THE STARVIEW-TOUR

 
oder

Unsere 41. USA-Tour im April / Mai 2013

(fast) live

Stand: 17.Mai 2013, 10:00 Uhr

aus 10.000Meter Höhe vom Flugzeug aus aktualisiert

 

 Hier entsteht gerade unser aktueller Reisebericht .

Geplant ist:

Düsseldorf – Chicago – Las Vegas – Zion N.P. - Monument Valley – Arches N.P. - Grand Canyon – Zion N.P. - Las Vegas – Death Valley – Las Vegas – Chicago – Düsseldorf


TIEPFELER“ sind nicht gewollt aber vorprogrammiert. Wer einen findet, darf ihn vorläufig behalten! Wir tippen hier unter schwierigen Bedingungen: Neben dem Essen, im Zelt, im Dunkeln und möglicherweise sogar, während wir uns gegen Moskitos verteidigen müssen. Es ist auch nicht immer leicht, die kleinen Tasten des Netbooks treffsicher zu finden, während Anita den Wagen von Schlagloch zu Schlagloch dirigiert. Mittlerweile arbeite ich zeitweise auf der Trekking-Tour mit einem Tablet, was die Treffsicherheit der virtuellen Tasten nicht unbedingt verbessert.

Von daher wird erst am Ende der Tour nochmals in Ruhe Korrektur gelesen.




27.April 2013:

Voller Freude sehen wir unserer nächsten, nun unmittelbar bevorstehenden Tour entgegen. Sie trägt den Titel „Starview-Tour“ und den Grund dafür, werden wir hoffentlich im Laufe der nächsten drei Wochen zeigen können.

Heute ist Samstag und gegen Mittag geht es wieder mit dem Zug los. Abweichend von den letzten Jahren aber in die entgegengesetzte Richtung, denn wir fliegen statt von Frankfurt ab Düsseldorf. Die vielen Werder- und Leverkusen-Fans verlassen uns in Leverkusen und kurze Zeit später erreichen wir den Düsseldorfer Flughafen.

Eigentlich ist es ziemlich unsinnig, heute in Düsseldorf zu übernachten, denn unser morgige Flug geht erst am Mittag. Wir haben aber uns mittlerweile so daran gewöhnt, bereits einen Tag vorher anzureisen und er verhindert, dass wir bis auf den letzten Drücker immer nochmal etwas „Gruschteln“ und Hin- und Herpacken.

Wir haben uns für da relativ neue Maritim am Flughafen entschieden und werden nicht enttäuscht. Der Empfang ist freundlich, die Zimmer hell und modern und von der obersten Etage hat man einen schönen Blick über das rege Treiben am Flughafen.

Gerne hätten wir uns für das gegenüberliegende Sheraton entschieden, doch das hat keinen Saunabereich .

Nach der Sauna geht es zum Vorabend-Check-in, wobei sich das darauf beschränkt, das wir am Automaten unsere Lufthansa-Karte reinstecken, alles Möglich bestätigen und eintippen, und dann unsere Boardkarten ausgedruckt in den Händen halten.




Da wir kein Gepäck abzugeben haben sind wir mit diesem Prozess in wenigen Minuten fertig.

Nach einem Snack bei Mc.Donald`s geht es auf die Zimmer. Originell ist die Minibar, die nicht nur aus einem Kühlschrank sondern auch aus einer kleinen Vitrine besteht.




Übrigens haben wir eine Zimmerkategorie gewählt, die den Inhalt der Minibar beinhaltet. Vermutlich gibt es Gäste, die das als Freibrief nutzen und einen Kühlschrank hinterlassen, dessen einziger Inhalt die kalte Luft ist.

Bei uns bleibt viel übrig, besonders Bier und die harten alkoholischen Getränke.
Und so vergeht der Abend bei einem Glas Wein, etwas Fernsehen und einem Blick auf da emsige Treiben des Düsseldorfer Flughafens.

Nun denn, bis morgen !

28.April 2013:

Heute lassen wir es in einer Gemütlichkeit angehen, an die wir in den nächsten drei Wochen vermutlich noch öfters denken werden. Unsere Maschine geht erst gegen Mittag und wir müssen erst um 12:00Uhr aus checken.

Von daher können wir es uns leisten, lange zu schlafen und so werden wir erst gegen 7Uhr wach, gammeln noch ein wenig rum und verlassen dann um 10Uhr das Zimmer. Gefrühstückt wird im Flughafen.

Auf dem Weg zum Gate begrüße ich im Vorbeigehen jemanden, von dem ich zunächst glaube, ihn aus dem Beruf zu kennen. Er grüßt mit einem kleinen Kopfnicken zurück. Als Anita mich fragt, ob ich gesehen habe, wer gerade an uns vorbeigegangen ist, wundert es mich ein wenig, weshalb sie ihn auch kennt. Doch dann wir klar, dass ich den Begrüßten in eine falsche Schublade einsortiert hatte. Es ist nämlich Neururer, der bekannte Trainer.

Na ja, irgendwie kam er mir doch bekannt vor....

Pünktlich um 12:00 wird bei Lufthansa geboardet. Diesmal erwischt es Anita in der vom Zufallsgenerator bestimmten zusätzlichen Kontrolle.

Nach kurzer Zeit sitzen wir auf unseren Stühlen und stellen mit Schrecken fest, dass auf dem Weg Anitas Boardingkarte für den Weiterflug verschwunden ist. Ob da bei der Kontrolle passiert ist oder die Karte so verloren wurde, bleibt schleierhaft.

Der Flugbegleiter, dessen Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit hier an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden muss, beruhigt uns. Wir sollen in Chikago einfach an den Schalter der Lufthansa oder der United gehen und dort wird man uns eine neue Karte ausdrucken.

Wir starten pünktlich und der weitere Flug gestaltet sich für mich aufregend bis interessant. Durch das lange Schlafen am Morgen bin ich erstmalig überhaupt nicht müde und so vertreibe ich mir die Zeit mit zwei Filmen aus dem Inseat-Entertainment. „Die Bestimmer“ und „Schlussmacher“ ziehe ich mir aus dem zu Verfügung bestehenden Programm. Mir fällt ein, dass dies der erste Flug in über 20 Jahren für mich ist, wo ich mehr als einen Film ansehe, da ich ansonsten auf den Flügen immer bestens schlafen kann. Die restliche Zeit verbringe ich damit im Internet zu surfen.




Denn der Airbus 340-300 ist mit einem Hotspot ausgestattet, der es ermöglicht, sich gegen eine Gebühr mittels W-LAN einzuloggen.

Uns so vergeht die Zeit dermaßen schnell, dass ich gerade mal zu einen 15minütigen Nickerchen komme.

Um 15:00Uhr dortiger Zeit landen wir nach neun Stunden Flug in Chikago. Das typische Warten bei der Immigration hält sich in Grenzen, nach einer halben Stunde sind wir durch die Immigration und Zoll.

Am Lufthansa Schalter schickt man uns zu United, wo uns in zwei Minuten eine neue Boardkarte ausgedruckt wird.

Von hier aus geht es mit dem Peoplemover zum Terminal 1 und hier warten wir einige Zeit, bis man uns anzeigt, an welches Gate wir uns einzufinden haben.

Hier in Chikago heißt es nun, insgesamt sechs Stunden rumzukriegen bevor unser Anschlussflug nach Vegas abhebt.

Während Anita durch den Flughafen schlendert um sich die Zeit zu vert5reiben und ich ein wenig rumdöse, um den entgangenen Schlaf nachzuholen, kriege ich mit einem Ohr mit, dass unser Flug statt von C17 von C16 abgehen wird.

Ich vergewissere mich vorsichtshalber an dem großen Display, ob ich das richtig verstanden habe und muss feststellen, dass die Maschine über 1,5 Stunden Verspätung hat und wir somit erst um 22:45Uhr hiesiger Zeit starten werden.

Wir sind begeistert.....und ziehen mit unseren Taschen zu C16, suchen uns eine gemütliche und dunkle Ecke und dösen nun gemeinsam weiter.

Nach etwa einer Stunde werden wir durch eine laute Lautsprecherdurchsage aus den Träumen gerissen. Man weist uns darauf hin, dass sich das Gate ändern wird, unser UA540 startet nun von Gate C20. Ein Pulk von Menschen schnappt sich ihre Taschen und wandert aus in Richtung C20; wir hinter her. Auch hier haben wir das Glück, eine der wenigen Bänke erobern zu können, die keine Mittelarmlehnen haben, so dass man sich ein wenig hinlegen kann.

Um kurz vor 23:00Uhr durchbricht eine Lautsprecherdurchsage die von Müdigkeit geprägte, vor sich hin dösende Menschenmenge und weist darauf hin, dass nunmehr mit dem Boarding begonnen wird. Die Menschenmenge wird wach und reagiert im Applaus und Gegröle auf diese Nachricht.
Gegen 23:00Uhr heben wir von Chicago ab. Nach einer Runde Getränke, die die Flugbegleiter reichen, verlischt das Glück und alles scheint sofort einzuschlafen.

Sogar Anita schafft es mal, im Flugzeug zu schlafen.

Der Service an Board ist übrigens spartanisch. Außer dem ersten (und einzigen) Getränk gibt es nichts.

Gegen 0:30Uhr landen wir in Vegas auf Terminal 1 und gehen zügig zum Shuttle, der uns zum Car Rental bringt. Am Hertz-Schalter stehen nur vier Leute vor uns; dennoch dauert es eine gute halbe, gefühlte zwei Stunden, bis wir dran sind.

Ein Amerikaner hält den Betrieb auf. Er geht an der Schlange zum Unmut uns Wartender vorbei zum Schalter und reklamiert sein eben gemietetes Auto, weil es ihm nicht gefällt.

Somit wird der Wagen umgebucht und er verlässt den Schalter um zehn Minuten später zurückzukehren, weil der jetzige Wagen kein Navi hat. Also wieder eine Umbuchung. Langsam wird ihm klar, dass er mit dem ersten Wagen Glück hatte, dass er kostenfrei ein Navi dabei gehabt hätte, denn jetzt muss er für das Navi zusätzlich zahlen.

Endlich kommen wir an die Reihe und die Dame am Schalter tippt unsere Daten ein. Dann macht sie einen für uns verhängnisvollen Fehler: Sie offeriert uns ein verführerisches Upgrade für einen Camaro aus der „Adrenalin Collection“, ein Bolide, den wir genau vor einem Jahr bereits einmal fahren durften

Normalerweise würde der Wagen $100 pro Tag Upgrade kosten, aber sie offeriert ihn uns für einen akzeptablen Preis, bei dem wir nach kurzem gemeinsamen Überlegen, Grübeln und Nicken zustimmen.

Wir verlassen den Rental mit einem knallroten Camaro und cruisen noch kurz am Mc.Donald`s vorbei bevor wir dann beim Best Western McCaronn Inn einchecken.

Meine These in Chicago, erst gegen 2 Uhr in der Nacht anzukommen, die Anita für übertrieben hielt, bewahrheitet sich. Es ist 2 Uhr.

Um drei Uhr sind wir dann endlich im Bett, weil wir die Zimmertür mit dem elektronischen Schlüssel nicht aufkriegen. Der Witz ist dabei, dass dies Anita öfters passiert und ich ihr deshalb lächelnd den Schlüssel abgenommen habe mit den Worten: „Klappt ja doch nicht bei dir!“.

Nun stehe ich vor verschlossener Tür. Allerdings leuchtet am Schloss gar nichts, weder grüne noch rote LEDs.

Also wieder runter in die Lobby und zurück mit dem Portier und den neu programmierten Schlüsseln. Diesmal funktioniert´s. Und diesmal werden wir im Zimmer mit einer netten Tüte an Getränken und Knabberzeug überrascht. Eine Erklärung haben wir nicht dafür. Zwar steht auf der Tüte, dass es ein Präsent für die „Crown Gold Club Members“ ist, was wir allerdings schon seit längerer Zeit sind. Doch bisher hat es so etwas noch nie gewesen.

Außerdem handelt es sich wohl um einen Deluxe-Room mit übergroßem FlatScreen, obwohl wir nur ein Standard-Zimmer reserviert hatten.

