Stand: 20.April.2019

Titel: HOT SPRINGS in Spring 
 Reisebericht unserer
 53.USA-Tour im Frühjahr 2019
 
 Köln - Frankfurt - Las Vegas - Boulder Beach Campground - Valley of Fire - Cathedral Gorge - Boulder Beach Campground - Death Valley...

 Hier entsteht in Kürze unser Reisebericht:
 
29.März 2019, Köln - Frankfurt:
Da machen wir uns also wieder auf den Weg. Titel soll Programm werden, weil wir geplant haben, einige Hot Springs anzusteuern. Ob es klappen wird? Das ist völlig unklar, denn ob wir die geplanten heißen Quellen anfahren oder zu Fuß erreichen können wissen wir überhaupt nicht. Das wird also eine richtige Überraschungskiste....und deshalb verraten wir auch noch nicht, was alle auf dem optimistischen Plan steht.

Am Freitag, direkt nach Feierabend, machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Irgendwie war in den letzten Wochen die Zeit knapp und uns plagt der Gedanke, hoffentlich nicht die Hälfte vergessen zu haben.
Dabei reisen wir diesmal seit Jahren wieder mit Gepäck, das aufgegeben werden muss. Wenn es sich auch nur um ein bescheidenes Täschchen handelt.
Die Bahnfahrt verläuft pünktlich und ohne jegliche Zwischenfälle. Wagons stehen in der vorgesehenen Reihenfolge und unser Teil des Zuges ist weder wegen Frost oder Hitze gesperrt oder fehlt sogar. Gegen 18Uhr erreichen wir FRA und wieder führt uns der Weg wie gewohnt zum Sheraton und wie die letzten Male in die Clubzimmer des Towers. Wie wir ja wissen, kann man direkt in der 9.Etage einchecken.
Der Checkin ist wie gewohnt und mittlerweile auch erwartet sehr freundlich. Dem Wunsch nach einem Upgrade auf eine Suite in der 9.Etage kann man leider nicht nachkommen, dafür haben wir aber ein Zimmer in der obersten Etage und zwar da, wo auch die Lounge ist.
Wir ordern noch den Wakeup-Call für übermorgen und klären die Checkinn-Zeit für Ostern. Wieso? Erklären wir später.

Das Zimmer ist prima: Alles sauber und korrekt, wobei wir aber auch bei kleinen Fehlern nicht gleich meckern würden. Aber hier gibt es auch nichts zu monieren.
Unser Abendessen gibt es in der Lounge. Die Auswahl reicht von kalt bis heiß und es ist für jeden von uns was dabei.
Danach geht es in die Sauna, die ebenfalls wie gewohnt leer ist, wir sind tatsächlich mal wieder die einzigen.
Bedauerlich ist lediglich, dass Sheraton hier Kleinigkeiten einzusparen scheint. Seit letztem Jahr gibt es hier die Orangen- und Zitronenscheiben nicht mehr, mit denen man das Wasser "aufpimpen" konnte.

Nach dem ausgiebigen Saunen gibt es noch ein Glas Wein in der Lounge bzw. auf der Dachterrasse und schon verschwinden wir auf dem Zimmer.

Die letzten Tage fordern ihren Tribut und so überkommt uns doch recht bald die Müdigkeit. Mit dem Blick auf das quirlige Leben am Flughafen fallen uns allmählich die Augen zu.
 
 
30.März 2019, FRA
Die Wecker rasseln recht früh, denn wir haben heute Morgen eine Rundfahrt über den Frankfurter Flughafen gebucht. Nach einem guten Frühstück geht es schon recht bald zum Schalter. Wir haben uns im Vorfeld für die zweistündige XXL-Tour entschieden, die uns Marco beim letzten Treffen empfahl, und nach einer kurzen Einweisung durch unseren Guide werden unsere Taschen genauso durchleuchtet als würden wir fliegen wollen. Wir kurven tatsächlich über zwei Stunden mit dem Bus über das Flughafengelände.



Uns beeindruckt der Guide, der jede Maschine zu kennen scheint und uns gleichzeitig einige Daten um die Ohren haut. Einerseits kann er uns Unwissende ja viel erzählen, andererseits die wenigen Flugzeugtypen, die ich selbst kenne, identifiziert er richtig. Der lange Gelenkbus ist noch nicht einmal halb gefüllt und so können Anita und ich immer wieder während der Fahrt hin- und herspringen, je nachdem, ob da gerade links eine Maschine startet oder rechts landet...
Wir sind beeindruckt von dem Gesehenen und Gehörten. Wir sehen unsere Lieblingsmaschine, den Airbus A380,



dessen Ende seiner Aera jetzt schon beschlossene Sache ist, von ganz nah und erinnern uns nur allzu gern an unsere Flüge im letzten Jahr. Leider wartet morgen auf uns nicht die Lufthansa, ein anderer Flugzeugtyp und auch unsere Buchungsklasse ist diesmal wieder eine andere.

Der Spaß hat 18€ pro Person gekostet und beide haben wir weniger dafür erwartet. Mal sehen, ob wir diese oder eine andere Tour im Herbst wieder angehen.

Nach dieser Tour gehen wir am Condor-Schalter vorbei um uns zu erkundigen, ab wann wir morgen unser Gepäck einchecken können. Die Mitarbeiterin erläutert uns, dass wir einen Vorabendcheckin machen können oder morgen einchecken können. Wir wiederholen unsere Frage und sie antwortet fast schon schnippisch, dass wir einen Vorabendcheckin machen können.....
Jetzt erzählt sie uns, dass wir morgen jederzeit einchecken können und plötzlich fällt ihr wohl ein, dass wir das Gespräch mit dem Satz begannen, dass wir morgen nach Las Vegas fliegen werden und jetzt gibt sie uns die ersehnte Antwort: 3 Stunden vor dem Start wird es für USA-Reisende mehrere Schalter in der Halle C geben. Unser Kommentar: "Das war die eigentliche Frage".

In der Halle suchen wir zunächst vergeblich die erwähnten Schalter und wir überlegen uns,  ob wir heute oder morgen einchecken wollen. Da wir ein Priority Checkin haben, werden wir wohl morgen nicht allzu lang warten müssen und entscheiden uns daher gegen den Vorabendcheckin.
Wir entscheiden uns auch gegen einen Besuch im Rewe, den wir sonst oft ansteuern, denn die Lounge bietet an Getränken alles, was wir wollen.
Im Zimmer werden nochmals alle Akkus auf 100% geladen und dann gehen wir zum Aufladen in die Sauna. Die ist wieder angenehm leer: wir sind wieder alleine.
Zurück auf dem Zimmer, etwas ruhen und dann entscheiden wir uns statt Abendessen und dann nochmals in die  Sauna für die umgekehrte Reihenfolge. Leider ist die Sauna jetzt überfüllt...na ja, nur gefühlt überfüllt. Außer uns sind noch frei andere Saunisten da.
Dafür ist das Abendessen entspannter als gestern. Am Vortag waren wir pünktlich um 18Uhr zum Start des Essens in der Lounge und da bildete sich doch schon eine kleine Schlange, wenn auch eine sehr kleine. Dafür wurden die Plätze knapp. Aber jetzt gegen 19Uhr sind viele Plätze frei und uns stellt sich die Frage, ob das tatsächlich nur an der Uhrzeit liegen mag oder ob das Hotel heute weniger frequentiert ist.
Einen kleinen Absacker gibt es dann noch auf der Terrasse.



Gestern hatten wir noch Hemmungen, ein Glas Wein aus der Lounge mit aufs Zimmer zu nehmen aber das scheint okay zu sein, denn wir beobachten, dass sich andere Gäste das halbe Buffet mitnehmen. Ist natürlich leicht übertrieben.
Auf dem Zimmer folgt dann der Wellness-Teil: Ein schönes Bad in der Wanne mit dem passenden Badezusatz mit dem Namen "Einfach mal weg" und Masken und Cremes für Anita.
Und dann ist auch dieser Tag schon vorbei und irgendwann fallen uns wieder die Augen zu, erneut mit dem Blick auf den Frankfurter Flughafen.
 

31.März 2019, FRA – Las Vegas:
Wir werden um 6Uhr geweckt, beginnen mit der morgendlichen Routine im Bad, packen schon mal die ersten Sachen zusammen und entsorgen viel.

Dazu gehört, dass wir einige Kleidungsstücke entsorgen. Warum? In den letzten Jahren reisen wir ja meist nur mit Handgepäck und um das klein zu halten, sammeln wir während des Jahres das eine oder andere Kleidungsstück, das bald aussortiert werden müsste. Statt es gleich zu entsorgen haben wir einen kleinen Sammelplatz und nutzen diese Stücke dann oft für die Strecke Köln – Las Vegas.

Aber um eins gleich festzuhalten: Das bedeutet in der Regel nicht, dass wir mit völlig zerrissenen Hemden oder Hosen unterwegs sind, wobei Letztgenannte ja auch schnell als Designer-Hosen untergehen könnten. Es sind eben alles „Bald dann mal weg“-Hemden, T-Shirts oder Hosen.

In der Lounge hatte ich beabsichtigt, mir vom Koch heute mal Spiegeleier zubereiten zu lassen, aber der ist im Moment nicht „on duty“ aber es geht auch so. Auch das Frühstück bietet so ziemlich alles, was das Herz und der Magen begehrt: Unterschiedlichste Brotsorten, Croissants, Käse, Lachs, Müsli, Eier, Bacon, Würstchen usw.

Im Zimmer packen wir den Rest und gehen in die gestern erwähnte Schalterhalle. An den Schaltern für die Reisen in die USA steht eine ziemliche Schlange, so dass wir von Glück sagen können, dass wir uns an den Sonderschalter für Premium Economy anstellen können, der ist fast leer. Allerdings werden wir von dort zu einem Schalter der Economy Class gerufen und dort will uns die Mitarbeiterin zunächst an den USA-Schalter dirigieren. Wir runzeln schon etwas die Augenbrauen aber sie sieht sogleich, dass wir zurecht an dem anderen Schalter anstanden. Dennoch macht sie das ganze etwas ungern, wie es scheint. Hat sie sich ja selbst eingebrockt, hätte sie uns ja nicht zu sich rufen müssen. Dafür rächt sie sich, indem sie von uns beiden die ESTA-Bescheinigung sehen möchte, was uns seit Jahren nicht mehr passiert ist und die sind daher irgendwo in den Tiefen unseres Gepäcks. Doch Anita wird fündig.

Weiter geht es durch die Sicherheitskontrolle. Auch hier dürfen wir die Fast Lane nutzen, so dass wir ohne Warten sofort durchkommen.

Dann folgt ein langer Weg zum Gate, denn Condor scheint umgezogen zu sein, zumindest haben wir in diesem Teil des FRA noch nie geboardet. Überhaupt scheint dieser Teil neu zu sein. Neben den üblichen Sitzreihen in der Wartehalle gibt es sehr viele bequeme Liegesessel.

Natürlich sind wir wie fast immer viel zu früh hier und so verbringen wir die Zeit mit Smartphone und Tablet. Zwischendurch nehmen wir an der obligatorischen Sicherheitsbefragung teil und dann wird irgendwann geboardet.

Es gibt doch einen Unterschied in den Fluggesellschaften: Wir gehen auf dem Weg zur Reihe 9 in der Premium Economy durch die Business-Class und die entspricht weitgehend der Premium Economy der Lufthansa, zumindest im A380.
Und hier in unserer Premium Economy schauen wir uns nur grinsend an: Unsere Flüge im letzten Jahr haben uns den Geschmack etwas verdorben.

Angeblich soll die Beinfreiheit ja hier größer sein aber wir finden es eng und es ist kein Vergleich zum Vorjahr. Aber egal: Wir sind früher noch beengter geflogen und von daher gibt es keinen Grund der Enttäuschung, außer, dass die Premium Economy in der A380/Lufthansa Klassen besser ist.

Genug geschimpft: Je länger wir fliegen desto mehr arrangieren wir uns mit den Gegebenheiten bis dahin, dass wir sogar ganz zufrieden sind. Vor uns sitzt ein älteres, recht korpulentes Ehepaar und dem fällt es schwer, sich zu arrangieren, verständlich:

Die hatten im Reisebüro extra breitere Sitze gebucht und stattdessen sitzen sie nun in der Premium Economy, in der sich bei Condor annähernd die gleiche Bestuhlung wie in der Economy Class wiederfindet, lediglich mit mehr Beinfreiheit. Beide sind ziemlich verärgert.

Übrigens: Im Internet kommt die Condor ja überhaupt nicht gut weg: Von schlechtem Service über Unfreundlichkeit des Personals und schlechtem Essen bis hin zu engen Sitzen ist immer wieder die Rede. Und das alles können wir zwei nicht bestätigen: Das Essen ist okay, die Flugbegleiter sehr freundlich und aufmerksam und was die Bestuhlung angeht: Objektiv gemessen entspricht sie dem durchschnittlichen Standard von Fluglinien in dieser Klasse.

Was uns heute weniger gefällt sind einige wenige Mitreisende, die ständig hin- und herrennen und sehr laut sind, aber das kann einem in jeder Klasse und auf jeder Linie passieren.

Wir kommen auf die Minute pünktlich und sicher an und das ist uns das Wichtigste. Und dann passiert etwas Ungewöhnliches: Wir landen im Terminal 2 am Gate D24. Nur so nebenher: Hier genau saßen einst Brad Pitt und George Clooney in der Schlussszene von "Oceans 13". Aber das wirklich nur nebenher.

Zu unserem Erstaunen landen wir hier und statt durch den langen Gang zu gehen werden wir unterirdisch also unter dem Rollfeld in Richtung Terminal 3 geleitet. Diese Katakomben sind definitiv neu. Aber jetzt kommt der Knaller: Nach einem schier unendlichem Weg stehen wir plötzlich vor verschlossenen Türen mit der Aufschrift, dass hier der Sicherheitsbereich beginnt, der Zutritt verboten ist und die Türen alarmgesichert sind. Minutenlang stehen wir vor den Türen und klopfen bis dann erste Wagemutige die Türen öffnen und einen ohrenbetäubenden Alarm auslösen. Dennoch stürmt die Masse hindurch und ich höre noch eine Mitreisende, die zu ihrer Bekannten scherzhaft sagt: "Wenn geschossen wird sofort auf den Boden schmeißen". Geschossen wird nicht aber dennoch kommen einige Sicherheitsbeamte und beobachten ebenso überrascht wie kritisch den Sturm der Touristen auf die Imigration. Irgendwie ist unsere Maschine wohl vergessen worden.

Die Imigration geht recht zügig ohne Komplikationen und unsere kleine Tasche kommt aufgrund des Priority-Tags recht schnell aufs Band, so dass wir in Windeseile auch schon am Taxistand sind. Zwischen Landung und Ankunft im Hotel Excalibur ist kaum eine Stunde vergangen. In der Lobby schlängelt sich eine ziemlich lange Warteschlange zum Einzuchecken und uns wird noch einmal deutlich, dass diese Hotels nichts für uns sind. Das Excalibur kennen wir nur vom Sightseeing; übernachtet haben wir hier noch nie und die heutige Übernachtung ist nur dem Umstand geschuldet, dass wir morgen von unserem Wohnmobil-Verleiher hier abgeholt werden. Dieser fährt bestimmte Striphotels an und nachdem wir im letzten Jahr erstmalig im New York New York übernachtet hatten, haben wir uns jetzt für ein anderes Hotel entschieden.

Dennoch fällt es uns seit Jahren zunehmend schwerer, uns mit diesen Hotels  anzufreunden: Es ist laut, überall kreischen und brüllen die Spielautomaten nach Dollar hungernd, es blinkt und blitzt und vor uns ist eine Schlange. Bei unseren sonst üblichen Las Vegas Hotels springt uns schon mal vor Überraschung ein "Hoppla" über die Lippen, wenn beim Einchecken einer vor uns ist. Wirklich!

Wir haben ein Zimmer in der 14.Etage. Das besondere an diesem Zimmer ist, dass es sich um Eckzimmer handelt

 und dass sich in der Ecke mit Blick auf Las Vegas ein kleiner Hot Tub befindet.

Das Zimmer ist sehr nett und sauber, allerdings lässt sich nicht übersehen, dass es bereits etwas in die Jahre gekommen ist und schon viele Touristen über sich ergehen lassen musste. Wie gesagt: Durchaus sauber aber leicht renovierungsbedürftig.

Uns überkommt die Müdigkeit aber auch Hunger und so gehen wir runter und essen im Jonny Rocket´s, einem kleinen Burger Laden im Hotel, eine Kleinigkeit. Hamburger mit Fritten und ein Soda. Wir sind nicht geizig aber mit über $30 ist die Schmerzgrenze schon fast überschritten.

Wir schauen uns noch kurz das Rondell vor dem Hotel an, denn dort sollen wir morgen um 7:30Uhr abgeholt werden.

Zurück auf dem Zimmer genießen wir noch in unserem kleinen Pool den Blick auf das allmählich zu leuchten beginnende Las Vegas und kurz darauf sind wir auch schon im Bett.

 

01.April 2019, Las Vegas - Boulder Beach

Gegen 2 Uhr in der Nacht ist die selbige bereits vorbei, weil uns der Jetlag volle Breitseite erwischt. Wir drehen uns noch ungezählte Male von der linken Seite auf die rechte und umgekehrt bis wir im Land der grenzenlosen Öffnungszeiten gegen 5 Uhr runter zum Frühstück gehen. Hatten wir uns eben noch online versichert, dass das Restaurant rund um die Uhr geöffnet haben soll, werden wir jetzt eines Besseren belehrt: Es öffnet erst gegen 6Uhr und so weichen wir aus zum Starbucks, der ebenfalls im Excalibur verortet ist. Erstaunlich, wie viele Menschen um diese Zeit tatsächlich schon (oder noch?) vor den Automaten hängen.

Wir checken online aus und stehen ab 7Uhr unten auf der Straße am Rondell um auf unseren Shuttle zu warten. Entgegen unserer Befürchtungen ist es hier in Vegas ziemlich mild. Pünktlich um 7:30Uhr kommt unser Shuttle und siehe da, den Fahrer kennen wir bereits. Er uns offensichtlich auch und obwohl er beim letzten Mal versprach, unsere Namen jetzt zu kennen, kennt er sie nicht. Na ja, wir haben seinen Namen leider auch mittlerweile vergessen. Nach einer wieder netten und sehr unterhaltsamen Fahrt lässt er uns bei El Monte raus.

Wir hatten einen sog. "Early Bird" gebucht, das bedeutet, dass wir das Wohnmobil sehr früh übernehmen können und der Shuttle-Transport ist inclusive.

Die Übernahme geht richtig schnell, da wir den ansonsten obligatorischen Videofilm nicht ansehen müssen, nachdem wir darauf hinweisen, bereits letztes Jahr hier einen RV gemietet zu haben. Auch die Einweisung geht flott, da wir die meisten Dinge ja schon kennen.  Wir haben uns für den 32-Feet-RV entschieden, nachdem wir den letztes Jahr ja eher zufällig bzw. versehentlich übernommen hatten und wie so oft mussten wir feststellen: Hat man mal eine bestimmte Größe oder Kategorie kennengelernt ist der Geschmack "versaut". (Sorry für diesen Ausdruck).