Wir knabbern noch etwas an unserem Snack und dann fallen wir schnell in das riesige Bett und nutzen die drei Stunden, bevor wir wieder aufwachen wollen.



Dann mal: „Gute Nacht“!




29.April 2013:

Um 6:00Uhr geht der Wecker und wir sind uns einig, dass drei Stunden Schlaf doch „ein wenig wenig“ sind. Trotzdem stehen wir auf und um 7:00Uhr sitzen wir wieder einmal bei unserem „besten Frühstück der Welt“. Kurz nach 7:00Uhr erreichen wir den Storage, wo uns der Host, den wir jetzt genau 10Jahre kennen, nett begrüßt.

Unser Einräumen im Storage zieht sich etwas, weil wir das ganze im letzten Jahr schlecht organisiert hatten. Während wir sonst nur die bereits gepackten Taschen rausholen brauchten, müssen wir jetzt sämtliche Taschen und Schubladen durchsehen um uns das Equipment zusammen zu stellen.

Doch um 9:00Uhr ist alles verstaut und trotz des eher kleinen Cabrios haben wir alles Notwendige untergebracht: Die Trekking-Rucksäcke, die Day-Packs, das Foto-Equipment, Schlafsäcke und sogar zwei Zelte.

Im Office gehen wir in Verhandlungen. Wir benötigen für unseren amerikanischen Kühlschrank ein Ersatzteil, was es in Deutschland nicht gibt, und der amerikanische Dealer verschickt es nicht nach Europa. Also erkundigen wir uns, ob wir das Teil hier in den Storage schicken lassen können, was sich überhaupt nicht als Problem erweist.






Von hier aus geht es heute bis zum Zion N.P., wo wir für zwei Nächte eine Campsite reserviert haben. Kurzer Stopp an der Moapa Indian Reservation um Getränke aufzunehmen und in Hurricane, um beim Walmart einzukaufen.

Da die Kamerahersteller ein Gespür dafür haben, wie man Kunden zusätzliches Geld aus der Tasche ziehen kann, verwenden sie selbstverständlich unterschiedlichste Akkus. Obwohl ich glaubte, alle Akkus sowohl mit 110Volt auch unterwegs mit 12Volt aufzuladen, ist mir leider eine Kombination entgangen, so dass ich mich jetzt nach einer cleveren Allround-Lösung umsehe. Und die findet ich hier mit einem Adapter, der die 12Volt auf 110Volt hochtransformiert, so dass wir alle Geräte, vom Laptop über Handy bis zu jeder Kamera im Auto aufladen können.

Die nächste Station ist der Watchman-Camground im Zion, wo wir die Site D33 beziehen.




Zwar haben wir die Site reserviert und bezahlt, sind allerdings auch bereit, sofort weiter zu fahren und ein Motel zu nehmen, wenn sich die Raupen-Plage, die es seit etwa 2 Jahren hier gibt, nicht gebessert hat.

Wir kennen den amerikanischen Namen dieser Raupen nicht, sie ähneln aber stark der in Deutschland zur Zeit in einigen Regionen vorkommenden Plage, und zwar Eichenprozessions-Spinner. Sie fallen von den Bäumen, krabbeln über den Boden bis sie eine dunkle Stelle gefunden haben, wo sie sich einnisten und verpuppen.

Außer er Tatsache, dass ihre Berührung zu unangenehmen Hautirritationen führen soll, scheiden sie währen oder nach der Verpuppung ein ätzendes Sekret aus. Das ganze ist nicht nur etwas ekelig sondern es verätzt auch die Materialien, z.B. unser Zelt, wie wir vor zwei Jahren leidlich feststellen mussten.

Wir entdecken einzelne Raupen, die aber von der Anzahl her nicht mit den beiden Vorjahren zu vergleichen sind. Der Park kämpft mit verschiedensten Methoden gegen diese Plage, die alle paar Jahre wieder auftritt. Vor gut drei Wochen wurde der Bereich wohl gespritzt.

Wir entscheiden uns aufgrund der tolerierbaren Menge für den Verbleib und bauen unser Zelt auf. Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center, wo wir uns ein Wetter-Update holen geht es nach Springdale zum Einkaufen für das Grillen.

Wir haben das Glück einer der ganz wenigen Sites reserviert zu haben, auf denen kein Baum steht, von dem aus Raupen runterpurzeln können.

Wir haben das Pech einer der ganz wenigen Sites reserviert zu haben, auf denen keinen Baum steht, der Schatten spenden kann.

Und so warten wir mit dem Grillen, bis die Sonne sich langsam hinter den Zinnen versteckt bevor wir genüsslich unser Steak und den Salat zu uns nehmen.

Übrigens laufen wir beide „ein wenig neben der Spur“: Wir merken den Jetlag und vor allem den fehlenden Schlaf sehr intensiv, so dass wir sehr schnell bereits um 9Uhr im Zelt verschwinden.

Für unsere morgige Tour auf Angels Landing hat uns das Wetter übrigens Positives versprochen. Es sollen ähnlich wir heute 32Grad werden, nur dass es etwas windig werden soll.

So, das ist es für heute: Gute Nacht !

30. April 2013:


Um 7:00Uhr stehen wir in der Nähe des Visitor Centers um den ersten Shuttle über den Scenic Drive zu Grotto zu erwischen, von wo aus wir den Hike zu Angels Landing starten wollen.

Zum Glück sind Anita gestern noch Zweifel gekommen, ob der erste Shuttle auch um diese Jahreszeit schon um 6:00Uhr startet. Deshalb sind wir gestern noch zum Visitor Center und haben feststellen dürfen, dass der Shuttle-Betrieb derzeit um 7:00Uhr startet. Das bedeutete zugleich, dass unser Wecker erst um 6:00 Uhr statt schon um 5:00Uhr seinen Dienst aufnehmen brauchte.

Der Shuttle fährt pünktlich los und nach etwa einer halben Stunde erreichen wir Grotto. Von dem Dutzend Mitreisenden steigen bis auf zwei alle genau hier aus. Vermutlich planen sie den gleichen Hike.

Nachdem wir unsere Rucksäcke mit Wasser beladen haben geht es einen kurzen Weg über eine Brücke auf die andere Seite des Virgin Rivers und nach wenigen Minuten beginnt der Aufstieg. Etwa 500 Höhenmeter liegen vor uns. Die genaue Streckenlänge können wir wie so oft nur raten: Mal ist der Hike mit 4,8Meilen angegeben, mal mit 5,0 und auch schon mal mit 5,4. Wir einigen uns auf einen Mittelwert. Dieser Hike auf Angels Landing war , um es noch einmal zu erwähnen, vor vielen vielen Jahren die Initialzündung für unsere Wanderleidenschaft: Bis dahin haben wir allenfalls kleine Spaziergänge gemacht, wenn es sich nicht vermeiden ließ; aber niemals Hikes oder gar Trekkingtouren. Ein lebendig beschriebener Bericht im Kölner Stadtanzeiger hat uns damals neugierig gemacht. Und nach dem Hike war dann plötzlich vor dem Hike. Seitdem hieß es nur noch: Was können wir noch erwandern ?






Obwohl der Weg steil nach oben führt hält sich unser „Hecheln“ in Grenzen. Vielleicht liegt es an der noch angenehmen Temperatur oder eine gewissen Grundkondition ist auch über die Winterpause erhalten geblieben.

Nach einer Stunde erreichen wir den Fuß von Angels Landing. Es ist die Stelle, an der man gerade Walter Wiggleys passiert hat, eine nach dem Erbauer benannte Ansammlung fast unendlich vieler Switchpacks. Na ja, ich habe sie nicht nachgezählt, aber es wird wohl etwa ein Dutzend sein.

Nun kommt aber die interessanteste Passage des Trails und hier dezimiert sich „die Seilschaft“. Viele Hiker beenden hier ihren Hike, denn nun heißt es steil zu klettern, sich an Ketten festzuhalten um am Bergkamm, der an der knappsten Stelle gerade mal einen halben Meter breit sein mag und es links und rechts mehrere hundert Meter in die Tiefe geht. In den letzten Jahren sind, wie uns ein Schild mitteilt, bereits sechs Hiker tödlich verunglückt, weil sie abgerutscht und in die Tiefe gestürzt sind.
Es wird ausdrücklich drauf hingewiesen, dass dieser Teil des Trails nichts für Leute ist, die nicht gut in Form sind oder unter Höhenangst leiden. Oder wie die Dame es gerade formuliert: „This is nothing for a old woman like me!“

Wir gehen natürlich weiter. Währen ich den hinter uns liegenden Hike als „ganz okay“ empfinde, strengt mich das Klettern und an den Ketten Hochhangeln weit mehr als erwartet an. Anita beruhigt mich und erinnert mich daran, dass ich das jedes Mal wohl feststelle. Irgendwie verdränge ich die Anstrengung dieses Teils.

Der Blick von hier oben ist imposant und das Fotografieren, mit einer Hand an der Kette hängend, mit der anderen an der Kamera macht einen riesigen Spaß und gibt unvorstellbare Perspektiven. Besonders jetzt kommt es mir auf besondere Perspektiven an, fotografiere ich doch erstmals in 3D.




3D-Bild, anaglyphisches Verfahren, Rot-Cyan-Brille erforderlich



Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Plattform. Statt Engeln sind schon einige Hiker hier oben. Nach einer kleinen Pause und vielen Fotos mit ungeahnter Tiefe (weil in 3D) geht es zurück. Uns kommen einige Hiker entgegen, die jünger als wir sind, und noch mehr schnaufen, als wir es vorhin taten.

Das beruhigt uns doch ein wenig.

Unten angekommen gehen wir nah einer weiteren kurzen Pause zu Fuß die halbe Meile zur Zion Lodge, um zu Mittag zu essen. Die Körper lechzen offensichtlich nach Salz, denn -für uns völlig ungewöhnlich- salzen wir die Fritten ziemlich kräftig.

Die Coke trinken wir traditionsgemäß im Schatten des großen Baumes auf der riesigen Wiese vor der Lodge, gemeinsam mit vielen anderen. Wer schon mal hier war, kennt diesen Baum mit Sicherheit.

Da wir gerne Shuttle fahren setzen wir uns in den Bus und fahren bis zum Ende des Scenic Drives um von dort aus wieder zurück zum Visitor Center.

Zurück auf der Campsite entdecken wir dann zu unserem Schrecken eine Raupe unter den Schuhen, die wir vor dem Zelt haben stehen lassen. Der Verdacht liegt nahe, dass sie nicht die einzige ist und unsere Untersuchung bestätigt es: Unter dem Footprint (Unterlegplane des Zeltes) sowie zwischen Footprint und Zeltboden haben sich einige verkrochen und beginnen sich bereits zu verpuppen.

Sofort wird der Alarmplan festgelegt und umgesetzt: Alle Raupen und Gespinne werden akribisch entfernt und das Zelt anschließend wieder aufgebaut. Wir sind uns darüber klar, dass wir morgen beim Abbau genau untersuchen müssen, ob unser Zelt nicht schon wieder neue Raupen beherbergt.

Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center geht es wieder zum Einkaufen zum Sold Food. Statt Grillen werden wir heute nur einen Salat essen.

Zurück auf der Campsite nehmen wir unser grünes Abendessen zu uns und stellen fest, dass es noch etwas Zeit ist um ins Bett zu gehen und spontan entscheiden wir uns noch für eine weitere Runde mit dem Shuttle durch den Park

Eine Runde dauert gut 80Minuten und so kommen wir gegen 8 Uhr wieder zurück auf die Campsite. Eine gute Zeit, noch etwas „abzuhängen“ und dann ins Bett zu gehen.

Doch soweit sind wir noch nicht, denn wieder entdecken wir die berüchtigten Raupen, diesmal in den Kanälen des Gestänges. Der Vorteil unseres jetzigen Zeltes im Vergleich zu unserem alten Vaude-Zelt ist es, dass diese Kanäle sehr kurz und aus Netz sind. Somit kann man die Raupen gut erkennen, wenn man die Kanäle von hinten mit einer Taschenlampe ableuchtet.

Nach einer Viertel Stunde haben wir diesen Teil aber erledigt und das Zelt (vorübergehend) raupenfrei gemacht.

Und schon wieder ist ein Tag, viel zu schnell vergangen.

Gute Nacht !

1.Mai 2013:

Um 6:00Uhr geht der Wecker, doch es ist noch zu dunkel: Wir benötigen etwas Licht um das Zelt vor dem Abbau auf die Raupen hin zu untersuchen. Um 6:30Uhr ist es hell genug und wir finden abermals eine Reihe von diesen unangenehmen Tierchen.

Eine Stunde später sind wir schon unterwegs in Richtung Monument Valley und rufen mit dem Handy Zuhause an, um Geburtstagsgrüße zu verschicken..

Nebenbei: Das Mobilnetz ist mittlerweile so gut ausgebaut und die Roamingverträge geschlossen, dass mittlerweile eine fast lückenlose Netzversorgung gegeben ist. Wenn ich da an früher denke....Zwar haben wir uns damals sofort die erste Generation der Tri-Band-Handys zugelegt, aber die Netzversorgung im Südwesten konzentrierte sich auf wenige Flecken.

Die Wettervorhersage hatte nicht gelogen und das für zwei Tage etwa vorhergesagte Kaltwetter hat uns bereits in der Nacht erreicht. War es in der vorherigen Nacht noch sehr angenehm so hatten wir heute Morgen gerade mal 5 Grad. Und auch jetzt reizt uns das Wetter in keinster Weise offen zu fahren.

Im Golden Hill Restaurant an der Mount Carmel Junction wird gefrühstückt und wer uns kennt, weiß auch was: Scones. Die Bedienung, die wir zum ersten mal hier sehen, ist sehr freundlich und schwärmt von Deutschland und dass sie bald dort zu Besuch sein wird.

Beim Abschied sagt sie noch, dass man sich vielleicht mal in Deutschland trifft doch vorab werden wir sie evtl. noch einmal im Golden Hill antreffen, wenn wir in einigen Tagen hier wieder vorbei kommen.

Über Kanab geht es nach Page, wo wir mal wieder den Walmart aufsuchen. Außerdem bekommt unser Wagen seinen ersten Sprit. Haben wir vor zwanzig Jahren beim Volltanken an der 10-Dollar-Hürde gekämpft müssen wir uns jetzt bremsen, um nicht die fünfzig Dollar-Marke zu überspringen.

In Kayenta halten wir mal kurz beim Mc. Donald`s. Weniger wegen des Essens als vielmehr wegen der Getränke. Kurz vor 16:00Uhr erreichen wir Monument Valley und checken im View Motel, ein von den Navajos geführtes Hotel, das vor zwei Jahren erbaut wurde und für den der damalige Campground weichen musste. Wir kennen den Campground nur aus der Ferne, kennen aber mehrere, die ihn damals besucht haben und bis heute davon schwärmen.

Wir haben in dem Hotel eines der Starview-Rooms gebucht, weshalb sich jetzt auch der Name unserer diesjährigen Tour erschließt. Es ist ein dreistöckiges Hotel, bei dem sämtliche Zimmer in Richtung des Monument Valleys Balkone haben und einen grandiosen Blick versprechen. Die Zimmer der obersten Etage lassen den Blick nach oben zu und heißen daher „Starview-Rooms“.

Nach einer Runde durch den Gift-Shop und einem kleinen Walk am Rim entlang picknicken wir auf dem Balkon und genießen den Blick auf die drei markanten Monumente, die im Scheine der untergehenden Sonne langsam zu Glühen beginnen.

Wir sind froh, den Sunset von hier oben genießen zu können: Es geht ein unbeschreibbarer, kalter Wind, so dass wir zwischendurch immer wieder ins Zimmer gehen müssen um uns aufzuwärmen. Vom Bett aus genießen wir dann, wie die Konturen der Monolithen langsam in der Dunkelheit verschwimmen.

Nur der ersehnte „Starview“ zeigt sich nicht von seiner besten Seite: Zwar ist kein Wölkchen am Himmel, doch der erhoffte kristallklare Sternenhimmel bleibt aus.

Aber auch ohne den genießen wir den Abend und fallen gegen 22:00Uhr allmählich in den Schlaf. Dann erträumen wir uns eben die Sterne....

2.Mai 2013:

Um 5:00Uhr geht der Wecker, weil wir auf keinen Fall den komfortablen Sonnenaufgang vom Balkon aus verpassen wollen. Schnell ist die Kamera justiert und der Timer programmiert, so dass wir den Sonnenaufgang im Zeitraffer aufnehmen können.




Von den Nachbarbalkonen hört man ebenfalls das Auslösen der Kameras, wenn auch erst später, als sich die Sonne gerade vom Horizont löst. Allerdings betrachten wir den Sonnenaufgang wegen der Temperaturen mehr von der Balkontür aus, neben der zum Glück die Heizung steht.

Gegen 7:30Uhr sind wir mit allem fertig und verlassen das View Motel und das Monument Valley. Es ist nicht nur ziemlich windig, der Wind ist auch noch eisig kalt. Auf der langen Straße, die zu Monument Valley führt, und die mit Sicherheit jeder kennt, der schon mal hier war, stoppen wir ebenfalls mal wieder für einige Fotos.










Auf der Strecke kommen wir am Twin-Rock-Cafe vorbei. Gegenüber an einer ehemaligen Tankstelle steht ein alter verrosteter Wagen, den ich schon zig mal fotografiert habe. Ich stehe schon auf „Du und Du“ mit diesem Oldtimer und auch diesmal muss er wieder als Motiv herhalten.

Im Twin-Rock-Cafe frühstücken wir in netter Atmosphäre und mit freundlicher Bedienung. Für mich gibt es wieder den Klassiker: Eggs, sunny side up, and Bacon. Anita nimmt lieber Rührei.

Danach geht es weiter in Richtung Arches N.P., den wir am frühen Nachmittag erreichen. Unser erster Weg ist das Visitor Center, weil wir dort die Permits für die morgige, vom Ranger geführt Tour durch Fiery Furance abholen wollen. Der Ranger weist uns kurz in die Besonderheiten der Tour ein und zeigt uns auf Bildern, was uns erwarten wird und ergänzt noch, dass wir auch ohne Weiteres von der Tour zurücktreten können, wenn uns das zu anstrengend erscheint.

Das wissen wir nicht so richtig einzuschätzen: Sehen wir so gebrechlich aus oder meint er es nur gut mit uns ?

Der Wetterbericht lässt uns erschauern, die zweitägige Kältewelle hat auch den Arches erreicht. Es ist zwar herrlichster Sonnenschein und die Sonne lässt uns ihre Stärke deutlich spüren, doch die Temperatur liegt gerade mal bei 17Grad. Das ist zwar nicht unsere Wunschtemperatur, weil wir es am liebsten richtig heiß wollen, aber damit können wir leben. Schrecklicher für uns ist die vorhergesagte Nachttemperatur von 5 Grad. Und leider haben wir uns damals mit unserem Marmot-Zelt für ein luftiges Sommerzelt entschieden und noch schlimmer: Wir haben die Sommerschlafsäcke dabei. Aber alles Jammern hilft nichts, da müssen wir jetzt durch.

Unsere reservierte Campsite ist die Nr. 1. Das ist jene Campsite, auf der unser Zelt vor einigen Jahren aufgrund eines extrem starken Gewitters abgesoffen ist. Die Angst, dass es Pech bringt, wieder auf dieser Site zu Campieren, haben wir aufgrund der hervorragenden Lage dieser Site ignoriert. Der Campground im Arches N.P. Gilt als der schönste, oder zumindest einer der schönsten Campgrounds den Südwestens der USA und entsprechend beliebt ist er. Bis vor einigen Jahren war es so, dass man die Hälfte der Campsites online buchen konnte, die andere Hälfte wurde jeweils am Tag nach dem Verfahren „First come – first served“ vergeben, was zur Folge hatte, dass sich jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit eine riesige Warteschlange entwickelte.

Im Moment ist es so, dass man alle Sites online buchen kann und die Chance, für den selben Tag noch eine Site zu bekommen, fast aussichtslos ist.

Wir begrüßen unsere Campsite 1 mit den Worten: „Na, kennste uns noch ? Sei uns diesmal bitte gnädig!“ Nach wenigen Minuten haben wir das Zelt aufgebaut und fahren nach Moab, um uns gegen die erwartete Kälte fachmännisch aufzurüsten: Und zwar mit zwei Decken. Außerdem erfüllt sich Anita einen langgehegten Wunsch für einen Joche: Ein Gartenzwerg wird nunmehr unser Zelt beaufsichtigen.








Nach einem kurzen Abstecher in einem Outdoor-Laden geht es zum Mc.Donald`s um ins Internet zu kommen, damit wir unser bereits erwähntes Ersatzteil bestellen können.

Nach dem Abendessen bei Denny`s geht es zurück zur Campsite. Die Sonne senkt sich und man merkt deutlich, dass es minütig kühler wird.

Wir verziehen uns schnell in das Zelt. Als Anita mal raus muss erwischt sie ein älteres amerikanisches Ehepaar, das im Auto sitzend unser Auto und unsere Campsite fotografiert. Alle Beteiligten sind überrascht über diese unvorhergesehene Begegnung. Die Amerikaner entschuldigen sich um erklären, dass sie unterwegs sind, um ansprechende Campsites zu finden und unser Auto mit dem Zelt finden sie einfach „cool“ und mussten es fotografieren.

Wir sind stolz, nun in ihrer Sammlung zu gehören.

Nach einiger Zeit kuscheln wir uns noch optimistisch in unsere Sommerschlafsäcke. Es wird immer kälter und gegen Mitternacht wachen wir auf und frieren wie die Schneider. Immer mehr Schichten werden angezogen. Die Decken sind zwar recht dünn, helfen aber ungemein, die Körpertemperatur angenehm zu halten. Doch leider sind sie zu kurz, damit Füße, Hals und möglichst auch noch der Kopf eingewickelt werden kann.

Wir sagen uns beide nur noch: „Da müssen wir durch !!!“

Also, dann, versuchen wir mal weiterzuschlafen.

3.Mai 2013:

Eine frische Nah liegt hinter uns. Das Thermometer unseres Gartenzwerges zeigt 3 Grad an als wir uns gegen 7:00Uhr wecken lassen. Wir trösten uns, dass die nächsten Nächte ein klein bisschen weniger kalt werden sollen, aber heute Nacht waren wir fast schon so weit, uns ins Auto zu setzen.

Wir lassen es ruhig angehen, denn unser erstes Date des Tages ist der vom Ranger geführte Hike durch Fiery Furance. Doch dazu später. Zunächst fahren wir nach Moab. Das sind gut 17 Meilen über den Scenic Drive und noch geschätzte 4 bis ins Stadtzentrum. Dort tanken wir und beim Mc.Donald`s gibt es einen heißen Kaffee bzw. Kakao.

Pünktlich um 9:45Uhr, so wie es uns der Ranger gestern gesagt hat, stehen wir fertig aufgerüstet am Eingang. Fiery Furance ist ein größeres Gebiet, in denen auf Sandstein oder Mudstone geformte Felsen ein interessantes Labyrinth bilden, das zum Klettern einlädt.

Vor genau 20 Jahren, bei unserem ersten Besuch im Südwesten, haben wir dieses Areal auf eigene Faust erforschen können. Leider hat es in der Folgezeit einen tragischen Zwischenfall gegeben, als zwei Hiker sich verirrt und den Ausgang nicht mehr gefunden haben und in der Folge verstorben sind.

Daraufhin wurde dieses Gebiet für die Öffentlichkeit gesperrt. Seither darf man nur noch mit einer Permit hinein. Entweder in einer durch den Ranger geführten Tour oder aber „self guided“ nach einem entsprechenden ausführlichen Briefing durch die Ranger.

Wir haben uns für die erste Variante entschieden und stehen nun am Start dieses knapp dreistündigen Hikes. Zwei Meilen sollen dann hinter uns liegen und in der Beschreibung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um einen anstrengenden Hike handeln soll.

Festes Schuhwerk und ausreichend Wasser ist oberstes Gebot.