Obwohl es das gleiche Modell ist wie jenes, das wir letztes Jahr hatten, gibt es kleine Veränderungen, positive wie negative. Zum Beispiel sind an den Tischen nun Vertiefungen, die als Getränkehalter dienen, Spüle und Herd sind nun vertauscht, so dass beides nun auch bedient werden kann, wenn die Seitenteile nicht ausgefahren werden, die Klimaanlage pustet die kalte Luft durch Luftkanäle in alle Ecken, die hintere Ladefläche ist größer und könnte somit Platz für unsere Fahrräder haben usw.
Aber auch Negatives stellen wir fest: Der Platz zwischen Bett und Wand ist nun enger, Schubladen unter den Sitzbänken, die ideal für die Schuhe waren, sind entfallen und die Nachttische haben weniger Schubladen. Aber dennoch, wir sind zufrieden und staunen nicht schlecht, dass der Wagen erst 3.000Meilen auf dem Tacho hat, das ist für ein Wohnmobil ja schon fast mit einem Neuwagen zu vergleichen.

Wir verlassen den Hof um im Storage alles einzupacken, was wir glauben, in den nächsten zwei Wochen zu benötigen. Und das ist wie immer bei uns sehr viel, denn wir sind meist für alles gerüstet. Obwohl wir im Storage gut sortiert sind vergehen fast zwei Stunden, bis wir alles verstaut haben. Zu unserer Freude passen unsere Falträder in den Laderaum, wenn wir die Vorderräder abnehmen.

Weiter geht es zum Walmart, wo leider wieder fast zwei Stunden vergehen, bis der Wagen voll und Walmart fast leer ist.

Wir haben heute einen recht kurzen Weg vor uns, denn unser Ziel ist der Boulder Beach Campground und der liegt weniger als 30 Meilen von Las Vegas entfernt.

Hier konnte man keine Site vorab reservieren und daher sind wir doch recht angespannt, ob wir denn überhaupt eine Campsite ergattern. Zwischendurch hängt sich das eingebaute Musik-/Mediensystem auf. Da der Wagen außer diesem auch noch einen DVD-Player und TV-Gerät hat, wäre der Ausfall kein Problem. Ärgerlich hingegen ist, dass die Rückfahrkamera über dieses System gesteuert wird und nun schauen wir in die "Röhre", die aber nicht schwarz sondern grün bleibt. Das ist nämlich der zweite Haken an der Sache: Das Gerät lässt sich nicht mehr ausschalten und verbraucht somit ggf. wichtigen Strom, den wir vielleicht morgen zum Starten benötigen.

 

Wir erreichen also den Campground und tatsächlich sind auf der Loop A alle Campsites besetzt. Aber auf der Loop B haben wir die Auswahl und nehmen gleich die aus unserer Sicht beste, nämlich eine mit Blick auf Lake Mead. Was hätten wir gemacht, wenn wir hier keine freie Site gefunden hätten? Anita hat immer einen Plan B. Direkt neben diesem Campground, der zum National Recreation Area gehört, gibt es noch einen zweiten, kommerziellen Campground. Hier hätte es sogar Wasser- und Stromanschluss gegeben, doch es wäre wieder einer dieser Campgrounds gewesen, die uns nicht liegen: Ein RV dicht gedrängt an dem nächsten RV.

Wir verbringen die nächste Zeit damit, den Wagen richtig zu beladen, d.h. alles Equipment zu verstauen. Denn vorhin am Storage und beim Walmart haben wir fast alles nur so reingeschmissen.

Wir müssen uns neu sortieren, denn einige Schubladen sind nicht mehr dort, wo sie beim Vorjahresfahrzeug waren, aber alles findet seinen Platz. Manchmal auch erst im zweiten oder dritten Anlauf.
Zum Abendessen greifen wir auf die für uns üblichen Mitbringsel von Walmart zurück, also Chicken, denn Grillen hatten wir heute nicht eingeplant; haben wir doch nicht mit so warmem Wetter gerechnet.

Gegen 9Uhr ist dann aber auch schon bald Schicht und so schlafen wir tief und fest ein.

 
 
 

02. April 2019, Boulder Beach, Arizona Hot Springs

Wir erwachen gegen 5 Uhr und langsam ergießt sich die Sonne über den Lake Mead und lässt ein beeindruckendes Panorama hinter unserer Campsite entstehen.
Es ist immer noch angenehm warm, so dass unsere Heizung bisher noch kein einziges Mal angeschaltet werden musste.

Nach dem Frühstück fahren wir los zum Trailhead der Arizona Hot Spring, der nur wenige Meilen entfernt liegt. Der Parkplatz liegt direkt neben dem Highway und ist auch auf solch riesige Fahrzeuge wie dem unsrigen eingestellt. Kurzes Aufrüsten mit dem Notwendigsten: Wasser, Erste-Hilfe-Kit und Kameras. Es stehen einige andere Fahrzeuge auf dem Parkplatz und überall sieht man Hiker, die sich ebenfalls aufrüsten. Was uns etwas beunruhigt ist die Tatsache, dass bei unserer Trailbeschreibung aus dem Internet darauf hingewiesen wird, dass man alle Wertgegenstände nicht im Auto zurücklassen sollte.
Wie sollen wir das machen? Sind wir Sherpas?

Die Arizona Hot Spring soll ein heißer Pool sein, in den man sich sogar hineinsetzen/-legen kann, allerdings wird dringend davon abgeraten, Wasser in die Nase zu bekommen. Also kein Tauchen in den Pools, nicht mit dem Wasser rumspritzen und ebenfalls nicht den Kopf unter Wasser halten.

Das Wasser beinhaltet eine bestimmte Art von Amoeben, die durch die Nase gelangen können und in einigen Fällen zu Infektionen mitunter mit tödlichem Ausgang führen. Wir sind ein wenig vorsichtig und werden auf ein Bad verzichten und haben daher weder Schwimmsachen noch zusätzliche Badeschuhe dabei.

Der Trail wird in der Parkzeitschrift als „very strenuous“, also als sehr anstrengend, klassifiziert und das, obwohl er als Roundtrip nur 5 Meilen lang ist, also gut 8km.

Vom Parkplatz aus geht es gleich etwas runter und unter zwei Brücken hindurch und schon ist man in einer reizvollen Landschaft.  Nach den ersten 0,4 Meilen beginnt eine Loop und wir müssen uns entscheiden, ob wir sie im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt gehen.

 

Wir entscheiden uns im Uhrzeigersinn, da dies der etwas kürzere Weg zu den Hot Springs ist und wir dann anschließend entscheiden können, ob wir die Loop weiterwandern oder auf dem selben Weg zurückgehen. Nach einem kleinen Anstieg geht es stark bergab. Der Weg ist weitestgehend eindeutig und nur an wenigen Stellen müssen wir überlegen, wie es weitergehen könnte.

Während ich fotografiere rutscht Anita vor mir weg und sitzt auf dem Hintern.

Sieht einerseits recht lustig aus, andererseits macht es mir Sorgen und die sind nicht ganz unbegründet. Sie hat sich beim Wegrutschen mit der Hand auffangen wollen und ihre linke Hand ist ziemlich aufgeratscht. Dabei hat sie vor 10 Minuten noch spaßeshalber mich gefragt, ob sie jetzt gleich hinfallen soll, dann hat sie es gleich hinter sich.

Mit so etwas spaßt man nicht, jetzt haben wir die Bescherung.
Ich übernehme sofort die Rolle von Dr. Brinkmann und verarzte die Patientin, die immer noch mit einem süffisanten Lächeln auf dem Hosenboden sitzt und müssen feststellen, dass es sinnvoll ist, Pflaster im Erste-Hilfe-Kit hin und wieder auszutauschen. Zwar glaubten wir, das vor etwa 2 oder 3 Jahren einmal gemacht zu haben aber vermutlich aufgrund der Hitze kleben die Pflaster nicht mehr richtig gut.

Nach der medizinischen Intervention wird meinem Vorschlag, jetzt vielleicht besser umzudrehen, widersprochen, und so steigen wir weiter sehr steil bergab. Allmählich verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt durch und obwohl es heute maximal nur 27Grad werden sollen wird es uns schon richtig heiß. Wir erahnen jetzt schon, was uns der Rückweg bescheren wird.

Der Weg führt uns zwischen Bergen hindurch und wir wollen uns gar nicht vorstellen, welche Temperaturen hier im Sommer in diesem Felsenkessel, in dem kein Windchen geht aber die Sonne gnadenlos rein scheint, herrschen. Hier möchten wir nicht im Sommer wandern. Würden wir nicht, könnten wir aber auch nicht, zumindest nicht legal. Denn dieser Trail ist von Mitte Mai bis September wegen der Hitze geschlossen. Trotz der vielen Warnungen sind immer wieder Leichtsinnige während des Sommers zu den Springs gewandert, was mehrere Todesfälle zur Folge hatte, weshalb der Trail nun seit einigen Jahren während der Sommermonate gesperrt wird.

Einige kurze Abschnitte unseres heutigen Trails führen durch sog. Slot Canyons, also ein enger Trail durch meterhohe Felsen. Hier scheint die Sonne wohl nie reinzuscheinen und dementsprechend angenehm kühl sind diese Passagen, die einem allerdings bei Regen und Gewitter sehr schnell zum Verhängnis werden können. Aus diesem Grund wird darauf hingewiesen, dass man diesen Trail bei aufkommenden Regen unbedingt meiden muss.

Wie in Slotcanyons fast immer üblich gibt es natürlich auch Felsstufen, die es abzusteigen gilt. Nun sind wir ja beide nicht gerade die größten und so prüfen wir akribisch, ob wir diese Stufen auf dem Rückweg auch wieder hochklettern können. Wichtig ist immer, dass einer von uns wieder hoch kommt und den anderen dann beim Hochklettern hochziehen kann. Drei dieser „Pulvermanns Gräber*“ (Pulvermanns Grab ist ein sehr berühmtes Hindernis auf dem Springreiter Parcours in Hamburg) gibt es auf dieser Strecke und alle meistern wir erfolgreich, auch wenn wir nicht die Grazie haben um damit in der Kür stechen zu können.

Während ich noch guter Dinge bin, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, zweifelt Anita allerdings, ob wir überhaupt noch auf dem richtigen Trail sind. Denn laut GPS-Gerät müssten wir eigentlich schon bald am Ziel sein. Ich erklimme eine kleine Anhöhe um mir ein Bild zu machen und vernehme plötzlich tatsächlich Wasserrauschen und Stimmen.

Und nur wenige Meter entfernt beginnt wieder ein kleiner Slotcanyon und kaum betreten, werden wir von einigen leicht bekleideten Badenixen überrascht, die uns gleich warnen, dass der erste Pool sehr heiß ist. Aus dem Fels rinnt heißes Wasser in den Slotcanyon und mit Sandsäcken hat man insgesamt drei Badepools aufgestaut.

Obwohl wir das anders geplant hatten, hält uns nun nichts mehr und wir ziehen uns die Schuhe aus um in den ersten Pool zu gehen. Die Mädchen bieten sich an uns zu fotografieren und obwohl wir erst nur mit den Knöcheln im Wasser stehen wird jede Sekunde zur Challenge, denn das Wasser hat lt. Rangern an dieser Stelle eine Temperatur von bis zu 120Grad Fahrenheit, das sind knapp 50Grad Celsius.

Ziemlich schnell bin ich wieder draußen und ziehe mir meine Schuhe an, ohne Strümpfe. Während Anita barfuß noch im ersten Pool plantscht wate und klettere ich in den zweiten und dritten Pool. Pool 2 und 3 sind temperaturmäßig etwas kühler und erst der dritte Pool lädt einige dazu ein, sich im Pool bei guten Badewassertemperaturen nieder zu lassen. Mir reicht es hingehen, zu genießen und zu fotografieren und mich nicht möglicher Gefahren von Amoeben auszusetzen. Vielleicht ist die Vorsicht ja übertrieben aber man muss es ja nicht herausfordern.


Anita steigt ziemlich schnell aus ihrem ersten Pool und hat aufgrund ihrer Verletzung an der Hand Abstand genommen, in die weiteren Pools zu klettern.

Denn Dr. Brinkmann teilt die medizinisch allgemein bekannte Auffassung, dass es nicht unbedingt gut ist, wenn dieses kontaminierte Wasser an die Wunde gelangt.

Die meisten, die hier landen, sind besser vorbereitet als wir. Sie haben Bikinis oder Shorts dabei und gehen ausgiebig baden.

Lustig ist, wie prüde doch Amerikaner sind. Hinter oder in Handtüchern verhüllt wird verschämt die Badekleidung gewechselt. Wir sind uns einig, dass dies in Deutschland durchweg unkomplizierter gehandhabt werden würde.

Wir machen uns nach etwa einer halben Stunde wieder auf den beschwerlichen Rückweg. Denn jetzt geht es fast ausschließlich bergauf und zu allem Überfluss über lange Strecken durch die Wash, deren weicher Kies-Boden das Wandern nicht gerade erleichtert.

Mit den Worten unserer Kanzlerin „Wir schaffen das“ auf den Lippen schaffen wir es auch tatsächlich, wobei wir rätseln, ob die Klassifizierung „sehr anstrengend“ angemessen ist oder ob eher „anstrengend“ den Trail besser beschreiben würde. Irgendwie scheinen wir dazu zu neigen, uns stets übertrieben ausgerüstet auf den Weg zu machen. Uns kommen Hiker entgegen, die kein Wasser bei sich führen und ein Mädel, das tatsächlich mit Flipflops unterwegs ist. Die Krönung dieser  Kuriositäten erwartet uns dann kurz vor Ende des Trails: Eine amerikanische Familie, bestehend aus etwa 8 bis 10 Mitgliedern kommt uns entgegen und der letzte in der Gruppe schleppt doch tatsächlich eine große Kühlbox auf Rädern hinter sich her. Die Kühlbox hinterlässt tiefe Furchen in dem weichen Kiesbett.

Was es doch nicht alles gibt.

Knapp zwei Stunden hat der Rückweg gedauert. Übrigens hatten wir uns bei den Pools dazu entschieden, den Hinweg auch als Rückweg zu nehmen und damit nicht der Loop zu folgen. Gerne hätten wir das gemacht, zumal es auch auf dem anderen Teil wohl eine 6Meter lange Leiter zu überwinden gilt. Doch Anita hätte dann tatsächlich durch die Pools gemusst und darauf hat sie unter Aufsicht von Dr. Brinkmann verzichtet.

Wir finden unser Wohnmobil unangetastet vor und erfreuen uns seiner Annehmlichkeiten: Kühle und eiskalte Getränke im Kühlschrank.

Wir fahren also zurück in Richtung Campground und da passieren uns zwei Dinge:

Zum einen verfahren wir uns, da unser erst im letzten Jahr angeschafftes Navi die neu erbaute I-11 nicht kennt und permanent behauptet, wir würden über die Felder fahren.

Und zum anderen leuchtet am Armaturenbrett ein Warnsignal auf, das ich nicht kenne: Ein halbes Auto sowie eine Schraube oder Kappe. Mein erster Verdacht ist, dass es sich um den Tankdeckel handelt, doch der ist ordnungsgemäß verschlossen.

Wir erreichen den Campground dann mit etwa 20 Meilen Umweg und sichtlich sehr angespannt, was die Warnleuchte angeht. Natürlich befindet sich im ganzen Wagen nicht die originale Bedienungsanleitung. Lediglich eine Anleitung von El Monte, die aber sehr viel Infos zum Camperaufbau beinhaltet, jedoch so gut wie nichts über den Ford. Das Internet ist so langsam, dass wir keine Chance haben, online auf Spurensuche zu gehen. Wir probieren so alles von dem wir eigentlich schon wissen, dass es nicht mit der Warnleuchte zu tun haben kann: Wir fahren die Seitenwände rein und raus, die Markise, wackeln an der Anhängerkupplung usw. Erwartungsgemäß erlischt die Lampe nicht.

Über Wattsapp erreichen wir unseren Freund Michael, der wiederum im Internet fündig wird und meinen Anfangsverdacht bestätigt: Irgendetwas ist mit dem Tankstutzen. Doch sämtliches Ruckeln, Öffnen, Schließen und wieder von vorne bringt nicht den erwünschten Erfolg. Eigentlich kann es meiner Meinung nach nichts Gravierendes sein aber nachdem was wir erfahren, kann es sein, dass in naher Zukunft auch noch die Service-Lampe anspringt. Und sollte es zu einem gravierenden Fehler werden, kann uns El Monte im Nachhinein beim Auslesen der Fehler zum Vorwurf machen, nicht sofort Kontakt mit ihnen aufgenommen zu haben. Also bleibt uns nur noch der Support, den wir telefonisch erreichen. Zunächst ist die Verbindung eine Katastrophe doch nach mehreren Telefonaten wissen wir, dass wir uns am nächsten Tag noch einmal telefonisch melden sollen. Dann werden wir erfahren, was zu tun ist.

Wir entscheiden uns daher, unsere Campsite einfach um zwei Tage zu verlängern und den ursprünglichen Plan umzuschmeißen.

Daher nutzen wir den ansonsten schönen und entspannten Nachmittag zum Grillen und relaxen. Das Wetter erfreut uns unbeschreiblich, da wir mit ganz anderen Temperaturen gerechnet haben. Umso mehr genießen wir das Essen draußen im Freien.

 

 03.April 2019, Boulder Beach  

Wir erwachen gegen 6 Uhr. Heute scheint es ein wenig frischer als gestern zu sein, weshalb wir mal für paar Minuten die Heizung anschmeißen. Draußen scheint es wärmer zu sein als im Wageninneren, was ich mir physikalisch aber gar nicht erklären kann. Daher frühstücken wir gegen 8 Uhr doch noch draußen.


Frühstück mit Blick auf Lake Mead

Nach dem Frühstück wird es spannend, denn Anita telefoniert mit dem El Monte Support, der uns freie Fahrt gibt: Solange der Tankdeckel drauf ist, können wir bedenkenlos fahren. Jetzt haben wir aber schon für zwei weitere Tage die Campsite reserviert und bezahlt und so nutzen wir den heutigen Tag für einen kleinen Hike über den Historic Railroad Trail.
Um Gerätschaften und Material zum Bau des Hoover Dams heranzufahren baute man damals eine Bahnstrecke. Rund 60 Meilen Bahntrasse wurden in wenigen Jahren als Vorbereitung des Baus errichtet. Ein kurzes Stück dieser Trasse –mittlerweile ohne Gleise- führt vom Visitor Center aus bis hin zum Hoover Dam und ist heute eine beliebte Strecke für Hiker und Biker.
In Unkenntnis, dass man diese Strecke auch sehr gut mit dem Rad befahren kann, fahren wir mit dem RV zum Trailhead um die Strecke zu Fuß zu gehen. Erst hier vor Ort erkennen wir die Möglichkeit, die Strecke auch mit dem Fahrrad zu erkunden. Schade!


Knapp 5 Meilen ist der Roundtrip und er wird als absolut „easy“ klassifiziert, weil er völlig flach ist. Logisch, denn die Trasse wurde für eine normale Bahn und nicht für eine Zahnradbahn gebaut. Die Strecke soll durch 5 Tunnels führen aber gleich zu Beginn des Trails lesen wir, dass die Strecke ab dem dritten Tunnel gesperrt ist. Und so wird unser 5 Meilen Trip auf jeden Fall kürzer ausfallen.