Unsere Gruppe ist 18 Personen stark. Außer uns beiden und drei Holländern sind es augenscheinlich alles Amerikaner, die sich in dieses kleine Abenteuer stürzen. Altersspektrum von etwa 3 Jahren bis Mitte 60. Wir zwei, das müssen wir einräumen, treiben den Altersdurchschnitt wohl etwas nach oben.

Die Rangerin begrüßt uns mit den Worten: „I like your car!“. Offensichtlich fallen wir mit unserem Feuerwehrauto doch mehr auf als gewünscht.

Unsere Guide stellt sich vor: Es ist ihre erste Saison als Rangerin und war bis vor einem Jahr Krankenschwester bei der US-Army und dort bis zum Schluss im Irak eingesetzt. Wir sind beeindruckt. Ihre Aufgabe ist es, so sagt sie uns, wieder wohlerhalten aus dem Gebiet zu bringen. Sie bittet, die etwas schwächeren Hiker nach vorne in die Gruppe, die trainierteren nach hinten. Somit ist gewährleistet, dass die Gruppe zusammenbleibt.








Wir sind ebenso arrogant wie selbstbewusst und reihen uns eher weiter hinten ein und stellen bald fest, dass das auf jeden Fall angemessen ist.








Wir wandern also zwischen den Felsformationen hindurch und alle paar Minuten gibt es Fotostopps und die Rangerin erzählt uns etwas über die Entstehungsgeschichte sowie über Flora und Fauna. An einer Stelle dürfen wir, soweit wir das wollen, durch einen besonders engen Arch auf allen Vieren durchkriechen. Das sagen wir nicht nein und allen Spöttern zum Verdruss, wir haben uns gut geschlagen und sind ohne festzustecken durchgekommen.

Die Tour ist für uns, wie schon erwartet, nicht wirklich anstrengend; dennoch wundert es uns, in welche verwegene Ecken mit kurzen starken Anstiegen und Gefällen sie uns dirigiert, zumal ältere Herrschaften in der Gruppe sind, die sich recht gefordert zeigen.

In der Mitte der Tour weist uns die Rangerin daraufhin, dass der lichte Teil der Tour nun vorbei sei und es jetzt anstrengend wird. Tatsächlich fangen wir jetzt an, uns zwischen Felsen durchzuzwängen.

Teilweise müssen wir über einen Felsgrat entlang jonglieren.








Ohne angeben zu wollen ist das für uns zwei wirklich keine richtige Herausforderung und alles Aufgaben, die wir auf unseren Wanderungen immer wieder bewerkstelligen müssen. Auch erklärt die Rangerin jeweils, wie man sich am besten abstützt bzw. diese Passage überwindet.

Dennoch habe ich mir die Tour wesentlich einfacher vorgestellt und einige in der Gruppe haben schon ihre Schwierigkeiten damit.

Nach knapp drei Stunden finden wir uns wieder dort ein, wo wir gestartet sind.

Für uns hat sich die Tour gelohnt: Wir konnten dem Hike entspannt folgen, einige Passagen haben richtig Spaß gemacht und wir mussten uns keinerlei Sorgen wegen der Orientierung machen. Die $10 Gebühr waren eine gute Investition und es würde mich nicht wundern, wenn wir die Tour, dass evtl. self-guided, irgendwann noch einmal machen.



Übrigens ein kleiner Hinweis: Nicht nur, dass es ja eine Selbstverständlichkeit ist, sich ordnungsgemäß um eine Permit zu bemühen: Wer ohne Permit angetroffen wird riskiert ein Strafgeld von bis zu $500 oder sechs Monate Gefängnis. Auf unserer Tour sind uns mehrere Hiker begegnet und alle wurden von unserer Rangerin überprüft.

Wir setzen uns ins Auto um nach wenigen Minuten am nächsten Trailhead schon wieder anzuhalten: Wegen der neu gewonnenen dritten Dimension (unsere 3D-Kamera) möchten wir den Delicate Arch fotografieren. Wir wissen zwar nicht, wie oft wir schon hier oben waren und jedesmal hatte es einen neuen Grund: Ein neues Objektiv, der Vollmond, den Arch im Schneekleid, den Arch aus einer ganz anderen Perspektive, ein Freund, dem wir den Delicate Arch zeigen wollten usw.

Wir gehen des steilen Weg über den Bergrücken hoch, machen an einigen Stellen längere Fotostopps und stehen nach knapp 50Minuten oben in der Masse aller Fotografen. Die Masse der Leute, die vom Delicate Arch angezogen werden, scheint bei jedem unserer Besuche fast größer zu werden. Vielleicht ist das aber auch nur Einbildung.




Überall surren die Kameras, die Handys, die Tablets. Jeder darf mal für kurze Zeit unter den Arch, um vom Partner fotografiert zu werden, aber auch nicht zu lange, denn der nächste in der Schlange wartet schon.










Mit etwa 23Grad lief es sich eben sehr angenehm. Wir haben hier schon eine Temperaturspanne von wenigen Grad über dem Gefrierpunkt bis zu knapp 40, und damit gefühlten wenigen Graden unter dem Siedepunkt, erlebt. Im Vergleich dazu heute keinen Grund uns zu beschweren. Und was uns erstaunt: Es ist fest windstill. Ich betone das, weil wir hier fast immer eine steife Brise haben, die im Hochsommer angenehm kühlt und im Winter uns fast einfrieren lässt. Doch heute merken wir keinen Wind.

Nach einer knappen Stunde des Shootings geht es wieder bergab. Anita geht die Passage über den Felsrücken zum Erstaunen einiger Hiker barfuß. Das wäre für mich überhaupt nichts.

Es geht mal wieder nach Moab zum Einkauf. Im letzten Moment entscheiden wir uns dagegen, bei Alco nochmals zwei Decken zu kaufen. Schließlich soll es ja sukzessiv wärmer werden.

Also bleibt es beim Einkauf im City Market für das heutige Grillen.

Gemütlich essen wir noch unsere italienischen Würstchen bzw. mein Filet Mignon, dazu gibt es den frischen, selbst zusammengestellten Salat aus dem City Market, und dann geht es auch schon wieder ins Zelt.

Unser Gartenzwerg sagt, dass es noch 20 Grad sind, doch kaum ist die Sonne weg, wird es merklich kühler.

Nun gut, sehen wir mal, was die Nacht mit uns macht.

4.Mai 2013:


Gegen 7Uhr wachen wir auf und haben eine etwas angenehmere Nacht hinter uns. Unser Zwerg zeigt uns 7 Grad an und tatsächlich haben die 4 Grad Differenz die Naht etwas milder gestaltet.

Unser erster Weg führt zum Visitor Center bezüglich eines erneuten Wetter-Updates, da uns weiterhin Sonne verspricht und langsam höher steigende Nachtwerte.

Danach geht es zum Mc.Donald`s zum Frühstück und von dort aus zum Corona Arch. Hierzu fahren wir

wieder durch Moab durch. An der Abzweigung geht es genau 10 Meilen am Colorado entlang bis wir zum Trailhead gelangen. Vor vielen Jahren wurde uns der Corona Arch von einem Hotelier als Geheimtipp empfohlen, der es aber damals schon nicht mehr war und mittlerweile erst recht nicht. Es sind bestimmt 25 Autos auf dem Parkplatz, eher mehr als weniger.

Unsere vorrangigen Ziele dieses 45 Minütigen Hikes zum Arch sind: ein kleiner, abwechslungsreicher Hike und natürlich den Corona Arch in 3D!

Vom Parkplatz aus geht es ein kurzes Stück steil hoch, dann durchlaufen wir ein Viehgatter und überqueren Schienen. Der Hike gefällt uns, weil er recht abwechslungsreich ist. Nach einem kurzen Stück schlängeln wir uns mal wieder an einem Seil entlang, bevor es dann eine kleine Metallleiter hoch geht.

Eine entgegenkommende Amerikanerin berichtet uns, dass auf dem Arch einige junge Leute stehen und für Filmaufnahmen hinunter springen. Wir werden schneller um uns das nicht entgehen zu lassen.











Tatsächlich stehen auf dem Arch mehrere junge Leute, die sich an einem Seil mit lautem Geschrei in die Tiefe stürzen um dann wenige Meter über dem Boden hin- und herzuschwingen. Uns wird e schon beim Zusehen schwindlig.




Wir haben zwar im Internet schon einmal eine Aktion gesehen, bei der ein Kleinflugzeug durch den Arch fliegt, aber diese Aktion ist uns neu.

Aus dem geplanten Kurz-Hke wird nichts, denn jetzt legen wir uns unter dem Arch, um dieses spektakuläre Ereignis miterleben zu können und aus allen möglichen Perspektiven zu filmen.

Es ist ein reges Treiben, denn neben den Springfreudigen gibt es viele Zuschauer. Was uns auffällt: Alkohol ist ein weitverbreitetes Problem. Viele der Zuschauer haben ihre Bierdosen mitgebracht und die Springer feiern ihren Mut mit einer Flasche Bourbon.

Nach zwei Stunden der Begeisterung und dem immer wiederkehrenden Spruch von mir „Komm, einen Springer noch, dann gehen wir aber wirklich!“ gehen wir wirklich.

Wir fahren zurück nach Moab um für das Grillen einzukaufen und anschließend in den Zion. Mittlerweile hat sich eine dünne Wolkendecke zwischen Sonne und Arches geschoben, so dass unser Vorhaben, die Windows-Sektion zu fotografieren, zunächst verschoben wurde. Doch jetzt, auf dem Campground ankommend, blinzelt die Sonne wieder, so dass wir sofort umkehren um an der Windows-Sektion und Balanced Rock Fotos zu machen.

Wir probieren auch den bekannten Blick durch das North Window auf den Turret Arch. Eigentlich muss das im Morgenlicht gemacht werden, wenn sich das warme Sonnenlicht auf die Rückseite des North Windows ergießt und nach einigen Minuten auch den Turret Arch erglühen lässt.




Wir überprüfen kurz, ob sich das Motiv für die 3D-Kamera eignet und beschließen, morgen zum Sonnenaufgang hier zu sein.

Zurück auf der Campsite grillen wir noch, bevor es dann ins Bett geht.

Zwischenzeitlich besucht uns der Host, bzw. „die“ Host und erkundigt sich, ob alles in Ordnung ist. Sie schwärmt so von unserem Auto, dass es uns jetzt doch anfängt, schon fast unangenehm zu werden so aufzufallen. Im Laufe des Tages riefen uns sogar junge Leute, an denen wir vorbeifuhren, zu, dass sie genau dieses Auto mögen.

Die Host verabschiedet sich schnell wieder und die Campsite gehört wieder uns.

Die Temperatur ist angenehm, sogar jetzt, wo sich die Sonne zurückzieht kommt nicht sofort deutliche Kühle auf.

Dann schauen wir mal,wie die kommende Nacht wird.


5.Mai 2013:

Die Nacht hat eine angenehme Temperatur, so dass wir auf die Decken gut verzichten können. Um 4:30Uhr geht unser Wecker, damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang am North Window sind. Doch der Himmel ist arg bedeckt, so dass sich den Sonnenaufgang kaum lohnen wird. Aus dieser Wolkendecke erklären sieh vermutlich auch die angenehmen Nachttemperaturen. Wir sind uns unsicher ob wir über den entgangenen Sonnenaufgang enttäuscht oder über die Möglichkeit noch etwas weiter zu schlafen erfreut sein sollen. Wir schließen die Augen und denken mal darüber nach....

Kurz nach sieben Uhr haben wir zuende gedacht und stehen auf um bald um nach einem Kaffee bei Mc.Donald`s in Richtung Canyonlands zu fahren. Die Sonne weiß nicht so recht, ob sie sich für oder gegen uns entscheiden soll. Etwas verblast strahlt sie durch die dünner werdende Wolkendecke, aber zum Fotografieren gibt sie wenig attraktives Licht. Der Wetterbericht heute Morgen im Visitor Center sprach nun plötzlich von „Mostly sunny“ obwohl die Tage zuvor stets „sunny“ angekündigt war.

Zunächst planen wir zum Sendenhorst State Park zu fahren, entscheiden uns dann aber doch kurzfristig für Canyonlands. Nach einem Fotostopp am Eingangsschild geht es zum Visitor Center, das seit unserem letzten Besuch von ein paar Jahren umgebaut wurde und einen ansprechenden Eindruck macht.

Wir stöbern etwas durch die Regale. Kürzlich habe ich zu Anita erst gesagt, dass es in jedem Visitor Center fast die selbe Auswahl gibt und wir, im Gegensatz zu unseren ersten Jahren in den Nationalparks, außer den CD nichts finden. Da stößt mir ein Leporello mit dem Titel „Things that Bite & Sting“, also Dinge, die beißen und stechen“.Hierin sind Schlangen, Spinnen, Insekten und Lizards des Südwestens enthalten, vor denen man sich besser in acht nehmen sollte, weil sie sehr schmerzhaft, lebensgefährlich oder gar tödlich sein können. Beim genaueren Betrachten fragen wir uns, ob der Südwesten wirklich so entspannt zu genießen ist, wie wir es bisher immer eingeschätzt haben. Es gibt weitaus mehr unangenehme tierische Artgenossen als wir angenommen haben. Glaubten wir bisher nur gewisse Schlangen fürchten zu müssen wird unser Horizont nun deutlich erweitert. Zum Glück haben wir bisher -zumindest soweit wir das wissen- nur mit Schlangen häufiger Kontakt gehabt.

Anita geht mit der Broschüre zur Kasse und wird von der Rangerin auf Anitas Mütze angesprochen, ob sie denn weiß, wie diese Mütze bzw. die Firma heißt. „Sure, it`s a Royal Robbins“.

Die Rangerin bestätigt dies und ergänzt zu unserem Erstaunen, das es ihr Vater war, der dieses Label gegründet hat. Wir sind hocherfreut, offensichtlich hat sich das Interesse des Vaters auf die Natur auf die Tochter übertragen.

Wir fahren mehrere Aussichtspunkte an aber das befürchtete schlechte Foto-Licht bestätigt sich weitgehend.






Unangenehm finden wir die Atmosphäre am Mesa Arch.










Der Platz ist überfüllt, es herrscht ein Geschrei zwischen Kindern (was ja durchaus okay ist) und Eltern, die ihre Kinder in noch größerer Lautstärke zur Ruhe überreden wollen. Außerdem rennen sich alle gegenseitig ins Bild und am schlimmsten: Einige klettern auf den Arch, obwohl dies ausdrücklich unterlassen werden soll. Im Vergleich dazu haben wir mehrmals die Atmosphäre beim Sonnenaufgang miterlebt, wenn mehrere Fotografen nur wenige Zentimeter von einander entfernt festhalten, wie der Mesa-Arch durch die aufgehende Sonne von unten anfängt zu glühen: Hier werden einem gegenseitig die besten Blenden- und Belichtungszeiten zugeflüstert, Foto-Tipps fast lautlos ausgetauscht und das lauteste sind die Kameraverschlüsse. Hier würde ein Unwissender, der durchs Bild läuft oder auf den Arch klettert um seine Gesundheit fürchten müssen. Na ja, etwas übertrieben, aber er würde auf jeden Fall zurechtgewiesen werden.

Es geht zurück nach Moab um wieder für das Grillen einzukaufen. Zurück auf der Campsite passiert das gleiche wie gestern: Das Wetter bessert sich.

Also gehen wir unserem ursprünglichen Vorhaben doch noch nach und machen einen Hike zum Landscape Arch. Es ist jener Arch, den man -wie eine Rangerin mal berichtete- sich unbedingt vorrangig ansehen sollte, da man nicht weiß, wie lange er noch steht.








Er ist sehr filigran und in der Tat ist es nur eine Frage der Zeit, bis er in sich zusammenbrechen wird.

Zurück auf der Campsite grillen wir wieder. Obwohl wir jetzt drei Tage lang das gleiche Menü haben, nämlich Filet Mignon bzw. Würstchen sowie Salat wird es uns noch nicht über.

Übrigens haben wir heute etwas gesehen, was wir noch nie zuvor gesehen haben. Und jetzt kommt der Witz: sogar 2 x !

Auf der Scenic-Route durch den Arches haben an verschiedenen Stellen zwei Wohnmobile-Fahrer den selben Fehler gemacht: Sie haben auf der Straße gewendet und sich beim Rückwärtsfahren in der Böschung festgefahren. Sie sind wohl mit der angetriebenen Hinterachse von der Asphaltdecke runtergerollt und dabei mit dem langen Überhang des Fahrzeugs auf der Böschung aufgesetzt. Die Räder der Hinterachse drehten somit in der Luft. Wir sind uns einig: Dieses Fehler machen beide Fahrer mit Sicherheit kein zweites Mal.

Bald schon geht es, bei durchaus angenehmen 17Grad ins Bett.


6.Mai 2013:

Um 5:30Uhr mit dem ersten Licht fangen wir mit dem Abbau des Zeltes an, wobei wir zu unserem Bedauern ein nicht erklärbares kleines Loch im Zeltboden entdecken müssen. Das wird auf jeden Fall zu Reparieren sein. Das Zelt ist feucht, weil es ausgerechnet eine Stunde vor dem Abbau leicht zu regnen angefangen hat. Na. Ja, „regnen“ ist fast schon zu viel gesagt, eher ein Tröpfeln, aber feucht ist das Zelt dennoch.

Nach einer Stunde sind wir fertig und unterwegs mit dem 350 Meilen entfernten Ziel Grand Canyon.




Vorbei am Monument Valley regnet es ziemlich stark und der Himmel sieht nicht so aus, als würde er sich in Bälde aufheitern. Wie aus einem Munde kommt es uns über die Lippen, dass wir ein riesiges Glück hatten, bei unserer Starview-Übernachtung im View Motel ein sehr kaltes aber dafür wolkenloses Wetter gehabt zu haben. Eine Stornierung unseres Zimmers wäre nicht möglich gewesen und so wäre der herrliche Blick auf die Monumente im wahrsten Sinne ins Wasser gefallen.
In Kayenta gibt es einen kleinen Stopp zum Kaffeetrinken bei Mc.Donald`s. Mc.Donald`s ist für uns meist erste Anlaufstelle, weil es dort Internet gibt. Zu unserem großen Schrecken sieht es so aus, als wäre unsere Kreditkarte missbraucht worden. Zum Glück gibt es das ja bereits weitgehend lückenlose Mobilnetz und mehrere längere Telefonate mit Deutschland können die Sache für uns schadenlos klären (von den zu erwartenden Handykosten einmal abgesehen).
Das ist übrigens die Kehrseite des Mobilfunkausbaus. Die klassischen Telefonzellen gibt es zu nehmend weniger und gerade hier beim Mc.Donald`s in Kayenta wissen wir, dass es einmal Münzsprecher gegeben hat.

Beruhigt setzen wir unsere Fahrt in Richtung Grand Canyon fort. Gegen 14:00Uhr erreichen wir den Eingang und unser erster Weg ist das Backcountry Office um nach dem Wetter in den nächsten Tagen zu sehen, wenn wir unten auf Indian Garden sind.

Denn das ist unser Plan:

Morgen soll es über 4,5 Meilen den steileren aber schöneren South Kaibab Trail runter gehen bis zum sog. „Tipp Off“. Von hier aus gehen wir über den 4,6 Meilen langen „Tonto West“ zu Indian Garden. Nach einer Nacht soll es dann wieder hoch gehen über den Bright Angel Trail. Vor und nach der Tour haben wir jeweils eine Cabin an der Bright Angel Lodge.

Das Wetter-Update lässt uns ein wenig blass werden. Der Süd-Rim, von wo aus wir starten wollen, hat Temperaturen von 2 Grad bis zur Tageshöchsttemperatur von 14 Grad. Für den darauffolgenden Tag sind die Werte vergleichbar und mit 50% Regenwahrscheinlichkeit sind wir alles andere als auf der sicheren Seite.

Wir beschließen, sofort ins Canyon-Cafe zu fahren, um uns im Internet nach den exakten Bedingungen zu erkundigen und ggf. mal wieder Alternativen zu entwickeln. Erstaunlich ist, das es im Cafe weit weniger Internet-Nutzer gibt als sonst und die Erklärung hierfür kommt ziemlich schnell.Es gibt den kostenlosen, für alle offene Internetzugang via W-LAN nicht mehr. Die Eröffnungsseite des verfügbaren Netzes offeriert uns drei kostenlose Möglichkeiten:

a) Zugangscode: Haben wir nicht
b) Zugang für Gäste: Sind wir erst ab 16Uhr
c) Mitarbeiter: Sind wir auch nicht.

Und dann gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Zugang gegen Cash ! Die Stunde kostet $3,95 oder alternativ $8,95 für 24 Stunden. Wir entscheiden uns beide jeweils für die Stunden-Offerte und finden im Netz die Bestätigung des vorausgesagten Wetters.
Nach reiflicher Überlegung entscheiden wir uns, nach einer Alternativen zu suchen: Ursprünglich war geplant, vom Grand Canyon zurück in den Zion zu fahren, weil wir hier eine Permit für die „Subway“ haben und von dort aus ins Valley of Fire. Jetzt spinnen wir alle Variationen durch: Direkt in den Zion ? Zurück nach Moab ? Sofort ins Valley Of Fire ?
Für uns steht fest, dass wir die Tour in den Canyon bei Kälte und Nässe nicht machen wollen aber alle Alternativen haben auch ihre Schwächen. So entgeht uns z.B. wenn wir morgen wieder abreisen die zweite Nacht in der Cabin. Das ist ärgerlich, weil wir nach mehreren vergeblichen Versuchen endlich mal wieder eine Cabin mit „partiellem Canyon View“ festmachen konnten.

Wir spielen alles durch und entwickeln Selbstbewusstsein und Zweckoptimismus:


Wir sind doch hart im Nehmen und keine reinen „Schön-Wetter-Trekker“.
Ein bisschen Regen und noch mehr Kälte sind doch wohl auszuhalten !
Willkommen dort, wo wir hin wollen: In der Natur!


Wir canceln also definitiv unsere Campsite im Zion und bereiten uns innerlich auf einen möglichen „Schlecht-Wetter-Hike“ vor. Und der Zweckoptimismus kennt keine Grenzen: Bei den Temperaturen ist der völlig schattenlose Tonto-Trail erträglicher, der Aufstieg über den Bright-Angel-Trail nicht so anstrengend und unter unseren Regen-Ponchos haben wir sogar ml im Winter nicht gefroren.

Wir checken in der Bright Angel Lodge für unsere Cabin ein und sind ebenso erfreut wie etwas ärgerlich. Obwohl wir keine Cabin mit Rim View haben buchen können, hat die Cabin teilweise Rim View und zwar sogar einen sehr schönen.






Etwas ärgerlich ist hingegen, dass diese Woche damit begonnen wird, den großen Platz zwischen den Cabins umzubauen. Dadurch können wir unseren Wagen nicht, wie sonst üblich, während unserer Tour dort geparkt lassen.

Nach dem Einkauf der für den Hike notwendigen Lebensmitteln im General Store geht es im Canyon Cafe zum Abendessen und dann zügig zurück in die Cabin um die Trekkingrucksäcke zu packen. Au Gewichtsgründen entscheiden wir uns gegen die Option, im Canyon zu kochen und ersparen uns somit den Brenner, den Sprit, den Wassertopf, die Becher, das Tütenessen. Doch wenn man es genau nimmt, reduziert sich da Gewicht gar nicht um so viel. Mittlerweile ist unser Equipment so ausgelegt, dass alle Teile aus besonders leichten Materialien besteht, bei denen sich die Hersteller die eingesparten Grammzahlen gegenseitig um die Ohren hauen. Und das einzig wirklich relativ schwere Utensil in unserem Equipment ist der Brenner.

Als Proviant nehmen wir stattdessen Nüsse, Powerriegel und „Slim Jim“ (dünne Würstchen, ähnlich einer Salami)
Und dann geht e auch schon ins Bett.