Die Trasse gleicht eher einem Damm, auf dessen Krone man leicht und entspannt gehen kann. Statt Wandern ist das eher ein Spaziergang.

Der Blick fällt immer wieder nach rechts auf den Lake Mead.

Imposant ist auch der Jachthafen, in dem die vielen Boote liegen, mit denen die Amerikaner das Wochenende verbringen.

Aber auch kommerzielle Rundfahrten sind hier möglich.

Jahrelang hatten wir den Eindruck, dass die drastisch fallenden Pegelstände vom Lake Mead und Lake Powell entweder ignoriert oder aber bewusst verschwiegen werden. Wir erinnern uns an eine Besichtigungstour des Hoover Dams vor zig Jahren, in welcher unser Guide, von einem Besucher auf die vom Wasser ausgeblichenen Ränder und den damit zusammenhängenden Pegelrückgängen angesprochen, nur knapp entgegnete, dass dies ganz normale Wasserschwankungen seien. Heute lässt sich der Rückgang der Pegel und die seit Jahren zunehmende Wasserknappheit an der Westküste nicht mehr leugnen.

Der weiße Rand ist sichtbarer Beweis für den dramatischen Rückgang des Wasserpegels

An einem Schild verharren wir etwas und werden plötzlich von hinten von einem Fahrradfahrer angesprochen. Kaum entnimmt er unserem Englisch, dass wir Deutsche sind, beginnt er erst richtig zu erzählen. Zu 95% in Englisch aber immer wieder wirft er einige deutsche Worte mit hinein. Auf unsere Frage hin, wieso er denn so gut deutsch kann, erwidert er, dass seine Schwester in Deutschland lebt und zwar in Köln. Als wir ihm deutlich machen, dass wir ebenfalls aus Köln kommen und dann aufgrund der Adresse seiner Schwester auch noch feststellen, dass wir nur wenige Minuten voneinander entfernt wohnen, ist Paulo fast außer sich.

 
Anita, Paulo, Hartmuth

Er gibt uns eine ganze Reihe sehr guter Hinweise bezüglich Boulder City, berichtet von allerlei Anekdötchen rund um den Hoover Dam und gibt uns letztlich noch richtig interessante Tipps bezüglich Las Vegas. Diese werden wir hier nicht berichten, denn er bittet uns ausdrücklich darum, diese nicht in den sozialen Medien zu veröffentlichen, weil diese Tipps sich dann erledigt haben. Das versprechen wir ihm ganz fest.

Wir tauschen noch per SMS unsere Nummern aus und Paulo bietet uns an, seine Schwester doch mal in Köln zu besuchen. Außerdem versprechen wir, ihm unsere Adresse der Webseite zukommen zu lassen.

Wir haben nicht das Gefühl einem Trickbetrüger aufgesessen zu sein. Vielmehr scheint Paulos jemand zu sein, den hier jeder kennt und umgekehrt kennt er offensichtlich fast jeden. Als wir fragen, ob wir ein Bild gemeinsam machen können hält er sofort zwei Fahrradfahrer an, die er uns als seine bulgarischen Freunde vorstellt.

 

Tunnel 1 und Tunnel 2

 

Wir spazieren weiter die Trasse entlang. Ein freundliches Völkchen ist unterwegs, fast alle erwidern unser „Hi“ bzw. sie kommen uns mit einem "Hi" zuvor.

 

Licht am Ende des Tunnels

Die Tunnel sind stockdunkel und ziemlich groß. Die wurden damals so großzügig konzipiert, damit man auch große Teile z.B. Turbinen, durch sie hindurch zum Hoover Dam transportieren konnte.
Im Sommer werden die Tunnels durch Fledermäuse bevölkert, die aus Mexico kommend hier bei etwas milderen Temperaturen als daheim ihren Sommerurlaub genießen.


Ende unseres Trips für heute

Am dritten Tunnel endet leider unser Trip. Paulo hat berichtet, dass die letzten Tunnel rissig geworden sind und die Gefahr besteht, dass einzelne Deckenteile runterfallen. Aus diesem Grund ist die Stracke seit November letzten Jahres auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Was uns mit der Schließung des Trails ab hier entgeht? Der Trail soll am Hoover Dam enden und es gibt am Ende des Trails eine schöne Picknick Area mit interessanten Gesteinsformationen.

Schade!

Zurück am Wohnmobil zeigen unsere Gerät immerhin über 5 Kilometer an. Wir haben dafür zwei Stunden gebraucht, wovon eine Stunde reine Zeit in Bewegung war, der Rest teilt sich auf in eine kleine Rast an einem der Tunnel und dem interessanten Gespräch mit Paulo.

Wir folgen seinen Tipps und fahren nach Boulder City und parken am Albertson, wo wir sogleich ein paar Lebensmittel auffüllen. Danach geht es zu Fuß….ja wohin? Er sprach davon, dass man genau gegenüber von Albertson eine interessante Statue sowie ein historisches Haus mit einem besonderen Mosaikfußboden entdecken kann. Beides finden wir auch nach einem längeren Rundgang nicht.

Wir folgen Tipp 2 von Paulo: In Boulder City gibt es den Hemenway Valley Park, einem kleinen Park mit einem Spielplatz.

 

 

Das Sensationelle an ihm ist, dass dort regelmäßig Dickhorn-Schafe aus den höhergelegenen Teilen hier runter ins Valley kommen. Wir sehen zwar keine Schafe aber tatsächlich finden sich Schilder, die vor den Schafen warnen sowie eine Tafel aus der hervorgeht, dass dies hier einer der ganz wenigen Orte auf der ganzen Welt ist, an denen diese Schafe so nah zu erleben sind. Doch heute scheinen sie zu pausieren.

Wir folgen Tipp 3 und fahren in den historischen Distrikt von Boulder City und den können wir nur empfehlen.

 

 

Es ist einer der saubersten und gepflegtesten Stadtteile, die wir je in den USA gesehen haben.

Ein Geschäft mit Kuriositäten reiht sich an das andere und wir können von Glück sagen, dass der Transport einiger Kuriositäten von hier nach Deutschland entweder zu teuer oder kaum möglich ist.

 


Unser E.T.

Wir hätten sonst einen alten Cola-Automaten, urige Skulpturen, ein UFO und noch allerlei anderen Nippes eingepackt. Uns beeindruckt auch die Freundlichkeit der Bewohner: Jeder, dem wir auf dem Rundgang begegnen, grüßt freundlich. Eine Dame im Park sitzend spricht uns von sich heraus an und gibt uns einen Tipp, was wir uns noch ansehen sollten. Wir sind begeistert.


Turbine aus dem Hoover Dam

So entdecken wir -Paulo hatte uns darauf hingewiesen- eine ausgetauschte Turbine aus dem Kraftwerk vom Hoover Dam. Immerhin hat sie von 1944 bis 1982 ihren Dienst getan. Übrigens ist es in Boulder City möglich, eine Self-Guided-Tour zu machen. An verschiedenen Stellen gibt es QR-Codes, über die man mit Hilfe des Handys Informationen erhält. Im Boden eingelassene Pfeile zeigen einem den Weg zur nächsten Attraktion.

Was uns auch gefällt sind zig Skulpturen, die an jeder Ecke stehen.


Einer der vielen netten Skulpturen

Eine bestimmte Skulptur haben wir gesucht und auch gefunden. Paulo hatte davon gesprochen. Für ihn ist das der wichtigste Mann in der Geschichte des Hoover Dams. Er war während des Baus des Hoover Dams für die Toilettenrollen zuständig und nach Meinung von Paulos wäre der Bau des Hoover Dams ohne ihn nie möglich gewesen…

 
Der wichtigste Mann

 

Überhaupt hätte es den Hoover Dam ohne Boulder City nicht gegeben oder auch umgekehrt: Boulder City gäbe es nicht (mehr), wenn nicht der Hoover Dam gebaut worden wäre.

Nach einer Stunde etwa fahren wir noch einmal zum Park aber auch jetzt lassen sich die von uns ersehnten Dickhorn Schafe nicht blicken.

Es geht daher bald schon zurück zur Campsite. Wir schmeißen den Generator an um unsere Gerätschaft aufzuladen und die Klimaanlage im Wohnmobil anzuschmeißen. Entsprechend der Nachhaltigkeit füllen wir die in den letzten Urlauben gesammelten Flaschen mit Wasser auf.

Wasserstation bei den Schütts


Nachdem wir unsere Route wieder einmal umschmeißen werden, planen wir für morgen eine kleine Radtour und hierzu machen wir unsere Fahrräder fahrfertig: Reifen werden aufgepumpt, Vorderrad wieder eingebaut und die Räder „entfaltet“. Alles scheint zu funktionieren.

Unser Abendessen (es gibt heute Würstchen, auf deren Geschmack uns Marco vor vielen Jahren gebracht hat) findet bei sehr angenehmen Temperaturen wieder draußen statt.

Anschließend besprechen wir die weitere Route für unseren Urlaub, genießen den Abend bei einer letzten Tasse Kaffee und dann geht es schon wieder ins Bett. Wieder ist ein für uns ein hoch interessanter und toller Tag zu Ende.

 

 

 
04.April 2019, Boulder Beach
Nach der üblichen morgendlichen Prozedur schnappen wir uns die beiden Fahrräder und machen uns auf den Weg zum Visitor Center, das nur 2,3 Meilen entfernt liegt. Für begeisterte und geübte Fahrradfahrer wie uns also ein Kinderspiel, da werden ja weder die Lager der Räder noch unsere Beine warm. So weit zur Theorie!

Wir haben keine Erklärung dafür, aber das Fahren von der Campsite aus erweist sich als dermaßen schwer. Das Treten ist so etwas von beschwerlich, dass die Beine sofort anfangen zu brennen bzw. also nicht genügend Sauerstoff erhalten. Die Zungen, die uns schon aus dem Mund raus hängen, laufen Gefahr, sich in den Speichen zu verfangen.

Mal im Ernst: Wir haben keine Erklärung dafür:
Laufen die Fahrräder so schlecht?
Liegt es an der Höhe, die für Menschen aus der Rheintiefebene sehr schnell einen alpinen Charakter annehmen? Geht es hier kaum ersichtlich bergauf?
Haben wir unsere Kondition völlig verloren?
Der starke Gegenwind im Moment ist sicherlich mit ein Grund aber doch nicht der Ausschlaggebende, oder?

Vorbei an der Eintrittsstation zum Park hecheln wir weiter zum Parkplatz, wenn wir nicht gerade das Rad schieben.


Wer sein Raderl liebt, der schiebt.

Beim Blick nach hinten wird uns dann schlagartig klar, weshalb uns die Puste ausgegangen ist: Wir sind oberhalb eines langgestreckten Tals, d.h. von unten schauend führt der Fahrradweg kontinuierlich hoch zum Visitorcenter. Das beruhigt uns ungemein.

Auf dem Parkplatz entdecken wir eine Service-Station für Fahrräder.


"Radstation"

An Drahtseilen hängt diebstahlssicher Werkzeug und sogar das Fahrrad könnte aufgebockt werden. 


Pfiffig: Komplette Werkstattausstattung

Vermutlich gibt es so etwas auch bei uns in der Heimat, aber gesehen haben wir das noch nie, zumindest nicht auf einem öffentlichen Platz.

Im Visitor Center schauen wir uns ein wenig um, Anita holt sich ihren üblichen Stempel und dann sehen wir uns noch den etwa 20 minütigen Film an. Mein gestern erwähnte Eindruck, dass die USA den Rückgang der Wasserpegel nicht mehr leugnet bzw. leugnen kann, bestätigt sich hier im Film. Es wird sogar Kritik laut an dem oft unnötigen Wasserverbrauch durch die Menschen.

Uns beeindruckt der Film, der ebenso informativ wie fotografisch toll gemacht ist. Leider ist er ein wenig dunkel, was nicht am Projektor liegt sondern daran, dass ich meine Sonnenbrille trage. Da wir unsere normalen Brillen im Camper gelassen haben konnten wir uns nur zwischen Dunkelheit oder Unschärfe entscheiden. Ich habe mich für die Schärfe entschieden.

Es geht zurück in Richtung Campground und statt Treten heißt es nun Bremsen, denn erst jetzt merken wir richtig, wie steil die Strecke ist. Das Fahren ist ein Genuss und lässt die Anstrengung der Hinfahrt buchstäblich im Fahrtwind verwehen und vergessen.


Abfahrt: Feeling like Jan Ulrich - ungedopt

Nach einer viel zu kurzen Zeit kommen wir am Campground an und drehen noch eine Runde. Ziel ist es, schöne Campsites zu identifizieren, die wir in ein paar Tagen besetzen wollen. Denn aufgrund unserer Routenänderung werden wir bald schon wieder hier sein. Wenn wir uns nicht wieder umentschieden.

Nach einer kurzen Pause überkommt mich die Langeweile und so beginne ich die Fahrräder zu inspizieren. Die Gangschaltung arbeitet leider immer noch nicht sauber und so bedarf es gewisser Justage.


Für den Ingenör ist nicht zu schwör...

Außerdem montiere ich an meinem Rad eine neue Halterung für die 3D-Kamera, damit sie bei der Fahrt nicht mehr so wackelt wie bisher.

Fast zwei Stunden bin ich mit der Bastelei beschäftigt, während Anita liest, eine neue Ordnung im Camper entwickelt und mit den Vorbereitungen zum Abendessen beginnt.
Heute gibt es Hamburger (für mich mit Blue Cheese), ein Riesenchampion und natürlich wie immer den "World famous" Käse-Mais-Salat.


Eines unerer typischen Abendessen

Wir können nur wiederholen, dass wir vom Wetter begeistert sind. Gemäß der Vorhersage war es heute morgen etwas bewölkt und im Laufe des Tages wurde es zunehmend sonniger. Und jetzt beim Abendessen sitzen wir bei sehr milden Temperaturen ohne Jacke im Licht der untergehenden Sonne. Nur der Wind hat sich seit heute Morgen gehalten.
Und schon wieder neigt sich ein weiterer Tag dem Ende entgegen.

Morgen werden wir etwas früher "in die Pötte" kommen müssen, da wir in Richtung Valley Of Fire aufbrechen wollen. Leider gibt es auch dort keine Möglichkeit der Reservierung, so dass wir möglichst früh ankommen wollen um eine freie Site zu erwischen. Schließlich ist morgen Freitag und neben den vielen Touristen wollen sicherlich auch noch ein paar Amerikaner das Wochenende draußen verbringen.

Gute Nacht also!
 
05.April 2019, Boulder Beach Campground - Valley Of Fire
Wie geplant rasseln die Wecker heute früher und das von uns geliebte Frühstück draußen am Tisch in der freien Natur entfällt. Lediglich ein Becher Kaffee am Armaturenbrett tröstet uns -wenn auch nur teilweise- über den Verlust hinweg.


Abfahrt am frühen Morgen

Premiere in diesem Urlaub: Ab heute darf Anita endlich wieder das Lenkrad übernehmen. Die Tage zuvor musste sie aufgrund ihrer Handverletzung zurückstecken. Das hat zur Konsequenz, dass wir das obligatorsche Bild, das wir in jedem Urlaub machen und mit dem jede unserer späteren Diashows beginnt, erst jetzt machen können:


Standardfoto, darf bei keiner Reise fehlen

Bei der Gelegenheit muss ich leider festsstellen, dass der Beifahrersitz im Vergleich zu den Vorjahren deutlich enger ist und sich die Rückenlehne aufgrund des hinteren Aufbaus kaum nach hinten verstellen lässt. Demenstprechend verdrehe ich mir bei dem Bild die Beine als wäre ich Houdini.
Und noch etwas Unangenehmes fällt erst jetzt auf: Die Außenspiegel sind nicht elektrisch verstellbar. Das haben wir in den letzten 25 Jahren nicht mehr erlebt.

Rund 60 Meilen liegen zwischen Boulder Beach Campground und dem Valley of Fire, das wir nach gut eineinhalb Stunden erreichen.


Weiteres Standardfoto

Mittlerweile gibt es auch am Osteingang ein Häuschen mit Ranger, an dem man den Eintritt zahlen kann. Früher gab es nur die Self-Pay-Station. Die freundliche Rangerin bestätigt noch einmal das Schild neben ihr, dass die Campgrounds voll sind, sagt aber sogleich, dass sie heute noch keine Info hat, ob es vielleicht doch noch einzelne freie Sites gibt. Auf jeden Fall ist es jetzt eine gute Zeit, falls man überhaupt eine erhaschen kann.
Zielstrebig steuern wir den Atlatl-Campground an, auf dem wir vor einigen Jahren miterleben konnten, dass er um einige Full Hook Up-Stellplätze erweitert wurde.

Wir cruisen also langsam über diesen Teil und müssen feststellen, dass es keine freie Site gibt. Wir sprechen zwei Camper an, die gerade ihre Plünnen einzupacken scheinen, doch das Ergebnis ist nicht vom Erfolg gekrönt. Der erste Camper bestätigt zwar, dass er gleich wegfahren wird, aber die Campsite ist eine Behinderten-Campsite, darf also nur mit entsprechendem Ausweis besetzt werden. Ausweis wäre zwar vorhanden, aber da wir nicht gehbehindert sind, wäre es nicht angebracht, jemandem, der diese Site wirklich benötigt, vorzuenthalten.

Der zweite Camper bestätigt uns ebenfalls, dass er gleich wegfahren wird, die Site ist allerdings schon "taged", also jemand anderes hat schon für die Campsite ab heute bezahlt. Dabei erzählt er uns, dass er ziemlich verärgert ist, da der neue Camper bereits in aller Frühe an seinen Wagen geklopft hat um anzufragen, ob er heute die Campsite verlässt.
So unverschämt sind wir nun nicht.

Wir drehen weiter auf dem Campground und entdecken auf dem alten Teil der Campgrounds eine freie Site, also ohne Stromanschluss und Wasser. Aber lieber ohne Strom und Wasser als ohne Site und so steuern wir diese Site sofort an. Kurzes Rangieren und der Platz gehört uns.
Diesmal muss unser Camper sogar vorne etwas auf die Rampen gefahren werden, weil wir sonst im Camper stets bergauf oder bergab gehen müssen.

Schnell füllen wir den Umschlag aus und stecken ihn mit Dollar gefüllt in den Schlitz. Nun ist also alles amtlich. Später erfahren wir, dass wir $10 zu viel bezahlt haben. Wer lesen kann ist klar im Vorteil:  Die Miete für die Site von $20 pro Nacht enthält bereits den Eintrittspreis von $10, die wir vorhin beim Reinfahren bereits bezahlt haben.
Aber das sind Dollar, die uns nicht leid tun, denn dieses Geld fließt in die Erhaltung der Parks ein. Genauso wie vor ein paar Tagen in Boulder Beach. Weil wir unseren State-Park-Ausweis nicht zur Hand hatten haben wir unnötigerweise den Eintritt bezahlt.

Wir lassen uns also auf der Site nieder und können feststellen, dass wir sehr viel Glück hatten, eine freie Site zu ergattern. Denn wir beobachten viele Camper, die vergeblich nach einer freien Site Ausschau halten und entdecken gleichzeitig keine Camper, die heute auschecken.

Jetzt wird endlich das Frühstück von heute Morgen nachgeholt, natürlich wieder draußen.

Schnell sind die Fahrräder rausgeholt und entfaltet und schon geht es eine Runde in Richtung des zweiten Campgrounds. Mit viel Fluchen: Bei Anita funktionieren die Bremsen nicht richtig, bei mir entwickelt die Schaltung ein Eigenleben, das konträr zu den Erfordernissen eines Berges steht. Denn wieder einmal geht es zunächst nur bergauf und die Kette springt von Ritzel zu Ritzel. Wie steil es ist merken wir dann bei der entspannteren und flotten Abfahrt.

Auf der Site angekommen werden dann unsere Fahrräder noch einmal inspiziert. Aus jetziger Sicht scheint nun alles zu stimmen und eine Runde um den Campground bestätigt uns in unserer Ansicht, aber das haben wir gestern auch schon gedacht. Mal sehen, was die Räder bei der nächsten Ausfahrt "mit uns machen".

Wir genießen die Vorzüge dieses Campgrounds und gehen Duschen. Leider findet man nicht auf allen Campgrounds Duschen und obwohl unser "Luxusliner" natürlich auch ein Bad und eine Dusche hat sind die Duschen hier komfortabler.

Zurück am Camper entspannen wir -wo von eigentlich?- in der angenehm warmen Sonne, bevor es zu einer erneuten Runde mit den Rädern über dem Campground geht. Langsam funktioniert die Technik wie erwartet.

Nicht optimal hingegen ist unser Camper: Wir entdecken, dass irgendetwas unter dem Wagen runterhängt, weshalb ich mich gleich mal drunter lege. Wieder einmal schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen und frage mich, wie es den Amerikanern damals gelungen ist, auf dem Mond zu landen bei der Fertigungsqualität. Auch bei diesem Wagen hängen einzelne Kabel unter dem Wagen lose herum. Teilweise wurden sie wohl mit starkem Klebeband fixiert, das aber nicht stark genug zu sein scheint. An mehreren Stellen hat sich das Klebeband gelöst. Ein einzelner Strauch, über den man vielleicht versehentlich fährt, und die dünnen Kabel reißen sofort ab. Zum Glück sind wir ja bestens ausgestattet und so nehmen wir unser Panzerband, um die Kabel an mehreren Stellen ordentlich zu fixieren.

Bald schon gibt es unser Abendessen - natürlich wieder draußen.

Ein kleines Problem plagt uns jedoch. In unserer Zeltphase haben uns die Generatoren der Wohnmobile immer ziemlich genervt. Permanent hörte man das sonore und aufdringliche Röhren dieser Geräte, nur damit die Wohnmobilisten Licht in ihrer Behausung hatten. Absolut fürchterlich.

Seit wir selbst mit dem Camper unterwegs sind sehen wir das ein bisschen anders. Schließlich brauchen wir den Strom für die Klimaanlage oder die Heizung (je nach Tages- und Jahreszeit) und wir brauchen ihn für Licht und natürlich -und das ist der Kern der Sache- zum Aufladen unserer Gerätschaften. Auf einem Campground für RVs ist das alles kein Problem. Aber heute stehen wir hier zwischen einer Gruppe, die einen kleinen nichtelektrischen Camper haben und einer Familie, die im Zelt unterwegs sind. Und da haben wir genügend Anstand, beiden Nachbarn nicht mit unserem Generator die Ohren durchzublasen.
Sollte der heutige Bericht also mitten im Satz aufhören, dann war der Akku leer.  :-)
 
06.April 2019, Valley Of Fire
Dass wir den Bericht von gestern heute Morgen hochspielen konnten verdanken wir einem neuen Umstand und der heißt "ViaSat". Diese Firma hat seit September letzten Jahres einen "Contract" mit der Verwaltung der Parks in Nevada und wird sukzessiv alle State Parks in Nevada mit Internet ausstatten. Valley Of Fire ist einer der ersten Parks, die ans Netz gegangen sind. Das Internet kommt, wie der Name bereits vermuten lässt, via Satellit in die entlegenen Teile der USA. Wir haben uns also gestern registriert und zunächst ein 1-Stunden-Paket zum Ausprobieren online gekauft. Die Preisspanne reicht von 1 Stunde für 1 Gerät zum Preis von $3 bis hin zu einem XXL-Paket für 3 Geräte mit einer bestimmten Datenmenge zum Preis von $99.

Wer also nur mal ganz schnell seine Mails checken möchte oder eine Reservierung machen oder stornieren muss, hat damit eine gute Alternative zu den ansonsten üblichen Besuchen von McDonald´s und seinem Free WiFi .

Nachdem wir also den Bericht hochgespielt und gefrühstückt haben, machen wir uns mit unserem Schiff in Richtung White Doms und gehen dort den mit gut 1,25Meilen doch recht kurzen Hike, vorbei an dem ehemaligen Movie-Sets von "The Professionals", einem 1965 gedrehten Western, der bei uns unter der Titel "Die gefürchteten Vier" erschienen ist.


An dieser (extra dafür errichtete) Mauer lehnten sich im Film die Stars


Der Trail ist mittlerweile gut und eindeutig ausgeschildert. Für uns ist es halt immer wieder interessant, solche Movie-Sets zu besuchen, sich Kamera, Licht und Schauspieler von damals vorzustellen und dann das Original irgendwann einmal daheim auf der Leinwand zu betrachten.


Eine Tafel erinnert an die alten Hollywood-Zeiten

Es ist eben interessant zu beobachten, wie einzelne Movie-Sets, die oft in Großaufnahme inszeniert werden und dann im fertigen Film ganz anders zur Geltung kommen.



Durch diesen sehr engen Slotcanyon wurden einst Pferde getrieben, was ihnen im Film zum Verhängnis wurde

 
So richtig zum Fotografieren und Szenen nachstellen kommen wir kaum, denn heute strömen die Touristen ein. Es ist Samstag und neben all den Campern, die sowieso schon hier im Park sind, kommen dann noch viele "Sommerfrischler" (so hat man das früher genannt), die eben mal am Wochenende "einfliegen".
Wir lassen uns viel Zeit für die kleine Runde. Zurück am Parkplatz staunen wir nicht schlecht, wie viele Fahrzeuge mittlerweile hier stehen und wir müssen rangieren, um unseren Wagen heil ausparken zu können.
Wir machen einen Abstecher zum Visitor Center und dann geht es auch schon zurück zum Campground, wo wir etwas mit den mittlerweile ganz gut funktionierenden Rädern drehen.
Der Tag verfliegt fast: Grillen, etwas fotografieren und abschließend ein Lagerfeuer.


Die Lichter an den Rädern verraten uns sofort, wem welches Rad gehört. In Deutschland wären diese LEDs mit Sicherheit verboten.

Und dann ist der Tag auch leider schon wieder vorbei.


 
07.April 2019, Valley of Fire - Cathedral Gorge
Wenn der Wecker einmal klingelt, und zwar das erste Mal, dann heißt es heute nicht "Nur noch paar Minuten, bis zum nächsten Klingeln" sondern Aufstehen. Es ist 6 Uhr und Frühstück fällt aus, von einem Kaffee im Führerhaus mal abgesehen.
Wir wollen heute 172 Meilen bis zu Cathedral Gorge hinter uns bringen und möchten gerne früh vor Ort sein, denn wir haben ja wieder keine Reservierung in dem State Park.
Die Sonne geht gerade über Valley of Fire auf und wir scheinen die einzigen zu sein, die dieses Schauspiel hier auf dem Campground miterleben dürfen. Dementsprechend leise sind wir, um die Sonntagsruhe der anderen Camper nicht mehr als unbedingt nötig zu stören.


Morgensonne über Valley of Fire

In der Nähe von Moapa tanken wir das erste Mal in diesem Urlaub und schnell errechne ich einen Durchschnittsverbrauch von gut 35Liter/100km. Das ist eine kräftige Ansage, allerdings müssen wir einräumen, dass der Generator einige Stunden lief sowie gelegentlich auch der Fahrzeugmotor um die Batterien aufzuladen.

Noch vor 10 Uhr erreichen wir den kleinen State Park und suchen uns eine freie Site. Offensichtlich ist gerade Aufbruchzeit, denn einige Sites werden gerade frei. Wir nehmen eine mit einem "unverbaubaren" Blick auf die Berge. Die Site hat einen Stromanschluss und kostet derzeit $25/Tag einschließlich Eintritt in den Park. Der Campground macht einen sehr gepflegten Eindruck und der Besuch der sanitären Einrichtungen bestätigt diesen Eindruck.

Zunächst frühstücken wir und dann starten wir mit dem ersten Hike, der Juniper Draw Loop. Wir wissen eigentlich sehr wenig über den Park und haben uns eher von den Bildern im Internet leiten lassen. Von daher haben wir auch erstmal nur für einen Tag die Site bezahlt, denn es kann gut sein, dass wir morgen schon wieder weiterfahren.



Der State Park gehört zu einem der ersten vier State Parks in Nevada und was wir sehen, sind beeindruckende Felsformationen, die sich aus den Ablagerungen und Sedimenten ehemaliger Seen zusammensetzen.


Filigranes Gestein

Wir haben Glück mit dem Wetter. Die Sonne brennt eher angenehm auf der Haut, der Wind kühlt etwas und der Himmel ist fast wolkenlos. Also bestes Foto-Wetter.



Der Trail hat lediglich eine Länge von 3 Meilen und führt uns in einer Loop durch den Boden diese Canyons. Die Wände und Gesteinsformationen, an denen wir entlanggehen, sehen aus, als wären sie aus Schlamm geformt.

Teilweise führt uns der Weg durch eine Wash; der Boden am Ufer ist derzeit knochentrocken.


Ausgetrockneter Boden

Fußabtritte zeigen uns, dass es hier gelegentlich ganz anders aussehen kann, dann scheint teilweise knöchelhoher Schlamm den Boden zu bedecken und verwandelt den Trail vermutlich zu einem Morast.

Außer uns sehen wir zunächst gerade mal 2 andere Hiker. Zwei oder drei Bänke bieten sogar die Möglichkeit der Rast.
Wir sind beindruckt und bedauern nicht die knapp 200 Meilen von heute Morgen.



Nach etwa 2/3 der Loop besteht die Möglichkeit der Abzweigung zum Miller Point, einem Aussichtspunkt. Rund eine Meile müssen wir der ursprünglichen Loop hinzurechnen, aber der Trail war bisher nur "easy", so dass dieser Abstecher schon zum Pflichtprogramm gehört.



Juniper Draw Loop + Miller Point

Hinter der ersten Kurve des Abzweigers sehen wir dann, was nun auf uns zukommen wird und wir sind begeistert.


Etwas angerostet , macht aber dennoch einen stabilen Eindruck

Über mehrere Treppen und in Feld gehauene Stufen geht es etwa 80 Meter nach oben und es macht Spaß, Stufe für Stufe an Höhe zu gewinnen.


Blick vom Miller Point in die Tiefe des Canyons

Oben angekommen genießen wir ein paar Minuten lang den Ausblick. Übrigens: Wer es einfacher haben möchte fährt diesen Punkt einfach mit dem Auto an.

Wir steigen die Treppen wieder ab und führen unseren Hike auf der ursprünglichen Loop weiter. Der Weg ist übrigens sowas von gut ausgeschildert bzw. eindeutig. Entweder wird der Weg links und rechts von akribisch aufgereihten Steinen markiert oder aber mit den in kurzen Abständen eingelassenen Pfählen. Diese scheint es im Angebot gegeben zu haben, denn wir können uns an keinen Trail erinnern, auf welchem diese Pfähle in so kurzen Abständen angebracht wurden.


Hinweisschild zum Trailverlauf

Wir erreichen Cathedral Caves. Während man bisher stets auf dem Trail bleiben sollte und so kaum Gelegenheit hatte, die Felsformationen mal anfassen zu dürfen, kann man hier sogar zwischen ihnen hindurchlaufen. Einzelne Spalte haben kleine Höhlen gebildet und es ist spannend und aufregend zwischen ihnen hindurchzugehen, bis der Bauch zu dick ist, um den Weg fortzusetzen.


Egal wie dick oder dünn: Irgendwann ist für jeden Schluss

Ein Blick nach oben zeigt, wie gigantisch diese Wände sind.


Blick nach oben wie durch einen Schornstein

Nach einiger Zeit machen wir uns wieder auf die Loop und erreichen nach über 3 Stunden den Ausgangspunkt.


Die Boots auf der Stoßstange unseres RV zum Auslüften aufgereiht

Natürlich ginge das deutlich schneller, vermutlich in weniger als der Hälfte der Zeit, aber wir mussten einfach immer wieder anhalten um zu fotografieren oder auf den Bänken die Landschaft zu genießen.

Am Abend erleben wir dann noch einen netten Sonnenuntergang.



Diesmal essen wir im Bus und nehmen draußen nur den Nachtisch zu uns, denn sobald die Sonne weg ist wird es doch sehr schnell ziemlich kalt. Kein Vergleich zur bisherigen Route.

Anita entscheidet daher, dass wir heute auf jeden Fall eine zweite Decke aufs Bett legen sollten.

Grüße aus dem Schlafzimmer

 
08.April 2019, Cathedral Gorge State Park
Heute müssen wir nicht ganz so früh aufstehen. Dennoch machen wir uns nach der morgendlichen Routine gegen 9 Uhr schon auf den Weg zum Hiken, denn die Wettervorhersage hat neben sonnigen Temperaturen um die 25Grad ab Nachmittag auch ziemlich viel Wind angesagt.

Der Cathedral Gorge State Park ist ja recht klein und hat nur 6 ausgewiesene Trails, also Wanderstrecken. Und hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass wir gestern mit der Juniper Draw Loop mit eigentlich 3 Meilen bereits den zweitlängsten Trail erwandert sind. Dabei haben wir auch noch den "Miller Point Trail" mit 2 Meilen und den halben "Nature Loop Trail" mit 0,5 Meilen gleich mitgenommen. Ergo bleiben nicht mehr viele Trails übrig.
Auf unserer Liste steht heute der "Hawk´s Ridge Trail", den wir mit einem Besuch des Visitor Centers ergänzen wollen, und dort gegebenenfalls auch noch den "Boullionville Cemetery Trail" mitnehmen.
Doch der Reihe nach.

Wir starten auf dem Campground und die erste Etappe ist identisch mit dem gestrigen Hike. Unterwegs sehen wir ein älteres Ehepaar, das wir überholen und dann schlagen wir uns in die Büsche, d.h. wir verlassen die gestrige Route. Haben wir gestern noch in großen Tönen davon geschwärmt, wie gut ausgeschildert doch die Juniper Draw Loop ist, so vermissen wir hier nun jeglichen Hinweis. Ganz oben auf dem Canyonrand sehen wir zwar eine Switchback, die zu dem Trail gehört, aber leider finden wir nicht den Abzweiger hier unten.
Wir gehen ein Stück zurück, weil wir glauben, den Abzweiger evtl. übersehen und verpasst zu haben. Das ältere Ehepaar kommt uns entgegen und schnell stellen wir fest, dass wir alle den Abzweiger suchen. Wir versichern uns, laut zu rufen, wenn wir ihn gefunden haben und so trennen sich unsere Wege. Während das Ehepaar weiter geradeaus geht, gehen wir den Weg weiter zurück und siehe da, irgendwann entdecken wir einen leicht ausgetretenen Weg, der der Beginn unseres Trails darstellen könnte.
Wir rufen laut in die Richtung des Ehepaars und Anita geht ihnen sogar noch ein Stück hinterher, doch sie sind und bleiben zunächst entschwunden.

Immer wieder drehen wir uns nach ihnen um, schreien und pfeifen, aber wir hören und sehen nichts von ihnen.

Gemäß dem Namen des Trails "Hawk`s Ridge Trail" führt der Weg natürlich hoch auf den Rand des Canyons und bietet einen tollen Blick auf das Tal.



Unten im Tal haben wir nicht nur einen Blick auf den Campground und unseren Camper


wir entdecken in der Ferne sogar das verlustige Ehepaar. Nunmehr scheinen sie auf unser Rufen zu reagieren und winken zurück.

Der Weg führt ein längeres Stück oben am Rim entlang, bevor er sich dann langsam nach unten auf die Höhe des Campgrounds windet. Unten im Tal führt der Trail dann auf die asphaltierte Straße, die von der US93 zum Campground führt. Laut Trailbeschreibung liegen nun gut drei Meilen hinter uns. Laut unserem Heftchen gibt es nun zwei Möglichkeiten des Rückweges: Entweder geht man den bisherigen Weg einfach wieder zurück und hat damit einen 6 Meilen Hike hinter sich oder man kürzt den Rückweg ab, in dem man auf der Straße, die zum Glück jetzt kaum befahren wird, wieder zurück zum Campground geht und hat dann einen 4 Meilen Hike hinter sich. Wir hatten uns ja schon vor dem Start für die dritte Variante entschieden und gehen entgegengesetzt zum Visitor Center.



Hinter einer Linkskurve auf der asphaltierten Straße taucht recht schnell das Visitorcenter auf, das von der Architektur recht modern gestylt ist, aber vermutlich das kleinste VC ist, das wir je betreten haben. Hier treffen wir wieder das Ehepaar von heute Vormittag und sogleich kommt die Mitarbeiterin des VC um sich bei uns zu erkundigen, ob sie etwas für uns tun kann. "Just a Look" entgegnen wir ihr und schauen uns auch im "Gift Shop" um, der aus einem ganz kleinen Raum mit zwei oder drei Regalen besteht.

Tatsächlich erstehen wir etwas und zwar Insekten. Jetzt muss ich mich outen: Wir haben kürzlich im Visitor Center im Valley of Fire eine Packung Würmer erstanden, die als Snack hergerichtet sind. Seit fast zwanzig Jahren möchte ich das mal probieren und habe es dann abends auf der Campsite probiert. Es hat mich viel Überwindung gekostet, aber ich war vom Geschmack absolut begeistert. Nun sehen diese Würmer kaum aus wie Würmer und könnten tatsächlich vor dem Fernseher als netter Snack untergehen. Sogar Anita hat sich getraut und ganz vorsichtig einen Wurm probiert und fand daran nichts Ekeliges. Sie bestätigte sogar meinen guten Eindruck, wenn auch nicht so enthusiastisch wie ich.
Jeder, der das jetzt liest, und den Kopf schüttelt oder den Magen würgt: Einmal probieren und ihr werdet das anders sehen. Wenn wir einigen Wissenschaftlern glauben dürfen, dann wird das wahrscheinlich die Nahrung der Zukunft sein.

Doch jetzt kommt die Steigerung. Wir kaufen crickettes, das sind Heimchen. Und da diese in der Schachtel nun wirklich nach Insekten aussehen wird es mich bestimmt erneute Überwindung kosten. Wir haben die Geschmackrichtungen "Sour Cream & Onion" und "Bacon & Cheese" gewählt.
Die Verkäuferin bestätigt uns, dass wir uns einen guten Lunch ausgesucht haben und sie hofft, dass es uns schmeckt. Ich erwidere nur "I hope so!"

Da wir nun schon mal am Visitor Center sind gehen wir auch noch den "Boullionville Cemetery Trail", also einen kurzen Trail über einen alten Friedhof, auch hier treffen wir das ältere Ehepaar erneut wieder, als Besucher natürlich um den geschmacklosen Witz gleich vorweg zu nehmen.