7.Mai 2013:
Um 4:30Uhr lassen wir uns wecken um später um 6Uhr den Shuttle zum South Kaibab Trailhead zu erwischen. Aufgrund der gestern bereits erwähnten Umbaumaßnahmen muss ich den Wagen ja leider fortsetzen und zucke zusammen, als ich die Cabin verlassen. Im Garten der gegenüberliegenden Cabin äst ein imposanter Elk, das ist das, was bei uns ein Wapitihirsch ist. Einerseits ist es nicht ungewöhnlich, dass diese Tiere am frühen Morgen oder kurz vor der Dämmerung umherziehen und manchmal auch durch die Wohnsiedlungen ziehen. Ich stelle mir nur das Gesicht vor, wenn ein Hotelgast aus der Cabin heraustritt und einem 2 Meter großen Elk in die dunklen Augen sieht.
Nach einigen Bildern, die ich einfach machen muss, fahre ich den Wagen weg und kurz darauf checken wir aus. Wie gewohnt toppen wir die Hotelrechnung um eine Spende für die Grand Canyon Assoziation zum Erhalt des Grand Canyons.

Zwanzig Minuten vor Abfahrt des Hiker Express Shuttles stehen wir an der Haltestelle. Viel zu früh. Erstaunlich ist, dass es sich wesentlich milder anfühlt als es die Wetterprognose erwarten ließ, was vielleicht an der völlig geschlossenen Wolkendecke liegt.
Pünktlich auf die Minute kommt der Bus. Über die weiteren Haltestellen Backcountry Office und Visitor Center gelangen wir nach einer halben Stunde zum South Kaibab Trailhead, wo es pünktlich zu regnen

Insgesamt sind etwa 10 Hiker mit unserem Bus angekommen und sukzessiv nach Überziehen der Regenbekleidung machen sie sich auf den Weg. Wir beschäftigen uns zunächst noch mit Fotografieren und starten somit als einer der Letzten.




Der South Kaibab Trail geht steil bergab




und nach einiger Zeit gelangen wir zum „Ooh Aah Point“. Dieser heißt tatsächlich so, weil es die Stelle ist, an der man erstmalig richtig in den riesigen Canyon sehen kann und einem ein „Ooh“ oder „Aah“ über die Lippen zwingt.-




Uns gefällt der „South Kaibab Trail“ besonders gut, weil er einerseits nicht so überlaufen ist und andererseits in der Regel nur von wirklichen Hikern frequentiert wird. Die hin und wieder anzutreffenden Tages-Hiker, die in Stöckelschuhen und einer Flasche Wasser laut schreiend in den Canyon gehen, findet man hier nicht. Und das „Knigge für Hiker“ wird von den meisten eingehalten. An dieser Stelle bitten wir abermals, uns keine Arroganz zu unterstellen und vor vielen Jahren haben wir auch mal als Erst-Hiker begonnen und vermutlich auch einige Fehler begangen. Doch wir haben uns weiterentwickelt und wenn man dann das Fehlverhalten einiger Hiker sieht, die einem zu dritt nebeneinander entgegenkommen ohne Platz zu machen, und man selbst mit den schweren Backpacks bergauf zum Platzmachen fast genötigt wird, dann ärgert einen das schon.



Doch davon ist heute keine Rede, zumal es keine entgegenkommenden Hiker gibt, denn alle wollen in eine Richtung: nach unten !






Die erste kleine Rast machen wir am Skeleton-Point,wobei sich die Rastzeit lediglich auf wenige Sekunden, die man zum Fotografieren benötigt, begrenzt.











Weiter geht es nach unten,






bis wir nach 4,4 Meilen und 3,5Stunden Tipp-Off erreichen. Hier kreuzt der South Kaibab Trail, der im weiteren Verlauf nach unten zur Phantom-Ranch führt, den Tonto-Trail. Nach rechts abbiegend heißt er Tonto-East und führt in ein Gebiet, das wir uns bisher nicht zu erkunden getraut haben, weil der Weg mit Kletterpartien verbunden ist und es äußerst schwierig ist, Wasser zu beschaffen. Dennoch reizt uns dieses Gebiet. Nach links hingegen führt der Tonto-West, der uns nachher zu Indian-Garden führen soll. Hier am Tipp-Off gibt es Toiletten und genügend Platz, um zu rasten.

Zunächst sind wir noch allein, doch dann kommen drei Hikerinnen hinzu.










Ein weitere Hikerin nimmt in unserer unmittelbaren Nähe Platz und telefoniert mit ihrem Handy von den Stufen, die zu den Toiletten führt, mit einem Hiker, der sich derzeit bei Roaring Spring befindet, also etwa auf gleicher Höhe allerdings auf der Nordseite des Grand Canyons. Sie verabreden sich für morgen auf der Phantom-Ranch.

Nach dem Telefonat entschuldigt sie sich bei uns mit der Erklärung, sie habe schon alles ausprobiert. Aber nur auf dem Podest zu den Toiletten hin hat sie Empfang ;-)
Gut zu wissen, falls wir mal per Telefon ein Date ausmachen möchten oder aber von hier aus liebe Mitmenschen im verregneten Deutschland mitten in der Nacht aufzuwecken um ihnen mitzuteilen, wie gut es uns im Moment geht und das die Sonne scheint...

Doch damit würden wir im Moment lügen, denn bisher hatte der Trail etwas mit einem Catwalk bei einer Modenschau gemein: Annähernd jede Meile haben wir uns umgezogen: Jacken aus, weil es warm wurde, Regenjacken an, weil es nässte, dann wieder Regenjacken aus und Regen-Ponchos an, weil es sehr nässte. Und dann das ganze wieder aus, weil jetzt die Sonne raus kam.






So ist man eben gut beschäftigt.

Nach dieser Rast und einem Snack für mich geht es über den Tonto-West in Richtung Indian Garden.




Anitas Füße, der die steilen Abstiege stets zu schaffen machen, schmerzen offensichtlich aber sie bemüht sich redlich, sich nichts anmerken zu lassen und kämpft tapfer dagegen an. Trotzdem entscheiden wir uns, uns am Ende des Urlaubs nach neuen Wanderschuhen für sie umzusehen. Vielleicht haben die Schuhe nach unserer damaligen „Wet-Wild-West“ Tour, in der es fünf Tage quasi nur durch Wasser ging, einen zunächst nicht wahrgenommenen Schaden genommen. Mir hingegen geht es ungewöhnlich gut. Trotzdem wird mir der Weg ziemlich lang.










Auf 4,5 Meilen geht es weitgehend gerade, nur an den sog. Felsnasen führt der Weg stets nach unten um nach der Senke wieder stark anzusteigen. Das kühle Wetter erleichtert den Weg merklich. Anhand unseres GPS-Gerätes und den markierten Wegpunkten erkennen wir, dass wir diesen Trail genau vorgestern vor drei Jahren ebenfalls erwandert sind. Damals schien die Sonne und erschwerte den Hike. Wir stellen uns vor, wie dieser Hike im Hochsommer zu bewältigen sei. Wir erinnern uns an den vor zwei Jahren erwanderten Hermits-Trail, der den Tonto-Trail kreuzt, und vergleichbar ist. Hier trafen wir Hiker, die den Trail im Hochsommer bei über 40Grad erwandert waren.....

Das beschwerliche an diesen Trails ist, dass sie völlig schattenlos über das Plateau inmitten des Canyons führen und oft kein Wind geht.




Doch heute ist alles anders: Es geht ein kleiner Wind und die Temperaturen liegen eher um die 12 Grad, was wir aber nicht bedauern. Die 4,5 Meilen ziehen sich und gefühlt erscheint mir der ebenso lange Abstieg über den South Kaibab Trail wesentlich kürzer, was vermutlich daran liegt, dass er durch die Zwischenstationen abwechslungsreicher ist.

Unser GPS-Gerät, dessen Entfernungsmesser wir oft als Motivator nutzen („Hey, nur noch x Meilen...!“) hilft uns kaum. Denn er misst ja nur die Luftlinie zum Ziel und die liegt bei erstaunlich geringen 4km. Doch der Trail führt an den Felsnasen des Canyonrandes in großen Kurven und so zeigt das GPS-Gerät irgendwann einmal eine halbe Stunde lang 2,5km Entfernung an.

Und dann lassen wir uns auch noch täuschen. Beide sind wir uns sicher, das Indian Garden im nächsten Seitencanyon liegt und stellen dann fest, dass wir uns täuschen: Der übernächste Seitencanyon ist der richtige.

Aber wir dürfen uns nicht beschweren, schließlich haben wir uns die Qualen ja selbst gewünscht und .

Ausgesucht. Aber irgendwann sind wir im richtigen Seitencanyon und steuern auf Indian Garden zu.






Jetzt, das Ziel vor uns liegend, sagt uns das GPS-Gerät die Entfernung auf den Meter genau an. Nach 7 Stunden und 12 Minuten belagern wir eine schöne Campsite. Eine Hikerin begrüßt uns, gratuliert uns zu dem Erfolg und erzählt, dass sie vor fünf Minuten gerade mal angekommen ist.

Unsere erste Aufgabe ist es, das Zelt aufzubauen und während ich bis vor wenigen Minuten völlig schmerz- und beschwerdefrei war, merken wir jetzt beim Bücken und Einschlagen der Zeltnägel doch, dass 9 Meilen Strecke, ein Abstieg von etwa 900Meter und 18kg Gepäck auf dem Rücken hinter uns liegen.

Nachdem die Hütte steht, wird zu Abend gegessen: Nüsse, Power-Riegel und man staune: Cola! Denn gestern kam Anita auf die Idee, noch zwei Dosen Cola mit einzupacken. Das ist regelrecht eine Belohnung für uns, die wir wirklich genießen.

Es fängt an zu regnen und wir legen uns für eine Stunde mal ins Zelt.

Kaum sind wir wieder draußen fängt es richtig stark an zu regnen. Ich bedaure die Hiker auf der Groupsite, von denen einige ohne Zelt unterwegs sind und sich nun unter dem Regenschutz zusammenkauern.

Auf den evtl. für den Abend vorgesehenen Hike zum Sonnenuntergang am 1,5 Meilen entfernten Plateau-Point verzichten wir aufgrund des Wetters sehr gerne.

Irgendwann verziehen wir uns wieder ins Zelt. Es regnet wie aus Kübeln. Unser Zelt ist absolut dicht aber trotzdem zieht von draußen feuchte Luft rein und lässt alles klamm wirken.






Die Nacht bricht herein und irgendwann hört dann auch das Regnen auf. Die Nachttemperatur erfreut uns: Es ist zwar nicht unbedingt warm aber wesentlich milder als erwartet. Und so kommen wir gut durch die Nacht.

8.Mai 2013:

Noch bevor der Wecker losgeht höre ich die Worte: „Es ist jetzt 4Uhr !“

Das bedeutet, dass wir loslegen müssen. Aufgrund der zu erwartenden Temperaturen sind wir heute eine Stunde später dran als sonst für uns üblich. Auf dem Weg zu den Restrooms spiegelt sich meine Stirnleuchte in zwei Augen: Ich störe gerade ein Mule Deer (bei uns ist das etwa ein Reh) beim Schlafen vor dem Toilettenhäuschen. Auf dem Rückweg stelle ich dann fest, das es sogar mehrere sind.

Der Abbau des Zeltes und das Packen unserer Backpacks erfolgt so leise wie möglich, um die anderen Hiker bloß nicht zu wecken. Nach genau einer Stunde starten wir um 5Uhr zum Aufstieg.

Wir haben mal nachgerechnet: Das müsste nunmehr unser neunter Aufstieg von Indian Garden aus sein und somit kennt man fast jede Stelle und Überraschungen sind fast ausgeschlossen. In den letzten Jahren haben wir immer wieder gesagt, dass es uns jetzt reicht und dies unsere Abschiedstour ist. Kaum oben angekommen begannen dann schon wieder die Vorplanungen für den nächsten Tripp.






Doch diesmal ist es wirklich für uns die letzte Bright Angel Trail Tour überhaupt oder zumindest für längere Zeit: Denn mit jedem Aufstieg erscheint uns der Trail zwar weniger anstrengend (und heute aufgrund der Temperaturen überhaupt nicht) aber er beginnt nun doch zu langweilen. Eine beantragte Permit für den Herbst des Jahres wurde uns vor wenigen Tagen nicht gegeben. Die ursprüngliche Überlegung, mit den Ranger nach Alternativterminen zu suchen legen wir in diesen Minuten (vorläufig) zu den Akten.)