Was wir aber auch sehen ist für uns eine kleine Sensation:

Unsere erste Horned Lizzard

Ein Horned Lizzard (zu deutsch: Krötenechse) läuft uns über den Weg und die sehen wir tatsächlich seit über 20 Jahren USA zum ersten Mal. Das besondere dieser Echsenart ist, dass sie zur Verteidigung aus ihren Augen Blut spritzen kann.
(Nach den Würmern und den Heimchen nun auch die dritte etwas ekelige Angelegenheit)

Wir machen uns auf den Rückweg, wieder über die asphaltierte Straße. Statt aber den kürzeren Weg, der direkt zum Campground führt, einzuschlagen, gehen wir weiter geradeaus...



...und steuern somit auf die Moon Caves und Canyon Caves zu. Ähnlich wie gestern, aber sensationeller, gibt es hier in den Säulen der Canyonwand Zwischenräume, die uns höhlenähnlich Einlass gewähren.


Slotcanyon

Uns wundert es, dass dies erlaubt ist, denn der Stein erscheint uns sehr fragil zunsein und ständig schauen wir nach oben um sicher zu sein, dass nicht Teile runter fallen.



In einige Slotcanyons kann man bestimmt gut 50 Meter oder mehr hineinlaufen. Je tiefer man sich hineintraut desto dunkler und vor allem kälter wird es und schafft damit eine angenehme Abkühlung im Vergleich zu "draußen".
Was man unbedingt beachten sollte: Stets den Blick auch nach unten richten, wenn man sich voller Begeisterung einen Weg durch dieses Labyrinth sucht, denn es lauern ggf. auch mögliche Gefahren, z.B. Klapperschlangen. Die Gefahr ist jedoch im Sommer, wenn die Schlangen in diesen Slots Kühle suchen, größer als jetzt.

Von hier aus ist es bis zum Campground nur noch ein Katzensprung. "Daheim" angekommen relaxen wir erstmal ein wenig. Genau 9,96km liegen aufgrund unsere Trail-Konstellation hinter uns, und damit haben wir gestern und heute bis auf eine Ausnahme alle Trails hier im Park abgelaufen.


gelb=erwandert   rot=nicht erwandert

Lediglich den "Eagle Point Trail" (rot markiert), den wir gestern in Zusammenhang mit Miller Point hätten abarbeiten können, haben wir ausgelassen. Der ist auch gut mit dem Auto von der Straße aus zu erreichen.
Bevor wir jetzt zu unserem Fazit über Cathedral Gorge State Park kommen, entdecken wir den Park noch von einer anderen Seite. Nachdem uns das Relaxen zu relaxt wird, kann ich Anita überreden, die drei Meilen lange Juniper Draw Loop noch einmal anzugehen, jetzt aber mit den Fahrrädern.



Also holen wir die Räder raus, entfalten sie und schon los geht es. Der Juniper Draw Loop ist nämlich ein Trail für Hiker und Biker, allerdings handelt es sich nicht um einen ausgebauten Fahrradweg. Zum ersten Mal können wir unsere Mountainbikes ihrer Bestimmung zukommen lassen, wobei sich die Begeisterung über die teilweise steinigen Wege und quer durch die trockene Wash bei 50 Prozent von uns in Grenzen hält. Während ich voller Begeisterung dabei bin, ist Anita gut anzumerken, dass dies nicht ihrer Lieblingsfortbewegungsmöglichkeit darstellt. Das demonstriert sie mir, in dem sie mit ihrem Rad über einen großen Stein fährt und einfach mal so umkippt. Mir bleibt fast das Herz stehen aber zum Glück spricht und schimpft sie laut drauf los. (Das ist jetzt ein bisschen übertrieben dargestellt.) Auf jeden Fall gibt es keine ernsten Verletzungen.

Für richtige Mountainbiker ist diese Strecke natürlich ein Witz aber für uns, die sonst in der Heimat nur die gut ausgebauten Fahrradwege an Rhein und Mosel unsicher machen, hat sie schon eine kleine Herausforderung, zumindest abschnittsweise.

Nach einer guten halben Stunde sind wir wieder im Basislager, verstauen unsere Räder und machen uns für das Essen fertig. Wieder einmal gibt es Würstchen und wieder sitzen wir draußen. Allerdings essen wir recht zügig, denn es ist auch zügig und wie gestern schon müssen wir erneut feststellen, sobald die Sonne weg ist wird es merklich kühler. Wir verschwinden im RV, trinken Kaffee, laden noch einmal alle Geräte auf (denn ab morgen haben wir wieder keinen Strom) und ziehen nun unser ...

Fazit über den Cathedral Gorge State Park:
Dieser Statepark ist mit seinen gerade mal gut 7km² ein ziemlich kleiner Park und wer ausgiebig oder sogar extrem Wandern will, ist hier verkehrt. Wer es aber alles etwas kleiner und ruhiger mag, wer eher kurze Hikes mit "Easy"-Charaktern sucht und dennoch nicht auf eine atemberaubende Felsformation verzichten möchte, ist hier richtig. Die Sauberkeit des Parks und der sanitären Einrichtungen sind erwähnenswert. Auffallend ist, dass dieser Park überwiegend von älteren Hikern besucht wird, was sicherlich an den erwähnten leichten Trails liegen mag. Wir sind begeistert und freuen uns im Nachhinein, dass wir doch zwei statt nur einem Tag hier geblieben sind.
Wir können uns gut vorstellen, irgendwann wieder vorbei zu schauen und vielleicht hat Anita dann auch die notwendige Begeisterung für das Mountain-Biking entwickeln können.
Aber das nur so nebenbei...

 
 
 
 
09.April 2019, Cathedral Gorge State Park - Boulder Beach Campground
Bereits um 5 Uhr wecken uns die Smartphones und nach einem Frühstück, auf das wir diesmal nicht verzichten wollen, geht es wieder zurück in Richtung Boulder Beach Campground. Wir starten extra so früh, um rechtzeitig auf dem Campground anzukommen, um eine gute Site zu ergattern. Und außerdem planen wir nach der Ankunft noch einen Hike zu machen.
Rund 170 Meilen liegen zwischen hier und dort und zunächst läuft alles wie am Schnürchen, außer das unser Bus kaum auf der Straße zu halten ist, weil ein dermaßen starker Seitenwind Anita fast das Steuer aus der Hand reißt. Sie hat richtig zu tun, den Wagen mittig auf der Straße zu halten.
Unterwegs tanken wir und ich rechne sogleich den Spritverbrauch aus, der jetzt -weil der Generator zwischenzeitlich nicht lief- ein realistisches Bild abgeben müsste: 28Liter/100km, das geht in Ordnung. Eine grobe Hausnummer besagt: 1 Feet Länge des Fahrzeugs entspricht etwa 1 Liter Spritverbrauch/100km. Wir haben einen ca. 32 Feet langen RV also sind die 28Liter sogar fast schon "spritsparend" :-)
An der Tankstelle erwerbe ich sogar zwei Bearclaws, jenen Süßkram, den wir 1 x im Urlaub einfach haben müssen.
Um Las Vegas' herum beginnt unser Navi an zu spinnen und schickt uns eine Strecke, an der wir plötzlich nicht mehr weiter kommen: Es handelt sich um eine Privatstraße, die wir nicht befahren dürfen. Also drehen wir um, werden noch paar mal hin- und hergeleitet bis wir dann endlich die richtige Richtung haben. Anita, mein zweites und offensichtlich besseres Navi-System kommentiert nur: "Man sollte nicht immer auf die Stimme des Navis hören sondern besser auf die eigene...". Anita wäre nämlich anders gefahren und hätte vermutlich den Weg  besser gefunden. Fast eine halbe Stunde hat uns die Zickerei unseres Navi-Systems gekostet.
Gegen 10 Uhr erreichen wir dann endlich Boulder Beach Campground und finden sogar mehrere freie Sites, allerdings leider nicht eine der Sites, die direkt am Lake Mead liegen. Egal, unsere ist auch schön.
Nachdem wir die Site besetzt haben fahren wir noch wenige Meilen nach Boulder City um bei Albertson unsere Vorräte aufzufüllen.
Zurück am Campground steht für uns fest, dass wir heute weder zu Fuß wandern noch mit den Bikes losfahren, denn es windet dermaßen. Der Ranger sprach am Eingang von Windgeschwindigkeiten bis zu 65 Meilen/Stunde, das sind etwa 100 Stundenkilometer.
Dementsprechend verbringen wir den Nachmittag in unserer fahrbaren Behausung und können nach paar Tagen der Internet-Abstinenz mal wieder einige Tagesberichte hochspielen.
In einer kurzen Windpause gehen wir sogar vor die Tür uns essen draußen....allerdings nicht bis um Schluss. Denn der Wind ist doch kräftig und frisch.

 
10.April 2019, Boulder Beach Campground, Goldstrike Canyon Hot Springs
Heute erwartet uns eine neue Challenge, denn wir wollen nun doch den Goldstrike Canyon angehen. Zur Erklärung: Diese Hot Spots stnden zunächst auf unserer "ToDo-Liste". Bei genauer Betrachtung der Trailbeschreibung haben wir zwischenzeitlich dann davon Abstand genommen, denn man muss auf dem Weg zu den Hot Springs klettern und sich abseilen.
Jetzt habedn wir uns das auf YouTube angesehen. Das ärgerlich ist, es gibt zwar ausgesprochen schöne Clips auf YouTube  zu dem Goldstrike Canyon. Leider sieht man nicjht genau, wie anspruchsvoll die Kletterpartien sind und noch schlimmer: Der heutigen YouTube-gemeinde entsprechend handelt es sich in den Clips immer um Hiker, die weniger Jahre auf dem Buckel und weniger Kilo vor dem Bauch haben. Also fehlt uns die realistische Einschätzungsmöglichkeit. Man müsste mal einen Clip dieser Tour von und für Menschen 50+ reinstellen.....

Nach dem Frühstück geht es mit dem Camper gleich los zum Trailhead, der nur wenige Meilen entfernt liegt. Ausgangspunkt ist der Parkplatz 2 vom US-Highway 93.
Es stehen bereits einige Fahrzeuge auf dem Parkplatz und wir suchen mit unserem riesigen Schiff eine Ecke, an der wir andere nicht behindern, nachher aaber auch wieder rauskommen. Nachdem wir letzte Woche auf dem Arizona Hot Spring Trail kein zweites Paar Schuhe dabei hatten, hängen wir heute unsere Crocks an den Haken, nämlich an den Karabiner am Rucksack.


Wichtige Hinweise am Trailhead

Wie auch der Trail zu den Arizona Hot Springs ist dieser Trail während der warmen Sommermonate aus Sicherheitsgründen gesperrt. Ein Zuganhg ist dann nur von der anderen Seite vom Colorado aus möglich. Ernbeut fragen wir uns, wie die Sperrung kontrolliert wird. Evtl. wird der Parkplatz gesperrt und das würde beedeuten, dass man nicht in der Nähe des Trailheads parken könnte.



Vom Parkplatz aus geht es sofort etwas bergab

 

auf einen sandigen Weg, der derzeit von blühenden Pflanzen begleitet wird und im Sonnenlicht ein tolles Bild abgibt.




Ach ja, Sonnenlicht. Heute ist es im Vergleich zu den Vortagen fast schon etwas kühl. Die Tageshöchsttemperatur wird mit 21 Grad abgegeben und das empfinden wwir zum Wandern eine sehr angenehme Temperatur. Allerdings begleitet uns einnziemlicher Wind.

Bereits nach einer halben Meile auf diesem sehr breiten Weg erreichen den ersten Höhepunkt: Wir befinden uns jetzt unter einer auf sehr hohen Stelzen gebauten Brücke, über die die Interstate 11 führt. Ich betone das, denn offensichtlich sind viele Amerikaner von der Situation, unter einer solchen Brücke zu laufen, sehr begeistert. Zumindest findet sich diese Einstellung auf fast allen Clips in YouTube. Wir sind hohe Brücken vom Moseltal und Rheintal gewohnt und verzichten selbstverständlich auf dieses Bild....



Kurz hinter der Brücke entdecken wir dann in der Wand und auf dem Boden Teile eines Autowracks, das wohl schon viele Jahre hier liegen muss.


Autoteile am Rande des Trails

Wir fragen uns, weshalb die Teile nicht schon längst geborgen und entsorgt wurden.

Der Weg führt immer weiter leicht bergab und  uns ist wohl bewusst, dasss wir das alles wwieder hinaufgehen müssen. Verlaufen ist unmöglich, denn der allmählich schmaler werdende Canyon gibt uns den Weg vor. Dass der Trail als "very strenuous" klassifiziert wurde verrät er uns bisher nicht. Wir würden ihn auf dem Hinweg uneingeschränkt als "easy" bezeichnen.

Nach ziemlich genau 1,25 Meilen zeigt der bisher geschmeidige Trail seinen wahren Charakter. Wir erreichen den "Turnaround Point", der jedem Hiker die Möglichkeit geben soll, umzudrehen und den Canyon in einer ziemlich leichetn Art und Weise wieder zu verlassen. Denn ab jetzt wird immer wieder geklettert und die erste Passage zeigt uns gleich, was so erwartet wird. Wir entscheiden uns, dass wir uns auf die Herausgforderung einlassen. Gleichzeitig haben wir uns aber im Vorfeld darauf verständigt, dass wwir die Tour auf jeden Fall abberchen, ssobald einer von uns sagt, dass er lieber nicht weiter möchte. Also auf keinen Fall ein Überreden des anderen bzw. nicht dem Partner zuliebe einfach weiter gehen.

Wir klettern rechts über die Felsen am Turnaround Point runter. Das Problem ist, immer die richtigen Stellen zu finden, über die man hinunterklettern kann. Und vor allem überprüfen wir, ob wir nachher auich wieder hinaufkommen.
Wir überstehen und überleben die erste Challange ohne Abschürfungen und stellen erst nach dem Hindernis fest, dass es wohl einfacher gewesen wäre, statt rechts eben links runterzuklettern.



Kaum 100 Meter hinter dem Turnaround Point kommt dann das erste wirkliche Hindernis, auf das wir unss in den Videoclips betreits vorbereitet hatten, zumindest geistig.

"Rope 1" erwartet uns, also das erste von sieben Seilen, die einst von Rangern installiert wurden, um den Abstieg oder den Aufstieg überhaupt zu ermöglichen. Wir quetschen uns zwischen den engen Felsspalt hindurch nund hangeln und vorsichtig nach unten. Das sieht nicht gerade graziös aus aber wir beobachten andere Hiker, und die würden auch nicht gerade die beste B-Note für den Abstieg erhalten.
Zunächst seilen wir unsere Rucksäcke ab, damit sie uns nicht stören, wenn wir uns selbst mehr oder weniger abseilen müüsen.


Rope 1 ist die zweite schwierige Hürde

Unten angekommen fragen wir uns ziemlich schnell, wie ir denn nachher wieder hier hoch sollen. Allerdings werden wir uns ja einerseits gegenseitig helfen können und anderersseits kommen gelegentlich auch andere Hiker  entgegen, die uns sicherlich auch helfen würden.
berhaupt: Hier läuft man gemeinsam und hier hoilft man sich gemeinsam.

Wir gehen und klettern weiter und bald schon erreichen wir Rope 2.


Rope 2 als neue Herausforderung

Nur wenige Meter davon entfernt folgt schon Rope 3, wobei der Abstieg eigentlich kein Seil benötigt. Auf dem Hosenboden rutschen wir den Fels runter. Nachher wird es auf dem Rückweg sicherlich schwieriger werden.
Warum müssen woir denn überhaupot klettern?
Nun, der sich verjüngende Canyon ist mit vielen großen und sehr großen Felsbrocken versstopft. Entweder sind es Felsbrocken, die sich von den Felswänden gelöst haben oder aber Gesteine, die bei den Flashfloods einfach mitgerissen wurden. Und oirgendwo bleiben sie dann stecken und  blockieren uns -den Sonntagswanderen - einfach den Weg.

Dafür erreichen wir Pool 1 und Pool 2. Wir haben also die ersten Hot Springs geschafft:


Kristallklares Wasser im Hot Spring Pool

Kristallklares Wasser sammelt sich in kleinen Pools, die miit Sandsäcken den unkontrollierten Abfluss des Wassers verhindern. Das Wasser ist nicht so heiß wie im ersten Pool der Arizon Hot Springs, hat aber Badewassertemperatur. Mein in der Hand eingebautes Thermometer sagt uns: ca. 37 Grad.

Wir erfreuen uns noch an dem Pool und sind ganz überracht, als uns eine Frau mit Baby auf dem Rücken überholt.


Hikerin mit Baby im Tragerucksack

Ich hätte Angst zu stürzen und das Kind zu verletzen. Sie offensichtlich auch, denn nach wenigen MInuten kommt sie uns schon wieder entgegen. Hat sie kapituliert?

Nicht nur sie, denn nach etwa 100 Metern des Laugfens und Kletterns stehen wir kurz vor Rope 4 und kapitulieren auch. Die nächste Felsstufe würden wir sicherlich noch gut runterkommen aber im Moment fehlt uns die Phantasie, wie wir wieder hoch kommen sollten. Wir müssten nur etwas runtergleiten, aber zum Hochgleiten fehlen uns die Flügel.
Wir verbringen bestimmt 10 Minuten oder mehr mit den vielen Fragen und entscheioden uns dann -so wie vorher vereinbart- zur Umkehr.

Rope 3, das ist die Stellen, an der wir auf dem Hosenboden runtergerutscht sind- schaffen wir auch wieder hoch, indem wir uns fast wie Profis- gegen den Fels stemmen und am Seil hochziehen.





Auch Rope 2 und 1 gelingen uns und nach knapp 5 Stunden erreichen wir wieder unseren Camper. Über 8km liegen nun hinter uns und etwa 280Meter sind wir erst ab- und dann wieder aufgestiegen.

Rope 4 bis 7 haben wir also nicht mehr gesehen. Rund 600 Meter hätten uns noch bis zum Colorado gefehlt und vermutlich hätten wir den Weg auch noch geschafft. Aber wenn wir eins gelernt haben dann ist das, im richtigen Moment aufzuhören. Und wichtig war uns die Hot Spring zu erreichen, schließlich ist unser Titel im Plural und somit benötigen wir ja mindestens zwei Hot SpringS.

Zurück auf dem Campground heißt es dann Fotos und Videos zu überspielen.
Ach ja: Wir vermissten auf YouTube ja schmerzlich einen Film über den Goldstrike Canyon, der von und für 55+ gemacht ist. Den woird es bald nach unserer Rückkehr geben :-)
Erste Versuche, ihn bereits hier im Camper zu schneiden scheitert gerade an der mitgebrachten Software.

Der Wind hat nachgelassen und daher können wir heute wieder draußen essen, ohne Gefahr zu laufen, dass uns unser Essen wegweht.

 
11.April 2019, Boulder Beach Campground
Wir machens´ noch einmal!
Noch einmal wollen wir zu den Arizona Hot Springs, aber diesmal gegen den Uhrzeigersinn. Zur Erinnerung:

Letzte Woche sind wir die Arizona Hot Springs über den kürzeren Weg im Uhrzeigersinn angegangen. (Bild links)

   
Bild 1                                                                             Bild 2

Nachdem wir noch einmal im Internet gelesen und gesehen haben, wie schön der Ost-Trail sein soll und uns eine große Leiter erwarten soll, haben wir uns entschieden, den Trail nun von der anderen Seite aufzurollen.  Dieser ist etwa 1km länger. Wie wir anschließend wieder zurück gehen wissen wir noch nicht und hängt davon ab, welche Strecke uns besser gefällt.
Sollten wir den heutigen, etwas längeren Weg auch wieder zurück gehen (Bild 2) und dann noch Power haben, könnten wir ja ggf. einen Abstecher zum Liberty Bell Arch machen. (Bild 3)


Bild 3

Doch zunächst heißt es, ein gutes Stück von letzter Woche erneut zu gehen, vorbei an den Hinweisschildern.