Den Tageshikern, denen wir sonst üblicherweise nach dem 1,5 Mile Resthouse erst begegnen, kommen und schon am 3 Mile Resthouse entgegen, was wohl mit unserem späteren Start zusammenhängt.

Nach 4 Stunden erreichen wir den Trailhead. Begrüßt und beglückwünscht werden wir von zwei Japanern, die wir kurz vor dem Zieleinlauf begegnet sind. Sie haben sich ausführlich nach unserem Hike erkundigt. Der ältere Japaner erzählt uns, dass er gerne mit seiner Familie einen solchen Hike machen würde, aber leider will keiner von ihnen mitkommen.

Wie dies bei den Japanern ja erfahrungsgemäß üblich ist, werden wir zwei gleich fotografiert bis wir uns dann sehr freundlich, fast schon ein wenig freundschaftlich verabschieden.

Am Auto ankommend verstauen wir erst mal unser ganzes Equipment, wobei wir von einigen Vorbeigehenden beobachtet werden. Wir wissen nicht zu deuten, was in ihnen vorgeht, aber irgendwie kriegen sie uns, den Camaro und die Trekkingrucksäcke nicht richtig einsortiert. Zumindest erweckt es den Eindruck.

Was wir jetzt wollen ist ein Frühstück. Nachdem uns in den letzten Jahren das Frühstück im Canyon Cafe nicht mehr so richtig „vom Hocker gehauen“ hat, fahren wir raus aus dem Park, um (mal wieder) beim Mc. Donald`s zu frühstücken und den Daheimgebliebenen ein Lebenszeichen zu mailen.

Danach geht es zurück in den Park, um im Visitor Center unseren Stempel für Anitas National Park Pass abzuholen.

Nun fahren wir den East-Rim ab um an jedem Aussichtspunkt ein paar Bilder für unsere spätere Show zu machen. Am Watchtower parkt gerade ein Mietwagen von „Jucy Car“, die uns in den letzten Tagen aufgrund ihrer Farbe aufgefallen sind. Da wir etwas von Kitchenette und Penthouse gelesen haben, der ganze Wagen aber nur die Größe eines normalen Kombis hat, wurden wir neugierig. Ich spreche den Fahrer an,dass uns dieser Wagen aufgefallen ist und wir vielleicht ein mal einen Blick reinwerfen können. Der Fahrer, ein Engländer, und sein Sohn sind Feuer und Flamme und erklären und freudig und ausgiebig den Wagen, als würde er eine Provision erhalten. Der Wagen ist wirklich pfiffig. In einem Topcase auf dem Wagendach kann man schlafen oder Material unterbringen. Hinten hat er auf der Ladefläche beim Campen von außen zu benutzen einen Herd zum Rausziehen und sogar einen Kühlschrank. Wir sind begeistert und bedanken uns vielmals bei den beiden für diese tolle Führung. (P.S. Trotz unserer anfänglichen Begeisterung kommt der Wagen für uns doch nicht in Frage. Es gibt viele Auflagen, z.B. darf der Wagen zwischen Mai und Herbst nicht durch das Death Valley gefahren werden usw...)

Ein Rundgang durch den General Store lässt eine Idee für unser Heimkino keimen, und zwar entdecken wir dort etwas, was wir als Gag für eine zukünftige Dia-Schau verwenden werden, und zwar...... Ach, das interessiert jetzt bestimmt niemanden und deswegen lassen wir es einfach mal weg.

Während Anita dann in der Bright Angel Lodge eincheckt kurve ich mit dem Wagen durch die Gegend, denn an einen Parkplatz ist aufgrund des Umbaus nicht zu denken. Doch dann finden wir doch noch einen geeigneten Platz und betreten unsere Cabin und sind begeistert.










Obwohl es nur eine Cabin mit „partiellem Rim View“ ist haben wir den vollen Blick auf den Rim und in den Canyon und ist damit die beste Cabin, die wir hier je hatten. Es ist genau die Cabin, auf deren Weg einst Bruno mit Nachtschwester Ingeborg flaniert sind und die Tochter Karoline am Lagerfeuer liebevoll beobachtet haben. (Wer hiermit nichts anzufangen weiß sollte unbedingt mal unseren bereits mehrmals erwähnten Lieblingsdreiteiler von Dieter Wedel „Wilder Westen – inklusive“ anschauen)

Nach der lang anhaltenden Begeisterung für diese Cabin kommen bei mir dunkle Wolken auf. Technische Probleme mit einem Programm lassen mich befürchten, dieses Reisetagebuch nicht fortsetzen zu können. Doch zum Glück gibt es ja das Internet, das es jetzt übrigens auch in den Cabins gibt. Vielleicht ist das ja auch der Grund, weshalb das ehemals völlig offene W-LAN eingeschränkt wurde. Ansonsten könnte jeder Grand Canyon Besucher im Bereich der Bright Angel Lodge ungehindert ins Internet und das W-LAN würde sicherlich zusammen brechen. Oder täusche ich mich da ?

Aber so wird ein neues Programm installiert und siehe da, es funktioniert nach einiger Zeit des Rumfummelns doch wieder.

Das Abendessen erfolgt im Canyon Cafe, wobei wir den Shuttle nutzen aus Angst, nach der Rückkehr keinen Parkplatz mehr zu finden. Und diesmal essen wir auch in aller Ruhe ohne Internet, denn das haben wir ja auf dem Zimmer. Ach ja, doch noch ein technischer Hinweis, damit ich beim nächsten Mal dran denke: Leider funktioniert es mit den Standard-Browser von Android nicht, sich als Gast einzuloggen. Bei der Kaufoption von vorgestern gab es diesbezüglich keine Schwierigkeiten.

Im neben liegenden Gift-Shop sehen wir uns erneut zwei traumhaft schöne Jacken an, die wir kürzlich entdeckten. Auch der Preis lockt doch wir entscheiden und letztlich dagegen, weil sie -wenn auch dezent- den Aufdruck „Grand Canyon“ haben und wir diese „Strunzer-Jacken“ (kölscher Ausdruck für „Angeber“) ebenso ungern anziehen wie Bekleidung mit „Label-Aufdruck“, und beruflich schon gar nicht. Die Entscheidung fällt uns nicht ganz leicht, denn es sind wirklich schöne Jacken...

Zurück in der Cabin öffnen wir die Fenster und genießen vom Bett aus den Sonnenuntergang über den Grand Canyon. Wir hoffen nur, dass wir diese Cabin irgendwann noch einmal haben werden.

Doch jetzt „Gute Nacht“ !








9.Mai 2013:

Schon sehr früh, noch vor dem Sonnenaufgang, machen wir die Augen auf, und vom Bett aus erleben wir, wie das Firmament langsam heller wird. Vor unserem Fenster entdecken wir plötzlich einen mächtigen Elk, der sich auch durch mein Fotografieren nicht aus der Ruhe bringen lässt. Ob e der selbe von gestern ist, können wir nur vermuten. Erstaunlich ist, das es hier noch Blätter an den Bäumen gibt bei dem großen Hunger, den der Elk zu stillen versucht.








Am Canyonrand mache ich noch ein paar Bilder vom Sonnenaufgang und dann geht es auch schon los in Richtung Valley Of Fire.






Wir fahren über den East Rim Drive des Grand Canyons raus und über die 89 und 89A bis zur Mount Carmel Junction. Dort gibt es im Golden Hill die erste Pause … und natürlich jeweils einen Scone. Ich vergewissere mich bei der Serviererin, ob die Scones nun eine besondere Spezialität des Hauses sind, weil wir sie sonst noch nie gesehen haben, oder ob es sie auch wo anders gibt. Sie erklärt mir, dass es eine Besonderheit Utahs ist, viele Leute aber die Scones gar nicht kennen. Sie sind aber auch eine besondere Spezialität des Hauses, so dass einige Gäste (so wie wir) auch von weit her wegen der Scones kommen.

Nach dem der Magen und die Neugierde befriedigt sind fahren wir weiter durch den Zion. Zwar haben wir uns gegen die Übernachtung im Zion entschieden, dennoch möchten wir die Permit für die Subway, die wir haben, an andere Hike-Interessierte weiter geben. Das ist auch gut so: Die Subway ist eine röhrenhaft ausgespülte Gesteinsformation, die aus einer bestimmten Perspektive an eine Tunnelröhre einer Untergrundbahn erinnertr. Sie ist traumhaft schön, aber nur über einen anstrengenden und langen Hike entlang des North Forks zu erreichen. Einige Flashfloods haben, wie wir gelesen haben, die sowieso bereits nur rudimentären Trampelpfade links und rechts des kleinen Flusses fast völlig weggespült, so dass der einzige Weg über eine weite Strecke durch den North Fork führt. Und dessen Temperatur beträgt heute, wie wir im Visitor Center erfahren, gerade mal frostige 8 Grad. Von daher ist die Entscheidung gegen den Hike die einzig richtige Entscheidung. Außerdem kommt hinzu, dass für heute noch Regenfälle vorausgesagt sind, die den Fluss für morgen anschwellen lässt.

Wir geben die Permit zurück. Das Geld erhält man nicht zurück aber darum geht es uns auch gar nicht; vielleicht machen wir aber einen anderen Hiker glücklich.

Nach einem weiteren Besuch beim Walmart in Hurricane geht es weiter in Richtung Valley Of Fire. Eigentlich hatten wir geplant, ggf. in Hurricane zu übernachten, da wir vermutlich im Valley Of Fire keine Campsite mehr bekommen, wenn wir zu spät anreisen. Da es gerade aber mal 13:30Uhr ist entscheiden wir uns, einfach weiter zu fahren.

Das Wetter wird deutlich sonniger und wärmer und wir sind guter Dinge, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Wir durchqueren Overton, einem kleinen Ort mit gezählten drei Motels. Das eine sieht verfallen aus, ein weiteres gehört einer Kette an und ist mehrgeschossig, was uns nicht gefällt. Das dritte ist ein altes, klassisches Motel, doch Anita ist es nicht ganz geheuer.

Wir fahren also auf gut Glück weiter und werden, wenn wir keine Campsite finden, was zu vermuten ist, hier her zurückkommen und dann in dem eher ungeliebten mehrgeschossigen Motel ein Zimmer nehmen.

Gegen 16:00Uhr etwa erreichen wir Valley Of Fire und erwartungsgemäß ist der Atl-Atl-Campgound, so sein Name, ziemlich voll. Entgegen unserer Befürchtung aber nicht komplett ausgebucht. Und zu unserer ganz großen Freud ist unsere Lieblings-Site Nr. 8 nicht besetzt. Innerhalb weniger Sekunden natürlich schon, und zwar von uns.






Schnell bauen wir unsere Zelte auf. Das ist jetzt kein Tippfehler. Wir nutzen die warme, wenn auch sehr windige Luft, um unser noch nasses Trekking-Zelt (wir erinnern uns an die Regenflut in der Nacht auf Indian Garden!) zu trocknen und schon mal mit der Equipment-Pflege zu beginnen.

Hans, unser Gartenzwerg, wird natürlich auch aufgestellt und schnell zeigt er uns die Temperatur an: 27 Grad !

Außerdem beginnen wir damit, unsere Trekking-Rucksäcke für den Herbst-Urlaub vorzubereiten. Das mag verwunderlich klingeln aber der aktuelle Urlaub hat uns zu denken gegeben. Wie bereits erwähnt war unser Equipment diesmal eher schlecht vorbereitet, so dass wir nach der Ankunft vor zwei Wochen zunächst alles zusammen suchen mussten. Das wollen wir uns im Herbst ersparen und packen schon mal alles fertig.

Das anschließende Abendessen auf der Campsite ist ein kleiner Snack, den wir vorsorglich beim Walmart eingekauft hatten: Kalte Küche !

Recht schnell geht’s in die Schlafsäcke. Ich korrigiere: Zunächst geht es eher auf die Schlafsäcke, den die Nachttemperatur ist äußerst mild und angenehm.