Hinweisschilder, u.a. Warnhinweis vor den gefährlichen Amöben in den Hot Springs

Aber nach den ersten 0,4 Meilen, die beiden Looprichtungen gemein sind, splittet sich der Weg und sogleich verändert sich der Trail und führt uns leicht bergab (Oh je, das heißt, nachher wieder nach oben) einer Wash folgend in einen Canyon hinein.


Weiterhin leicht bergab führend wird der Trail enger und die Canyonwände höher.


Canyon wird zunehmend enger

Kurios: Wir gehen mal nicht davon aus, dass der Stock den Fels halten soll sondern dass er durch eine Flash Flood eingeklemmt wurde.



Apropos Flashflood: Sollte hier wieder eine durchgehen, kann man sich gut vorstellen, welche Auswirkungen sie hat und welche Höhe das Wasser erreicht. Die helleren Steine werden durch eine Flashflood mitgespült und lagern sich an verschiedenen Stellen auf dem dunklen Lavagestein ab.


Indikator, welche Höhe eine Flashflood mindestens erreichen kann

Der Vergleich mit Anita lässt erahnen, wie hoch das Wasser steigen kann und dass man hier keine Chance hat, wenn man von einer Flashflood überrascht wird. Anita fragt, in welchen Abständen es wohl durchschnittlich zu einer Flashflood kommen wird. Ich beruhige sie: "Immer am Donnerstag!"  Heute ist Donnerstag.....  :-)

Der Trail geht und geht bergab und von Kurve zu Kurve, stets der Wash folgend. Wie hoch die Canyonwände wachsen sieht man im Vergleich zu einer Person.


Unbedeutsame Größe im Vergleich zu den Canyonwänden


Ab und zu kommt etwas Abwechslung ins Spiel, wenn die durch vergangene Flashfloods mitgerissenen Felsen den Weg blockieren und kleine Felsstufen gebildet haben. Wirklich nur kleine und kein Vergleich zu unserem Hike gestern.



Nach etwa 3 Meilen öffnet sich der Canyon schlagartig und der Colorado zeigt sich in seiner ganzen Schönheit.

Der Colorado

Die Begeisterung hält nur etwa 100 Meter, denn dann heißt es doch zu klettern. Der Hinweis auf unserer Karte ""MUST CLIMB OVER HILL" war also ernst gemeint und fordert uns ein wenig. Die Passagen sind steil und eng. Ironie der Geschichte: Bis eben waren wir uns einig, dass wir diesen Weg auch wieder als Rückweg nehmen werden, denn er ist landschaftlich ungleich schöner und durch die engen Canyons haben wir viel Schatten. Und schlagartig sind wie uns wieder einig: Den Weg werden wir nachher definitiv nicht nehmen!

An manchen Stellen wissen wir gar nicht, wie der Weg weiter verläuft. Auch das hatte die Karte als Warnhinweis wiedergegeben. Zum Glück helfen uns einige Hinweise, wer immer die auch aufgesprayt haben mag: Danke!


Hinweis, wie der Trail weiter geht

Derzeit zeigen allerdings alle Pfeile tendenziell in eine Richtung: Nach Oben!

Doch dann plötzlich tauchen auch Pfeile auf, die nach unten zeigen.




Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir einen kleinen Canyon, aus dem bereits Wasser fließt und das uns das nahende Ende des Hinweges signalisiert.

Ein weiteres Warnschild bestätigt unsere Hoffnung


Warnhinweis bezüglich der Amöben

und nun müssen wir nur noch dem stärker sprudelndem Wasser entgegen gehen


Wasserkaskade kurz vor dem Eingang zu den Hot Springs

und stehen plötzlich und seit mehr als drei Meilen erwartet der 6 Meter hohen Leiter gegenüber, vor der ebenfalls gewarnt wurde und die sich in fast jedem YouTube-Clip über die Arizona Hot Springs wiederfindet.


Westeingang der Hot Springs

Hinter diesem letzten Hindernis soll der erste Pool der Hot Springs liegen, die wir letzte Woche genau von der anderen Seite aus betreten haben. Den Aufstieg würde ich zu gern filmen und schnalle mir auch die GoPro auf die Brust, habe aber dennoch etwa Bedenken: Erst seit gestern wissen wir, dass die Hot Springs eine sog. "Clothing optional-Area" ist, dass man hier entscheiden darf, ob man Kleidung trägt oder nicht.
Ich klettere also nach oben und sehe hinter der ersten Kurve tatsächlich die ersten, die sich gegen Kleidung entschieden haben. Sofort rüste ich die Kameras ab.
Wir ziehen uns ebenfalls aus....allerdings nur an den Füßen. Diesmal haben wir die Tour besser vorbereitet und uns wieder die Crocks an den Rucksack  gehängt.
Ziemlich locker reichen uns die Nackten als Hilfe die Hände beim Betreten des ersten Pools um nicht zu Fallen. Diese Lockerheit mit Nacktheit hätten wir bei den Amerikanern gar nicht erwartet.
Das Wasser im Pool ist gut warm, wenn nicht sogar etwas heiß. Anita meint nur, dass es ihr schleierhaft ist, wie man bei diesen Wassertemperaturen in den Pools liegen kann, wo sie sich schon die Füße verbrennt.
Wir waten durch die verschiedenen Pools und jeder ist heißer als der andere, bis wir am Ende draußen sind.


Osteingang der Hot Springs

Gerne hätten wir ja schon ein paar Bilder mit Menschen in den Pools gemacht, aber das geht ja wohl nicht. Also fasse ich mir ein Herz, gehe nochmals in den Pool und frage alle Anwesenden, ob es okay ist, wenn ich ein Foto mache. Es wird zugestimmt. Das Foto wird natürlich nicht veröffentlicht!


Schuhwechsel

Wir begeben uns also wieder auf den Weg, den wir bereits von letzter Woche kennen. Letzte Woche war er schon anstrengend und heute empfinden wir ihn sogar noch etwas anstrengender. Und das, obwohl wir bereits ganz gut akklimatisiert sind und schon etwas "Lauf-Erfahrung" haben. Aber erstens steckt und vielleicht noch der Hike von gestern in den Knochen, zweitens sind wir schon wieder eine Woche älter und drittens -das erfahren wir aber erst nachher im Camper- ist die heutige Temperatur mit über 31Grad noch ein paar Grad wärmer als gestern.

Die Kletterei wird zunehmend kräftezehrend aber zum Glück sind es nur ganz wenige.


Kletterpartie für Anita

Im Vergleich zu letzter Woche sind uns heute nur wenige Hiker begegnet. Während wir -wie immer- nahezu in der Vollausstattung wandern sind uns letzte Woche und ganz besonders heute nur leicht bepackte Hiker entgegengekommen. Und nicht nur leicht bepackt, auch leicht bekleidet. Platz Nummer 1 machte heute ein Mann, der außer einer Flasche Wasser nur eine Unterhose trug, wohlgemerkt nicht bei den Hot Springs sondern auf dem Trail.
Nach exakt 5 Stunden erreichen wir den Trailhead und haben 9,3km hinter uns. Und jetzt kommt der Luxus eines Wohnmobils.
Noch am Trailhead setzen wir uns an den Tisch, schmeißen die Klimaanlage an und trinken eiskalte Getränke.
Dass ist für uns am Wandern der (fast) schönste Moment.
Zurück am Campground wird dedumpt, das heißt Abwasser abgelassen und die Tanks mit Frischwasser betankt.
Und dann lassen wir den Tag in aller Gemütlichkeit -wieder mit Essen draußen- zu Ende gehen.


 
12.April 2019, Boulder Beach Campground - Stovepipe Wells (Death Valley):
Kein USA-West-Trip ohne Death Valley, und das tatsächlich schon seit 1993. Diesmal aber kein Tagestrip von Vegas aus sondern mal wieder zwei Nächte in Stovepipe Wells, unserem "Stoppel-Willi".
Ein Novum ist, dass wir diesmal erstmalig mit einem RV dort nächtigen wollen, als Alternative zur Stove-Pipe-Wells Ranch, deren Zimmerpreise uns mittlerweile zu hoch und der Grad der Freundlichkeit in den letzten Jahren zu niedrig geworden ist. Etwa 180 Meilen liegen zwischen Boulder Beach Campground und Stovepipe Wells und da wir alle Zeit der Welt haben starten wir auch erst nach dem Frühstück so etwa gegen 9Uhr.
Mit dem Camper wollen wir möglichst die Interstate meiden und so müssen wir auf Google Maps auf dem Tablet zurückgreifen.


Tablet statt Tom Tom

Wir merken immer mehr, dass das letzte Jahr gekaufte "Tom Tom-Navi" uns einige Grenzen aufzeigt: Entweder taugt das recht einfache Gerät wirklich nichts oder wie unser Freund Michael als IT-Mensch immer behauptet: Meist liegt der Fehler VOR der Tastatur und wir sind nur etwas zu blöde. Auf jeden Fall finden wir nicht die Einstellung, dass Interstates gemieden werden sollen.
Daher haben wir gestern Abend noch die Google Maps für Offline runtergeladen und erzählt uns die freundliche Stimme im Tablet auf eine urige Kombination von deutsch gesprochenem Englisch, wie wir fahren sollen.
In Pahrump tanken wir und zwar genau an jener Tankstelle, an der wir vor einem halben Jahr den Reifendefekt an unserem Wagen hatten. In den letzten Jahren mit den RVs haben wir ees mehrmals erlebt, dass die Tankstellen automatisch bei $100 oder $99 abschalten. Die heutige schaltet sogar bei $75 ab.



Auch beim anschließenden Parken beim Walmart haben wir noch sehr gut die Bilder vor Augen, als wir auf den Abschleppwagen gezogen wurden und auf der gegenüberliegenden Straßenseite bei "Enterprise" wieder abgesetzt wurden. Wer Lust hat nachzulesen, die Geschichte findet sich hier. (17.10.2018)

Gut zwei Stunden verbringen wir hier im Walmart und das auf keinen Fall, weil wir gerne Shoppen. Die eigentlichen frischen Lebensmittel brauchen nur wenige Minuten, aber da sind ja noch die Mitbringsel und das eine oder andere wird einfach mal nur so geschaut und nicht gekauft.

Wir sind zwar nicht hungrig in den Walmart rein, aber beim Einkaufen der Lebensmittel kam er dann doch auf und statt zum "Panda-Express" zu gehen, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Walmart liegt, nehmen wir lieber im Motorhome einen kleinen Snack zu uns.

Bis Pahrump sind wir gut durchgekommen, obwohl sich zwischen Las Vegas und Pahrump eine sehr langgestreckte Baustelle befindet. Eigentlich sind es mehrere, die aufeinander folgen. Für uns macht es den Eindruck als würde die "Blue Diamond" komplett mehrspurig ausgebaut werden.
Aber jetzt ab Pahrump fahren wir nicht nach Google Maps sondern Anita Maps und erreichen dann auch irgendwann das Death Valley. Am Eingangsschild halten wir selbstverständlich und nicht nur wir.


Eingangsschild zu Death Valley

Ein amerikanisches Pärchen bietet uns netterweise sogleich an, uns beide zu fotografieren. Das ist übrigens etwas, was in den USA an der Tagesordnung zu sein scheint. Das wurde uns schon hundertfach angeboten und wir bieten es ebenfalls regelmäßig anderen an, sie zu fotografieren.
Diesen Brauch versuchen wir auch schon seit Jahren in Deutschland zu importieren und unsere Erfahrung ist, dass die meisten dermaßen überrascht über dieses Angebot sind, es aber liebend gern annehmen.
Zurück zu heute: Nachdem wir fotografiert wurden verstehen wir es schon fast als Pflicht, dieses Angebot zu erwidern, doch heute bekommen wir einen Korb. Die beiden machen laut Aussage grundsätzlich Selfies. Tja, eben eine andere Generation.
Im Visitor Center bei Furnace Creek buchen wir uns kurz ein, d.h. wir zeigen unseren Annual Park Pass und erhalten dafür neben der Parkzeitung auch noch einen Marker fürs Auto. Furnace Creek Ranch selbst, dessen Umbau im letzten Herbst während unseres Besuches gerade dabei war, fertig zu werden, schauen wir uns morgen oder übermorgen an.

Eine Herausforderung ist es, für dieses kleine Fahrzeug einen geeigneten Parkplatz zu finden. Allerdings gibt es eine extra Line für Busse und RVs.


32 Feet Länge, das sind knapp 10 Meter

Nach 27 Meilen erreichen wir unser Stovepipe Wells.


Typische Aufnahme von Stovepipe Wells

Es gibt zwei Campgrounds, wobei beide direkt nebeneinander liegen und es im ersten Augenblick schwer fällt, beide zu unterscheiden. Letztlich gehen beide ineinander über und stellen eigentlich nicht das da, was wir in den USA als "unsere" Campgrounds mögen. Hier stehen auf einem großen Platz ein RV neben dem anderen.
Der große Campground mit 190 Sites wird vom National Park bewirtschaftet und viele Sites haben eine Picknickbank und einen Grill bzw. Feuerring. Er kostet derzeit $14 pro Nacht.
Wir haben uns für den zweiten Campground entschieden, der lediglich aus einer Reihe mit 14 Sites besteht. Diese Sites sind Full Hook Up, d.h. sie haben Strom, Wasser und Abwasser. Er wird vom Motel betrieben und kostet dafür $40 pro Nacht. Anita versichert mir glaubhaft, dass sie mich darüber vorab informiert hat und ich der Buchung mit einem Kopfnicken zugestimmt habe. Vermutlich habe ich gerade am PC an einer Dia-Show gebastelt und gar nicht richtig zugehört...
Aber im Ernst: Es macht schon Sinn sich für diesen Campground zu entscheiden, der übrigens heute ausgebucht zu sein scheint. Zum einen kann man ihn im Gegensatz zu dem anderen vorab reservieren und der Strom ermöglicht es, nachts bei Bedarf die Klimaanlage laufen zu lassen.
Nachdem wir die Site Nr.2 belegt und uns mit den Gegebenheiten arrangiert haben geht es zum Pool. Der ist übrigens in unserem Campground im Preis inbegriffen. Andere Gäste haben mittlerweile $4 zu bezahlen allerdings haben wir schon oft erlebt, dass besonders "Sparsame" einfach gewartet haben, bis Gäste die Tür öffnen und haben sich dann reingeschlichen. Das sind dann Menschen, die viel Geld für eine USA-Reise zahlen aber dann an solchen Kleinigkeiten sparen wollen.

100% von uns beiden genießen die Möglichkeit eines ausgiebigen und ordentlichen Duschens, 50% nutzen dann auch den Pool. Das Wasser ist trotz der Lufttemperatur von knapp 30Grad eisig kalt und daher drehe ich noch einmal eine ganze Runde im Wasser. Anita genießt hier eher das Zusehen statt des Plantschens.

Im Vergleich zu unseren sonstigen Besuchen ist es hier am Pool sehr ruhig, zeitweise sind wir die einzigen Gäste. Irgendwann kommt dann eine Familie mit drei mutigen Kindern, denn die plantschen eine ganze Zeit in dem kühlen Nass.

Die Sonne beginnt sich hinter den Bergen zu verstecken und wir gehen in Richtung unseres gegenüberliegenden Campgrounds, jedoch nicht ohne einen Abstecher im General Store zu machen. Außer Kaffee und Eis und manchmal eine Bearclaw haben wir hier, glaube ich, noch nie etwas gekauft. Trotzdem gehört die Visite fast schon zum Pflichtprogramm.
Nach so vielen Besuchen dieses und anderer Gift Shops kommen einem die Artikel alle gleich oder so ähnlich vor und alles was im Entferntesten nett oder originell ausschaut verstaubt schon seit Jahren daheim.

Zurück im Camper wird gekocht, dank aufgefüllter Lebensmittel beim Walmart gibt es ein leckeres Essen. Heute aber einer der wenigen Male nicht draußen sondern im Wagen. Wegen des Wetters? Nein, das hätte mitgespielt, doch wie bereits erwähnt haben wir auf unserem idyllisch gelegenen Campground keinen Picknicktisch. Und das kürzlich noch gekaufte Paket Feuerholz werden wir wohl wieder mit nach Las Vegas nehmen.



 
13.April 2019, Stovepipe Wells (Death Valley)
Ein tag, der kaum der Berichterstattung bedarf: Aufstehen, kein Frühstück (das holen wir nachher am Kiosk nach) und schon geht es mit dem Schiff runter von unserem "idyllischen" Campground. Nun muss man sagen, dass das Campen auf solchen Campgrounds mit Wohnmobilen ja gar nicht so schlimm ist. Die RVs stehen zwar eng beieinander aber spätestens wenn es dunkel wird lässt man die Gardinen runter und bekommt vom Nachbarn nichts mehr mit.



Dennoch werden wie diese Art der Campgrounds soweit es geht auch zukünftig meiden.
Unsere erste Station ist Badwater. Meistens verlassen wir das Death Valley auf dem Weg nach Las Vegas über den Jubilee Pass und kommen somit automatisch an Badwater vorbei, das fast schon zu unserem Pflichtprogramm gehört. Doch der Jubilee Pass ist extrem steil und da wollen wir unserem fahrbaren Häuschen nicht antun ,weshalb wir morgen über Death Valley Junction rausfahren werden, so wie wir gestern gekommen sind.
Ursprünglich hatten wir für heute Vormittag eine Fotosession an "unserem" typischen Kiosk geplant und zwar wollte ich -wie gestern Abend bereits- Wolkenaufnahmen in Zeitraffer fotografieren. Gestern hat das in beeindruckender Weise funktioniert doch im Moment scheitert das Projekt an den Hauptdarstellern: Den Wolken. Es ist tatsächlich weit und breit keine einzige Wolke am Himmel. Daher also unser Plan "B", wie Badwater.
Dort angekommen finden wir mit unserem riesigen Wagen zum Glück noch einen Parkplatz und gehen runter bis zu dem allseits bekannten Holzschild mit der Aufschrift "Badwater".



Den Touristen wird hier glaubhaft gemacht, dass dies die tiefste Stelle ist, doch wie wissen nur allzu gut, dass die tatsächlich tiefste Stelle einige Kilometer auf dem Salzsee ist. Ich hätte Lust, die über 10 Kilometer lange Strecke erneut zu laufen, aber der wolkenlose Himmel würde das Unternehmen, obwohl es heute "nur" 30 Grad werden, auf dem schattenlosen Salzsee zu einer nicht ganz ungefährlichen Tour machen.



Was uns auffällt: Das kleine Gewässer, das Badwater dem Namen gibt, und das von einer kleinen Quelle gespeist wird, scheint etwas zu wandern. Früher war das Ufer direkt am Holzsteg, stattdessen ist es heute etwas entfernt und gleichzeitig befindet sich das gegenüberliegende Ufer nun ein gutes Stück weiter entfernt.



Das werden wir in den kommenden Jahren auf jeden Fall noch beobachten müssen.

Noch etwas fällt uns auf: Badwater gegenüber liegt der Telescope Peak, mit etwa 3.400Meter die höchste Erhebung von Death Valley, die wir 2003 bereits einmal erklommen haben. Es scheint für diese Jahreszeit noch ungewöhnlich viel Schnee zu liegen.
 

Dank der neuen Kamera -als Ersatz für die letztes Jahr im Storage geklaute Kamera- können wir Telescope Peak trotz der weiten Entfernung hautnah haranholen:




Außerdem fällt uns heute auch noch auf, dass heute "der Bär" los ist: Mittlerweile gibt es keinen einzigen freien Parkplatz mehr, was wir in all den vielen Jahren wirklich noch nie erlebt haben. Kaum sind wir mit unserem Schiff ausgeparkt, da stellen sich innerhalb von Sekunden -und das ist jetzt wirklich nicht übertrieben- mehrere Autos quer hinein, obwohl es Parkplätze für Busse und RVs sind.
Auf dem Rückweg halten wir bei Furnace Creek an, der Ranch, die letztes Jahr komplett umgebaut wurde. Besser gesagt, wir gehen davon aus, dass das alte Gebäude komplett niedergerissen wurde und ein neues entstand.
Wir sind zunächst etwas irritiert: Die neue Anlage sollte ursprünglich "The Oasis" heißen und jetzt lesen wir immer "The Ranch".
Aber egal, kommen wir zu der neuen Anlage: Wir müssen gestehen, dass sie wirklich etwas für das Auge ist; eine Oase inmitten der Wüste.



Und da endet dann auch schon unsere Begeisterung, denn inmitten der Wüste entstand hier eine Oase mit vielen Palmen und Blumen, satten grünen Wiesen und in der Mitte ein Springbrunnen.
Ist das angebracht, inmitten einer Wüste wasserintensive Bepflanzungen anzulegen? Wir sind da skeptisch, lassen uns von Fachleuten aber gerne eines Besseren belehren.



Es geht weiter zu unserem Kiosk, jedem "Movie Set", an dem wir in Ruhe noch fehlende Sequenzen für unseren späteren "Dia-Abend" erstellen können.



Aber diesmal kann nicht von Ruhe die rede sein. Obwohl die Verlängerung der Straße, an der der Kiosk liegt, zu Scottys Castle führt und im weiteren Verlauf gesperrt ist, kommen permanent Menschen vorbei, die unbedingt mal auf die Toilette neben dem Kiosk müssen.

Nach einem langen Rundgang durch "The Oasis" einschließlich dem Museum geht es zurück zum Campground u und hier gleich wieder in den Pool. Obwohl die Sonne mittlerweile richtig brennt ist das Wasser immer noch eisigkalt, so dass es Anita bei einer kurzen Runde durch das Eiswasser belässt.
Der Pool ist ziemlich leer und dennoch finden wir keine Ruhe. Zwei französisch sprechende Ehepaare unterhalten sich parallel kreuzweise und das wirklich ohne Unterbrechung. D.h. die beiden Männer unterhalten sich und parallel hierzu die zwei Frauen. Statt nebeneinander zu sitzen, stehen sie im Quadrat und steigern langsam die Lautstärke. Die wenigen anderen Besucher und wir amüsieren uns bereits. Das Lustige ist -und so etwas haben wir wirklich noch nie erlebt- ist, dass sie etwa eine Dreiviertelstunde ohne Pause (!) reden. Was erzählen die sich? Gehen sie ununterbrochen das Alphabet durch oder zählen sie von 0 bis 5.000?
Irgendwann verabschieden sie sich voneinander und alle anderen Anwesenden geht ein leises Seufzen der Entspannung über die Lippen.
Nach einer weiteren Runde durch das Eiswasser verschwinden wir erstmal im Camper und beginnen langsam, die ersten Sachen vorzusortieren. Denn morgen geht es nach Vegas zum Storage und übermorgen müssen wir dann tränenreich Abschied vom Camper nehmen.
Noch etwas Surfen im Internet...ach ja....
Gestern waren wie beide begeistert über das Internet, da es seit Jahren des Nichtfunktionierens richtig "fluppte". Aber heute haben wir wieder wie gewohnt den alten Zustand. Mit FedEx ging es glaube ich schneller. Daher können wir heute auch keinen Reisebericht hochspielen.

Gegessen wir heute zwangsläufig wieder im Camper und spät abends geht es dann auch wieder zum vorletzten Mal in unserem Camper ins Bett.
Gute Nacht !

 
14.April 2019, Stovepipe Wells - Las Vegas
Wir lassen uns am Morgen etwas Zeit, frühstücken noch und machen uns dann auf den Weg in Richtung Vegas, wie bereits erwähnt nicht wie üblich an Badwater vorbei.
Es ist viel los in Death Valley, auf dem Highway CA190 kommen uns bereits viele Autos entgegen. Wir möchten fast behaupten, so viele wie noch nie, zumindest können wir uns nicht daran erinnern. Liegt es daran, dass es Wochenende ist oder in einigen Bundesländern von Deutschland die Osterfreien begonnen haben? Wir wissen es nicht.
Gestern haben wir sogar zwei "Erlkönige" gesehen, also Autos, die noch in der Testphase sind und der Öffentlichkeit noch nicht vorgestellt wurden. Sie waren aber so abgedeckt, dass wir beim besten Willen die Marke nicht erkennen konnten.
In Pahrump wird getankt, bei Walmart vorbeigeschaut und dann geht es weiter nach Las Vegas, wo wir den Camper weitgehend entladen und den Storage wieder Vollladen.
Nächste Station ist der KOA Campground bei Sam´s Town, allerdings nicht der, den wir schon kennen sondern bei dem zweiten KOA, der zu dem anderen gehört.
Wir hatten uns überlegt, mal eine Alternative zu wählen und gleich vorab: Werden wir nicht mehr machen!
Der zweite ist im Vergleich zu seinem großen Bruder wesentlich kleiner und fast schon etwas gemütlicher. Wir haben sogar eine Patio, also Tisch und Stühle vor Wagen.
Wir kommen gegen 16:20Uhr an un d müssen feststellen, dass das Office nur bis 16:00Uhr geöffnet  hat. Die Dame im Office entgegnet uns nur "It´s closed". Wäre sinnvoll gewesen, wenn dies auf der Website gestanden hätte. Wir möchten gerne nachher schon anfangen Wäsche zu waschen und dafür braucht man Quarters, die wir gerne gewechselt hätten. Aber wie gesagt: "It´s closed".
Die Check-In Unterlagen hängen an der Tür und wir wissen jetzt, wo unsere Campsite ist. Was wir aber nicht wissen: Wie ist der Zahlencode für die Toiletten und den Pool? Und vor allem: Wie lautet der Code für die Laundary? Und das Kennwort vom Internet kennen wir ebenso wenig.

Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu dem anderen Campground hinzugehen, etwa 15 Minuten, wenn man flott geht. Hier eröffnet sich eine andere Welt: Freundliches Personal beim Check In und sofort erhalten wir die Codes für alle Dinge, die wir benötigen, einschließlich einer Karte, wie man hinter dem Hotel entlang den Weg zum Campground 2 abkürzen kann.

Auf Campground 2 wird dann gewaschen und während die Maschinen laufen vertreiben wir uns die Zeit am danebenliegenden Pool. Grundsätzlich ist dieser Campground ja nicht schlecht: Pool, Whirlpool, Grillplätze und vor allem, es ist wenig los.
Sollten wir aber wieder auf den KOA von Las Vegas' angewiesen sein wird es wahrscheinlich doch der große Campground werden.

Der Rest ist schnell berichtet: Essen (trotz Patio und milden Temperaturen im Wagen) und dann aufräumen und putzen. Denn morgen müssen wir uns von unserem Camper trennen.




15.April 2019, Las Vegas (KOA) - Las Vegas, Platinum
Heute klappt es nicht mit unseren Reservierungen:
Frühes Aufstehen, kein Frühstück, Fahrzeug abklemmen, an der Tankstelle tanken, vorbei am  Storage und alles ausladen, damit wir gleich kein Gepäck tragen müssen) und dann zum Vermieter, unser geliebtes Wohnmobil nach genau zwei Wochen abgeben. Der Vermieter ist bereits über unsere Schwierigkeit mit der Kontrollleuchte informiert und wir müssen ihm bestätigen, dass sie immer noch leuchtet.
Abklemmen würde helfen, wenn auch nicht an der Ursache...  :-)
Und dass unser Mediasystem mit der Rückfahrkamera nicht funktioniert müssen wir auch noch reklamieren. Aber ansonsten ist alles gut mit dem Fahrzeug. Das meint auch die Mitarbeiterin, die den Wagen annimmt, nachdem sie ihn grob inspiziert hat.
Vor unserem ersten Wohnmobil-Tripp im vorletzten Jahr kannten wir ja nur die Geschichten aus dem Internet, dass Übergabe und Rückgabe des Fahrzeugs dermaßen viel Zeit in Anspruch nehmen. Natürlich dauert es länger, als wenn wir einen normalen Wagen übernehmen, aber ansonsten können wir aus unserer Erfahrung nur sagen, dass die Schreiber im Internet reichlich übertreiben oder nur diejenigen posten, bei denen es so lange gedauert hat oder wir hatten bisher jedes Mal nur Glück.
Nach ca. 15 Minuten sind wir durch und warten jetzt nur noch auf unseren Fahrer, der uns zur Rental Station am Flughafen bringt. Diesmal ist es leider nicht "unser" Fahrer und er erzählt wenig, obwohl ihn Anita in ein Gespräch verwickeln möchte.
Wir kommen viel zu früh bei der Rental Station an, wir haben 10:15Uhr und unseren neuen Wagen hatten wir für 11:30Uhr reserviert. Wir starren also permanent in unsere Postfächer auf die Mail wartend: "Ihr Wagen steht in Box xy". Nichts tut sich.  Ich gehe mehrmals zu dem Gold-Member-Schalter und versichere mich, dass wir noch nicht auf der großen Tafel stehen.
Es ist 11:30Uhr durch und der Wagen müsste schon seit einiger Zeit uns zu Verfügung stehen. Die Mitarbeiterin am Gold-Member-Schalter entgegnet uns nur,. dass wir aber schon sehr früh sind.
Hallo? Unsere Reservierungszeit hat doch schon begonnen.
Unser Wagen ist aber fertig und steht in Stall 136.
Übrigens, kaum im Wagen sitzend taucht auch die Mail auf. Was für ein Zufall, der doch gar kein Zufall sein kann, oder?
Diesmal haben wir uns mal einen Stuttgarter geleistet, allerdings glaubte ich, wir würden einen Viersitzer bekommen. Anita weist mich noch mal darauf hin, dass es von Anfang an klar war, dass er der Zweisitzer von Mercedes ist und ich das "abgenickt" habe. Kommunikation Mann <=> Frau, wahrscheinlich habe ich wieder nicht richtig zugehört.



Mit dem Wagen fahren wir dann zunächst zum Storage und das Fahren sowie das Ausprobieren aller Features macht Spaß, so dass ich Anita darauf hinweise, dass sie in den nächsten Tagen evtl. nur auf dem Beifahrersitz sitzen wird....
Nur ein Scherz: Ich weiß, wie gerne sie hier in den Staaten fährt und ich wiederum bin froh, im Urlaub nur wenig fahren zu müssen.

Im Storage nehmen wir nun nur die Dinge auf, die wir noch im Hotel für die letzten Tage benötigen bzw. unser Reisegepäck. Obwohl der Kofferraum recht klein ist, insbesondere wenn das Dach runter ist, bekommen wir alles hinein. Hier nochmal der Hinweis: Tetris in der Jugend macht sich beim späteren Beladen positiv bemerkbar!

Vollbepackt geht es erst zum Denny´s, dann eine Runde über den Strip (wir sind noch sehr früh dran) und anschließend zum Platinum, jenem Hotel, das wir seit ein paar Jahren die Treue halten. Der Empfang beim  Valet-Parken ist gewohnt freundlich, man kommt sogleich mit einem Caddy für unser Gepäck. Die Check-In-Zeit ist erst ab 16Uhr und wir haben gerade mal 15Uhr, aber wir wollen unser Glück probieren. Anita hatte dem Management geschrieben, dass wir gerne wieder ein Zimmer in den höheren Etagen hätten. Mal sehen, ob das klappt.
Leider ist -weil wir so früh da sind- unser Zimmer noch nicht fertig. Alternativ bieten man uns ein Zimmer mit zwei Betten statt King-Size-Bett an. Dann warten wir eben bis 16Uhr. Die nette und sehr junge, aber wohl etwas überforderte Mitarbeiterin, bietet uns an, eine Mail zu schreiben, sobald das Zimmer bezugsfertig ist. Wir setzen uns also in die Lounge und warten und warten, bis es nach 16Uhr ist und noch immer keine Mail eingetroffen ist. Das Zimmer ist nun fertig und es liegt auf der 14. Etage, was uns sehr angenehm ist. Dem Boy teilt die Mitarbeiterin unsere Zimmernummer mit und wir werden unser Gepäck dann bequem in wenigen Minuten in unserem Zimmer erhalten.
Beim Betreten des Zimmers kommt irgendwie Missmut auf: Der von uns mitgebuchte und bezahlte Blick auf den Strip fehlt, stattdessen geht das Zimmer zu einer anderen Richtung raus und irgendwie finde ich die Suite kleiner als sonst. Anita beschließt, zu r Rezeption runter zu gehen während ich auf den Mitarbeiter mit dem Gepäck warten muss um ihm mitzuteilen, dass wir das Zimmer wohl noch wechseln müssen. Während Anita nach unten fährt schaue ich mich so um im Zimmer und stelle fest: Die TV-Geräte sind kleiner als sonst, es fehlt der Kamin und vor allem: Es gibt keine Waschmaschine und keinen Trockner. Sofort versuche ich Anita per Handy zu erreichen um ihr mitzuteilen, dass dies auf keinen Fall eine Princess-Suite ist.
Nach mehreren Fehlversuchen stehen Anita und der Mitarbeiter mit dem Gepäck vor der Tür: Unten an der Rezeption hat die junge Mitarbeiterin von vorhin ebenfalls festgestellt, dass "man" uns die falsche Zimmerkategorie zugewiesen hat. "Man" bedeutet nicht weniger, als dass sie den Fehler begannen hat und nicht "man". Wir ziehen also um die die achte Etage. Der Blick ist prima, der Mitarbeiter mit dem Gepäck absolut freundlich und erst nach mehrmaligem Aufdrängen ist er bereit, das Trinkgeld anzunehmen.
Ärgerlich ist, dass wir nun doch nicht auf einen der oberen Etagen sind und dass wir  vermutlich dieses Zimmer bereits vor einer Stunde hätten haben können.



Der nächste Schritt ist, alles an mitgebrachtem Gepäck auseinanderzunehmen und auf verschiedene Stapel zu verteilen (kommt nach Hause, muss gewaschen werden, brauchen wir morgen/übermorgen und wandert dann in den Storage usw.). Das dauert.....normalerweise. Da wir aber gestern auf dem Campground schon vorgepackt haben ist dass heute eine Sache von vielleicht einer Viertel Stunde. Wir haben also heute noch genügend Zeit um über den Strip zu cruisen.

Doch vorher erleben wir noch, wie sich das für morgen prognostizierte schlechte Wetter ankündigt: Der Himmel beginnt zu glühen und wir stehen ganz ungläubig auf unserem Balkon und beobachten dieses grandiose Schauspiel.








Das hält uns jedoch nicht davon ab, noch zweimal über den Strip zu cruisen und den Rest des Abends gemütlich im Zimmer zu verbringen. Nur etwas ist heute anders: Das kleine Vesper auf dem Balkon dauert nur wenige Minuten, denn ist doch recht frisch.

Und bald schon geht es wieder ins Bett. Doch wie immer bei uns in Las Vegas' ist es doch schon Mitternacht geworden.

 
16.April 2019, Las Vegas
Der Wetterbericht hat nicht gelogen, der Himmel versteckt sich hinter einer dicken Wolkendecke. Das Frühstück erfolgt aufgrund der Kälte im Zimmer.
Anita hatte sich gewünscht, mit "ihrem" Wagen nicht nur über den Strip zu cruisen und daher steuern wir nachdem die Wolkendecke erste Lücken zeigt,  nach dem Storage Red Rock State Park an.

Doch leider schließen sich die Löcher so schnell wie sie aufgegangen waren und mir drängt sich allmählich die Frage auf, ob ein Besuch des State Parks bei dem Wetter überhaupt Sinn macht.

Anita wird mir unheimlich, sie scheint meine Gedanken lesen zu können und stellt mir wenige Minuten später genau die selbe Frage.
Wir drehen also ab bzw. wir drehen eine große Runde ohne durch den State Park zu fahren. Über die Blue Diamond geht es zurück und wir cruisen nun doch mal wieder über den Strip.

Am World Ressort, dessen Baustelle mehrere Jahre völlig stillgestanden hat, wird seit letztem Jahr ja weiter gebaut und man sieht schon einige Fortschritte.



Zum Vergleich das Bild, das wir im Oktober 2018, also vor 6 Monaten aufgenommen hatten:


Außer, dass es total bewölkt ist, nimmt der Wind immer mehr Fahrt auf und es beginnt sogar an zu tröpfeln.
Wir kehren noch bei Mc.Donald's ein und entscheiden uns für einen gemütlichen Nachmittag im Zimmer.
Erst gegen Spätmachmittag fahren wir nochmal los über den Strip bis zur Fremont Street. Aber es ist nach wie vor sehr kalt und windig und zwischendurch muss es ziemlich geregnet haben, denn die Straßen sind nass.
Und heute sehen wir auch noch einmal die Verlierer von Las Vegas und zwar jene,  die wir bisher nur aus einer Doku kennen.

Es gibt einen sehr großen Abwasserkanal,  der durch Las Vegas führt und der bei Regen regelmäßig geflutet  ist. Er ist nicht zu vergleichen mit unserer hiesigen Kanalisation,  hat er doch eine Breite von mehreren Metern und man kann wohl aufrecht hindurchgehen.

Hier im Untergrund leben für andere völlig unsichtbar viele,  die auf der anderen Seite des leuchtenden und glitzernden Las Vegas stehen. Wie gesagt, wir wissen das nur aus einer sehr interessanten Reportage.
Doch heute ist ihr Zuhause mal wieder geflutet worden und so stehen sie mit allem,  was sie haben, oberhalb der Kanäle und warten darauf, wieder zurückkehren zu können.
Ein schreckliches und verstörendes Bild.

Wir gehen einmal die Fremont Street hoch und runter, wo sich Anita auch heute immer noch ziemlich unwohl fühlt



und auch hier stehen einige, denen das Leben wohl einen bösen Streich gespielt hat. Aber ist der Amerikaner auch noch so arm und schlecht dran, er verliert nie seinen Humor. Ein Bettelnder trägt ein Schild um den Hals:
"My wife left me with my best friend. I'm missing him."
(Meine Frau hat mich mit meinem besten Freund verlassen. Ich vermisse ihn)

Wir fahren zu unserem üblichen Dennis für eine Kleinigkeit. Diesmal entscheide ich mich nur für eine Vorspeise ,  zu der ich aus insgesamt sieben Zutaten bis zu vier auswählen darf.
Der Witz ist,  dass von meinen vier Zutaten, wegen der wir eigentlich zum Dennis gefahren sind,  drei heute nicht da sind.

Uns ist kalt, daher brechen wir unsere Outdoor - Aktivitäten ab und beenden den Tag nach einer gemütlichen Tasse Kaffee weit nach Mitternacht.
Typisch für uns: In Vegas versumpfen wir irgendwie immer.
 
17.April 2019, Las Vegas
Vom gestrigen schlechten Wetter ist noch nicht einmal was zu erahnen.
Ein absolut wolkenloser und intensiv blauer Himmel weckt uns und verleitet uns zu einer Runde im Pool, sobald die Sonne den Poolbereich erhellt.


Das geht schnell und wir merken ebenso schnell, wie sie auf die nichteingecremten Teile des Körpers scheint und brennt.
Partiell wie ein Hummer aussehend  (was natürlich maßlos übertrieben ist) geht es (wie fast immer) kurz am Storage vorbei und dann (wie immer) über den Strip.


Am Abend wollen wir uns mit Daniel und Susanne treffen und schauen schon mal nebenher, wo wir denn dann parken können.
Wir fahren zurück und wieder geht es kurz an den Pool.
Was uns am Platinum und vermutlich auch an anderen Off - Strip Hotels gefällt ist, dass sie meist kleiner und familiärer sind und die Pools nicht überlaufen sind. Im Moment sind wir sogar allein und wir können es uns erlauben, rumzublödeln und mit der Unterwasser Kamera paar Clips zu machen. Wer uns jetzt vom Balkon aus beobachtet versteht vermutlich die Welt nicht mehr aber unser Alter steht nur im Ausweis, nicht im Gemüt oder gar im Verhalten.
Aber im Ernst: Wir haben schon mal in einigen Themenhotels am Strip entweder live oder per Internet reinschauen dürfen und mit Sicherheit haben diese Poolanlagen besondere und bessere  Features als unsere Off Strip Hotels. Aber egal ob unsere damaligen Tahiti-Aufenthalte oder im Alex oder sogar im alten Frontier und ganz besonders jetzt im Platinum: Um nix in der Welt würden wir tauschen wollen, zumal wir vermutlich in den großen Hotels in den Verdacht des Voyeurismus kommen würden, wenn ich mit der Unterwasser Kamera filme.
Die Zeit vergeht im Flug und bald schon tauschen Anita und ich Badeanzug und Badehose mit Ausgehdress und wir fahren mal wieder zum Strip und parken fort gegenüber vom MGM, dem alten Monte Carlo.
Wir schlendern noch etwas über den Strip und sind pünktlich um 17:30Uhr vor dem Outback-Steakhouse.
Ebenso pünktlich sind Susanne und Daniel, die wir vor zwei Jahren bereits persönlich in den USA kennen lernen durften.
Langer Rede, kurzer Sinn : Es sind zwei wirklich nette zwei Stunden: Vom hervorragenden Essen bis zu dem für uns sehr angenehmen Treffen mit den beiden. Schade nur, dass es morgen bei uns zurück geht und wie noch die letzte Wäsche im Hotel waschen müssen, sonst hätten wir gerne das Treffen verlängert.
Wir haben uns aber versichert, uns irgendwann einmal auch daheim zu treffen, nicht nur hier.
Der Abend ist richtig milde und unter anderen Umständen würden wir mit Sicherheit mal wieder über den Strip cruisen, aber jetzt geht es ins Hotel, denn zwei Maschinen müssen noch durchlaufen, damit wir so gut wie nichts mit nach Hause nehmen müssen.
Die Zeit dazwischen nutzen wir, um "endzupacken" und im Dunkeln nochmal durch den Pool zu kreisen.



  Übrigens sind wir uns nun definitiv sicher, dass der Pool in Death Valley gekühlt wird, denn hier ist das Wasser wesentlich angenehmer temperiert. Solange man im Pool oder im Hot Pool bleibt ist alles prima, sobald man aber rausgeht ist der Wind doch ziemlich frisch.
 
18./19.April 2019, Las Vegas - Frankfurt
Heute geht es also zurück nach Hause, wobei das nicht ganz korrekt ist. Zunächst soll es nach Frankfurt gehen. Wir stehen gegen 6:30Uhr auf, räumen noch etwas auf, checken aus, werden von den Mitarbeitern, die uns immer das Auto gebracht haben, freundlich verabschiedet und verlassen das Platinum in Richtung Storage, um dort die letzten Sachen zu verstauen.
Die Rückgabe des Wagens in der Rental-Station geht sehr schnell und bald schon stehen wir bei dem noch verschlossenen Schalter von Condor im Flughafen. Wir stehen ganz vorne und bald schon öffnet der Schalter. Warum können einige Mitarbeiter nicht erstmal zuhören, bevor sie reden. Anitas Hinweis, dass wir bereits gestern online eingecheckt haben und nur noch das Gepäck abgeben müssen, wird ignoriert bzw. sie kann kaum zu Ende sprechen. Erst dann erkennt die Mitarbeiterin, dass wir ja schon eingecheckt sind.
Bei der Buchung unseres Fluges im vergangenen November gab es in der Premium Economy Klasse leider keine zusammenhängenden Plätze mehr, weshalb wir nun Plätze in der Economy haben. Als Bequemlichkeitsfaktoren haben wir dann allerdings ein paar Zusatzpakete gebucht, deren Sinn man individuell überprüfen muss:
Sitze am Notausgang, Premium Essen, Priority-Paket, Entertainment-Paket, Lounge.
Das Priority-Paket bietet den Vorteil, dass man bei der Sicherheitskontrolle die Fast-Lane nutzen kann (die es in Las Vegas aber nicht gibt :-), zuerst geboardet wird (das wird sich noch bezahlt machen!) und das Gepäck wird bei der Entladung als erstes aufs Band gelegt. (Das kann bei knappen Anschlüssen wichtig sein, bei uns wird es heute bzw. morgen keine Rolle spielen)
Wir stellen uns also bei der Sicherheitskontrolle in die vielfach verschlungene Schlange an, die aber ständig in Bewegung ist, so dass einem das Warten gar nicht so lange vorkommt. Es gibt hier in Las Vegas, zumindest in diesem Terminal, keine Fast-Lane bzw. eine Lane, die ausschließlich für First-Class-Passagieren vorbehalten bleibt. Sogar die Passagiere der Business-Class werden zurückgeschickt.
Die Sicherheitskontrolle geht recht schnell, wobei die Wanne mit meiner Fotoweste aussortiert und einer gesonderten Kontrolle  unterzogen wird. Da ich in die Fotoweste immer alles an Technik reinstecke, was ich mit mir führe, um nicht nachher in der Wanne etwas versehentlich liegen lasse, wundert es mich, dass ich erst heute erstmalig kontrolliert werde. Aufgrund der fast unendlich vielen Taschen in meiner Weste ist die freundliche Mitarbeiterin fast schon etwas überfordert das zu finden, was ihr auf dem Bildschirm ungewöhnlich vorkommt. Irgendwann entdeckt sie dann das Verdächtige: Es ist die 3D-Kamera von GoPro, also eigentlich zwei Kameras, die in einem Gehäuse mit Elektronik synchronisiert werden. Sie fragt ganz überrascht, was das denn ist und als ich ihr es erkläre isst sie ganz begeistert und sagt nur, dass sie so etwas noch nie gesehen hat.
Statt wir sonst für uns üblich im Flughafen zu frühstücken, hatten wir diesmal die Lounge gebucht, die zufälligerweise auch noch direkt neben unserem späteren Gate liegt.
Ob sich die Lounge preislich lohnt muss man für sich abwägen. Für uns ist es sehr angenehm, hier in absoluter ruhiger Atmosphäre zu frühstücken, was man möchte, auch zum Abschluss e9in Glas Wein zu trinken und in bequemen Liegesesseln den Bericht zu tippen.
Nach knapp drei Stunden verlassen wir die Lounge und werden bald schon geboardet. Wie erwähnt haben wir das Priority-Paket mit gebucht und das lohnt sich für uns nun im besonderen Maße.
Und ärgert ja immer, wenn Fluggäste so viel Kabinengepäck mitbringen und es dann aus Platzmangel nicht nur über ihren eigenen Stuhlreihen verstauen sondern auch über den Köpfen anderer. Solche unangenehmen Fluggäste sind wir heute; zwangsläufig!
Wir haben ja Sitze am Notausgang und hier verbirgt sich in den Staufächern Technik, so dass wir unser Gepäck dort gar nicht verstauen können, und wir haben wirklich nur ganz wenig Gepäck. Aufgrund des Priority-Boardings haben wir nun die Möglichkeit, unser Gepäck zum Leidwesen anderer in anderen Staufächern unterzubringen.
Die Bestuhlung dieser Maschine ist eine andere als auf dem Hinflug, obwohl es mit der Boeing 767 der selbe Flugzeugtyp zu sein scheint. Die nicht ganz unerheblichen Mehrkosten der Sitze am Notausgang macht sich aus unserer Sicht bezahlt, denn obwohl diese Maschine in der Economy-Class angeblich einen durchschnittlichen Sitzabstand hat, sehen die Fluggäste sehr eingequetscht aus. Wir schauen uns nur an und sind froh, dass wir einen unvergleichbar großen Sitzabstand haben, so dass wir beim Sitzen kaum an das Entertainment der vorderen Reihe kommen. Wir können uns richtig ausstrecken und haben mehr Platz als beim Hinflug in der Premium Economy. Wir sind ja jahrzehntelang fast ausschließlich in der Economy geflogen aber wir können uns nicht daran erinnern, so eng gesessen zu haben und wir sind ja nun wirklich nicht die größten. Wir sehen andere Gäste, die ihre Füße oder Kniee auf dem über zehnstündigen Flug in den Gang stellen mussten.
Mit über eine Stunde Verspätung starten wir, aber der Kapitän it zuversichtlich, dennoch pünktlich anzukommen.
Condor gehört ja nicht zu den sogenannten Prime-Airlines und wird im Internet oft als typischer  Ferienflieger abgestempelt. Aber von der etwas weniger freundlichen Mitarbeiterin vorhin am Schalter merken wir an Board nichts davon. Im Gegenteil: Die Freundlichkeit und der Service steht einer Primerer-Airline in nichts hinterher. Die Plätze an den Notausgängen sind ja erfahrungsgemäß sehr kalt, da trotz bester Verarbeitung immer etwas von den bis zu -60Grad Außentemperatur nach innen dringt, was wir aber schon mit unseren Jacken vorhergesehen hatten.  Sehr aufmerksam empfinden wir es daher, dass eine Flugbegleiterin mit Hinweis darauf, dass es ja hier immer kälter ist, eine zusätzliche Decke bringt und zwar eine aus der Business-Klasse.
Beim Vergleich der beiden Decken aus der Economy-Klasse mit der aus der Business-Class müssen wir doch etwas lachen, denn hier liegen Welten auseinander. Während die der einfacheren Klasse eben eine sehr einfache dünne Decke ist, ist die aus der Business-Klasse nicht nur größer sondern auch dick gefüttert und mollig warm. Auf den Business-Flügen im letzten Jahr sind uns die mollig warmen Decken zwar aufgefallen, dieser gravierende Unterschied merken wir aber erst jetzt beim direkten Vergleich.
Wir haben ja auch das etwas bessere Essen gewählt. Ob es da wirklich einen großen Unterschied gibt, weiß ich nicht. Beim Frühstück fällt auf, dass wir noch ein Croissant dabei haben und die anderen nicht. Was aber auffällt und weshalb wir dieses Essen bevorzugen ist der Umstand, dass es bei diesem Essen statt Plastikbesteck richtiges Besteck gibt.
Anita hatte für uns auch das Premienpaket für das Inseat-Entertainment mitgebucht, das aber auch noch an Board just in time gekauft werden kann (und dann etwa 3,00€ mehr kostet). Für Anita lohnt sich das, da sie wenig schläft und viele aktuelle Filme schaut. Für mich lohnt es sich eigentlich nicht, da ich sehr viel schlafe und dann nur Musik höre, die auch so zu Verfügung steht).

Aber heute schläft auch Anita aufgrund der guten Sitze etwas.

Kurz vor den Landung erinnern wir die Flugbegleiterin, dass wir noch den Wein zum Abendessen bezahlen müssen (Alkoholische Getränke sind in der Economy bei der Condor nicht im Preis inbegriffen), was wohl vergessen wurde. Nach kurzer Rücksprache bei den Kolleginnen hieß es, dass die Kassen bereit abgerechnet seien und wir daher eingeladen sind. Unsere Idee ist es, den Betrag stattdessen in die "Kaffeekasse" zu zahlen geht nicht...sie existiert einfach nicht.

Pünktlich landen wir in Frankfurt und wir beide bedanken uns noch einmal persönlich bei der Flugbegleiterin für den wirklich freundlichen kund aufmerksamen Service.
Da wir nicht auf einen Zug angewiesen sind lassen wir uns Zeit und rennen nicht wie sonst oft durch den Flughafen auf dem Weg zur Imigration. Am Gepäckband ist unser Gepäck tatsächlich schon da.
Wir gehen......NICHT....zum Bahnhof sondern zum Sheraton. Nanu, auf der Hinreise etwas vergessen?
Nein, erstmalig haben wir ein Zimmer im Anschluss an unseren Urlaub im Sheraton gebucht, und warum?
Wir erhoffen uns davon, so zwangsweise wieder in den normalen Rhythmus zu kommen  und somit dem quälenden Jetlag zu begegnen.
Wir planen: Einchecken, Sauna, etwas kurz zu ruhen, Abendessen und dann bis zum Abend durchhalten.
Und so passiert es auch in etwa: Wir hatten vor drei Wochen beim Ausschecken darauf hingewiesen, dass wir heute schon sehr früh einchecken werden und tatsächlich hat man das berücksichtigt: Das vorgesehene Zimmer ist bereits fertig. Beim Einchecken in der 9.Etage erkundigen wir uns nach den Öffnungszeiten und bekommen als Antwort: "Ich kann Ihnen gleich hier die VIP-Sauna anschalten", wobei ich meinen Ohren nicht traue, zumal ist zunächst statt VIP-Sauna Flip-Sauna verstehe und somit nichts verstehe. Wir wussten gar nicht, dass es hier bei den Club-Zimmern noch einen weiteren Fitness-Raum mit Sauna gibt. Wir dürfen sie uns ansehen und entscheiden uns für diese, die in 20 Minuten heiß sei9n soll.
Kurzer Umtrunk und dann geht es in die Sauna. Wirklich toller Service aber diese Sauna ist nicht mit der anderen Sauna zu vergleichen und dient eher zum kurzen Gang nach dem Fitnessraum, da z.B. der Ruheraum komplett fehlt.
Auf dem Zimmer legen wir uns hin aber achten aber akribisch darauf, dass wir nach einer Stunde wieder wach werden.
Danach geht e nochmals in die Saune, jetzt aber in die Große. Und während wir zu Beginn erwartungsgemäß alleine sind kommen dann doch naach einiger Zeit mehrere Gäste hinzu. Uns wundert es da heute Karfreitag ist und wir eigentlich davon on ausgegangen sind, dass wenig los ist.
Zu Abend wird in der Lounge gegessen und auf der Terrasse mit Blick auf Mainhattan genießen wir den Abend bei einem Sundowner. Zum ersten Mal sitzen wir hier bei richtig milden Temperaturen.
Bis etwa 22:00Uhr bemühen wir uns, die Augen aufzuhalten bis uns dann doch die Müdigkeit überkommt. Mal schauen, ob wir die Nacht durchschlafen werden.
"Gute Nacht" sagen wir den letzten an diesem Tag aufsteigenden Maschinen, die wir auf dem Bett liegend noch sehen können.
 
 
20.April 2019, Frankfurt - Köln
Das hat schon mal gut geklappt. Bis auf eine kurze Schlafunterbrechung von wenigen Minuten bei jedem von uns, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten, haben wir tatsächlich bis 7:00Uhr durchgeschlafen .
Jetzt heißt es bloß nicht wieder einzuschlafen und bis zum Abend durchzuhalten.
Auf jeden Fall sagt uns beiden diese zusätzliche Nacht hier im Hotel zu.
Nach dem langgezogenen Frühstück gehen wir nochmal aufs Zimmer und checken dann gegen 12:00Uhr aus, um unseren Zug nach Köln zu kriegen. Dabei klären wir noch das Zimmer für den Herbst, denn es gibt Irritationen. Wir haben eine andere Kategorie gebucht und im Hotel liegt nur die Reservierung für ein normales Club-Zimmer vor. Werden wir klären.
Die Sitzplatzreservierung macht Sinn, denn es ist Osterreiseverkehr und der Zug entsprechend voll.


Es ist Zeit, den Bericht zu Ende zu bringen und Bilanz zu ziehen:
Es waren wieder einmal drei tolle und interessante Wochen, in denen wir diesmal auch viel Neues erleben durften.
Die Suche nach Hot Springs war interessant und erfolgreich und wir sollten sie zu einem späteren Zeitpunkt fortführen oder wiederholen. Zum Glück haben wir mindesstens zwei erreicht, sonst wären wir dem Titel Hot SpringS nicht gerecht geworden.
Dass wir diesmal von Death Valley einmal abgesehen statt Nationalparks nur State Parks besucht haben war zufällig aber gut und hat uns den Blick auf diese kleinen Perlen noch einmal geschärft. Sollten wir für die zukünftigen Tipps im Auge behalten.
Das Wetter: Ach ja, das Wetter, dazu können wir nur sagen, dass es unsere Erwartungen in jeglicher Hinsicht weit übertroffen hat.
Die Heimchen, von denen wir berichteten, haben übrigens hervorragend geschmeckt, nachdem ich die Augen verschlossen habe. Anita hat übrigens von einer Verkostung Abstand genommen.
Die neue Kamera hat sich bewährt, allerdings sollte man dich dir Zeit nehmen, dich bereits vor dem Einsatz mit ihr intensiv auseinandersetzen. In ihr stecken einige Features, die ich eher beiläufig entdeckt habe und ich bin mir sicher, dass sie noch mit weiteren Geheimnissen aufwarten kann.
Unser Fahrzeugpark hat uns ebenfalls überzeugt, wobei wir aber überlegen, ob wir bei der Größe des Wohnmobils nicht doch wieder etwas nach unten gehen. Der Komfort ist für zwei Personen schon fast luxuriös, aber gleichzeitig beschneidet sie die Flexibilität und Mobilität: Manche Straßen beispielsweise dürfen nur bis 25Feet Länge befahren werden und auch bei einigen Campsite ist unsere Größe nicht erlaubt.
Grundsätzlich sind wir im Moment weiterhin begeistert mit dem Wohnmobil zu reisen. Eigentlich hatten wir für den Herbst eine mehrtägige Trekkingtour geplant und das ohne Wohnmobil. Darüber müssen wir uns jetzt doch noch mal Gedanken machen, ob wir nicht doch wieder mit dem Wohnmobil reisen.

Es sei erwähnt, dass das Team wieder gut funktioniert hat und es sich schon auf die nächste Zusammenarbeit freut.

In diesem Sinne: "Tschüß, bis zum nächsten Mal"