10.Mai 2013:

Zwar haben wir uns im Laufe der Nacht doch irgend wann einmal IN die Schlafsäcke verkrochen, doch die Temperaturen sind mild und angenehm geblieben.

Wer in der Natur campt erspart sich so manchen Besuch im Zoo: Der Wasserhahn auf unserer Campsite tropft etwas und zieht damit Bienen an. Das ist grundsätzlich zwar nichts Dramatisches, doch leider gibt es im Park nervös machende Warnhinweise:

Zum einen sind es die sog. „Killer-Bienen“, über die ich in einem vorangegangenen Reisebericht schon einmal ausführlicher berichtet habe. Es ist eine Kreuzung aus den sammelfreudigen europäischen Honigbienen und den aggressiven afrikanischen Bienen. Diese Zucht ist leider außer Kontrolle geraten und wandert seit vielen Jahren in Richtung Norden. Ein Hinweisschild besagt mit typisch amerikanischem Humor: Bedenke, jede Biene kann nur einmal stechen ! Doch beachte, sie hat hunderte von Freunde!

Zum anderen scheint es sich aber hier im Valley Of Fire zu einem Problem entwickelt haben. Man weist darauf hin, dass man bei den Wohnmobilen darauf achten soll, dass die Anschlüsse der Wasserversorgung auf Dichtigkeit überprüft werden sollen, damit sie nicht tropfen und die Bienen anziehen. Prima Idee, aber wer repariert unseren tropfenden Wasserhahn auf der Campsite. Doch im Moment verhalten sich die einzelnen Bienen an unserer Wasserquelle sehr diszipliniert und wir achten peinlichst darauf, ihnen keinen Anlass zur Verärgerung zu geben. Ein weiterer Hinweis sprich für den amerikanischen Humor: Das Hinweisschild besagt weiter, dass man -wenn man Ärger mit den Bienen hat- eine Schüssel mit Wasser von der Campsite entfernt aufstellen soll, um die Bienen abzulenken. Das Schild besagt weiter: Aber natürlich soll die Schüssel nicht auf die Nachbarsite gestellt werden ;-)

Richtig Unbehagen verspüre ich auf den Restrooms. Auf der Herrentoilette entdecke ich hinter meinem Rücken eine kleine schwarze Spinne. Da ich vor solchem „Kriechzeug“ grundsätzlich keine Angst habe macht mir das nichts aus. Ihr Aussehen macht mich jedoch recht neugierig und mit Hilfe des kürzlich erworbenen Heftes, glaube ich sie als „Black Widow“ identifizieren zu können, also die Schwarze Witwe, die gefährlichste Spinne im Südwesten. Von nun an zolle ich ihr höchsten Respekt, selbst wenn ich mich irren sollte, und sie einer Black Widow nur ähnlich sehen sollte.

Wir starten recht früh und unterwegs erst kommt uns der Gedanke, dass wir die Fire-Wave aufsuchen könnten. Es handelt sich um einen nett gemaserten, nach oben etwas gedrehten Fels. Wir haben ihn letztes Jahr erstmalig mit einem kleinen Hike erkundet. Obwohl im Internet, insbeondere auf deutschen Seiten, ein riesen „Hype“ darum gemacht wird, waren wir recht enttäuscht. Entweder lag das an den durch den Hype erzeugten hohen Erwartungen oder an dem bewölkten Himmel, der der Wave das Fire nahm und sie ziemlich blass erscheinen ließ.

Leider müssen wir feststellen, dass wir gar kein Wasser mitführen. Zwar ist der Hike zur Fire-Wave gerade mal ein Rundweg von 2 km, dennoch gehen wir ungern ohne Wasser los. Um nicht umkehren zu müssen fahren wir am Visitor Center vorbei. Doch der Wasserhahn ist im Gebäude und das Visitor Center um diese Uhrzeit noch geschlossen. Einzig einige Bauarbeiter sind dabei, das Dach des Visitor Center umzubauen. Wir vermuten mal, dass es um eine Solartechnik erweitert werden soll. Die Bauarbeiter sehen mich suchend und fragen glich, ob sie mir helfen können. Da ich auf der Suche nach Wasser bin bieten sie mir netterweise sogar an, etwas von ihrem Trinkwasser zu nehmen. Das lehne ich ab, denn ich möchte den armen Kerlen nun wirklich nicht, ihr Wasser wegtrinken, was sie bei den zu erwartenden Temperaturen mit Sicherheit noch benötigen werden.

Wir beschränken uns daher ausnahmsweise auf die Dosen – Cola bzw. Coconut und fahren zum Trailhead, der sich auf der Straße in Richtung White Domes kurz vor dem Ende befindet. Der bis vor zwei Jahren im Internet als großes Geheimnis gehandelte gehandelte Trail zur noch geheimeren Fire Wave ist längst kein Insider-Tipp mehr. Bereits im letzten Jahr konnten wir feststellen, dass der Trailhead gekennzeichnet und der Trail markiert ist. War beides im letzten Jahr noch eher provisorisch so ist es nun professionell und nicht mehr zu verfehlen. Am Trailhead ankommend finden wir zwei Wagen vor. Mit einem dazugehörigen Amerikaner mit recht professioneller Fotoausrüstung kommen wir ins Gespräch. Er bestätigt, dass die beste Zeit für Fotos der Fire Wave am späten Nachmittag ist.

Wir machen uns dennoch auf den Weg und können uns dabei von der großzügigen und eindeutigen Markierung des Trails überzeugen. An der Fire Wave ankommend finden wir einen Fotografen vor, der den Fels in allen Lagen und aus allen Perspektiven festhält. Wir reihen uns zunächst brav hinter ihm ein; als aber sein Shooting gar nicht mehr enden will vergessen wir mal den „Knigge – Vom Umgang mit Fotografierenden“ und werden selbst aktiv.






Sie ist nett anzusehen aber die von vielen artikulierte Begeisterung kann ich auch bei dem heutigen besserem Licht nicht ganz nachvollziehen. Alle „Fire-Wave-Begeisterten mögen uns bitte verzeihen, vielleicht zeigt sie sich im Abendlicht ja charmanter.

Nur kurze Zeit später trifft ein Pärchen ein. Wie sich schnell herausstellt sind es Deutsche und der eben erwähnte „Knigge“ scheint ihnen nicht bekannt zu ein. Mit einem gar unverschämten Selbstverständnis laufen die beiden dem Fotografen und mir ins Bild, klettern auf die Spitze der Fire Wave und es dauert eine ganze Zeit, bis ihnen klar wird, dass sie sich arg daneben benehmen.

Wir nehmen die Entschuldigung an und machen uns bald auf den Rückweg.

Nach einem Besuch des Visitor Centers, das mittlerweile geöffnet ist, frühstücken wir schnell in Overton, um dann im Valley Of Fire zu cruisen. Die im Visitor Center aufgenommenen Impulse werden dann an verschiedenen Stellen in Fotopixel umgesetzt. Das machen wir zwar nicht erstmalig und der eine oder andere wird sicherlich fragen, weshalb wir das denn schon wieder tun. Einfache Antwort: Weil es uns Spaß macht!

So klappern wir einige Stationen ab: Cobra-Rock, Piano-Rock, The balancing Rock, White Domes usw.




The Piano-Rock



Der Tag vergeht rasend schnell, dennoch finden wir noch Gelegenheit, noch einmal nach Overton zu fahren, um sich dort bei True Value einmal umzusehen. Das ist ein Laden, der ziemlich alles hat: Neben einigen wenigen Lebensmittel vor allem Werkzeug, Bastelmaterial und Computermaterial. Wir kaufen zwar nichts aber jetzt wissen wir, wo wir einkaufen können, wenn es uns -was eher unwahrscheinlich ist- einmal langweilig wird.

Die Preise sind unverschämt hoch, was sich allerdings ganz gut nachvollziehen lässt: Er hat ein breites Warenangebot und einige Ware wird vermutlich nur alle Jubeljahre einmal umgesetzt.

Zurück auf der Campsite entscheiden wir uns wegen des Windes gegen ein Lagerfeuer und nehmen unser Abendessen zu uns: Wieder einmal kalte Küche.

Der für heute am Spätnachmittag angedachte erneute Hike zu Fire Wave muss leider entfallen. Wir fahren zum Trailhead und statt eines schönen Abendlichtes, das der Wave schmeicheln könnte, regnet es. So müssen wir diesen Versuch einfach auf morgen verschieben.

Und damit geht schon wieder ein Tag zuende. Wieder ist es sehr mild und statt IN die Schlafsäcke legen wir uns nur drauf.


11.Mai 2013:

Um 6:00Uhr stehen wir auf. Wir nutzen den heutigen Tag um die für uns eher weniger attraktiven Dinge zu machen: Shopping für die Mitbringsel. Nach dem mehrstündigen Shop-Jumping verstauen wir schon einige Utensilien im Storage, lassen die individuellen Ansichtskarten drucken, nehmen unser Ersatzteil für unseren Kühlschrank in Empfang und sind pünktlich zurück im Valley of Fire, um die Fire Wave im untergehenden Sonnenlicht mitzuerleben.

Erstaunt sind wir, dass am Trailhead nur 1 Wagen steht und noch mehr, dass wir an der Fire Wave Mutterseelenallein sind. In der Tat schmeichelt das abendliche Sonnenlicht etwas der Fire Wave.

Wer aber die Wave in Utah / Paria live gesehen hat, muss eigentlich enttäuscht sein, wenn er die Bilder der Wave im Kopf vor der Fire Wave steht. Aber zum Glück ist das ja Geschmackssache und wichtig ist nur, das jeder „seine“ Wave findet!

Zurück auf dem Campground gibt es abermals die kleine kalte Küche und endlich ein Lagerfeuer. Doch wir sind ziemlich müde vom Kampf-Shoppen und daher lassen wir die restlichen Scheite mitsamt den neuen Anzündern unseren Nach-Mietern zurück und gehen alsbald auf die Schlafsäcke.

12.Mai 2013:

Früh, gegen 6Uhr stehen wir auf, und pflegen und verpacken alle restlichen Utensilien. Unser Ziel ist es, wie bereits erwähnt, im Herbst nur noch die entsprechenden Säcke ungesehen aus dem Storage zu nehmen. Das erfordert natürlich im Moment ein wohl überlegtes Packen und eine akribische Dokumentation des Verpackten.

Langsam rollen wir von unserer Lieblings-Site Nr.8 in Richtung Las Vegas. Von unterwegs simsen wir unseren Freunden Gisela und Ortwin unsere Idee, wie wir wir den Nachmittag und Abend gemeinsam gestalten könnten. Die beiden sind nämlich derzeit auch in den USA und wie der Zufall es so will, ergeben unsere getrennten Reiseplanungen eine halbtägige Überschneidung in Las Vegas. Die USA ist also doch kleiner als immer angenommen.

Gegen Spätmittag erreichen wir Las Vegas und unser erster Weg führt zum Storge, um alles unnötiges Material aus dem Auto zu verbannen.

Um 14:30Uhr erreichen wir das Monte Carlo, wo wir für eine Nacht bleiben wollen. Zum Glück kennen wir den Weg aus dem letzten Jahr und können das Auto im nebenstehenen Parkhaus relativ nah parken. Erschlagen werden wir von der Warteschlange beim Check-In. Zum Urlaubsende nehmen wir in den letzten Jahren immer „Off-Strip-Hotels“, also Hotels, die nicht auf dem Stroip liegen und somit in der Regel weniger frequentiert sind. Hier sind wir dann schon irritiert, wenn ein oder zwei Personen vor uns stehen. Doch jetzt schängelt sich eine lange Reihe von Wartenden durch die Halle. Nach etwa 30 Minuten haben wir uns bis zu einem der Schalter vorgekämpft und werden sehr freundlich empfangen. Ich lasse nicht zufällig raushängen, dass wir bereits letztes Jahr hier und so begeistert waren, dass wir erneut das Monte Carlo gewählt haben. Das ist nicht übertrieben. Daraufhin teilt uns die Dame mit, dass sie für uns ein Zimmer fast ganz oben in der 30.Etage hat. Ob das nun das Ergebnis meines Hinweises oder Zufall ist, versuchen wir nicht weiter zu ergründen und sind nur froh.

Das Zimmer ist wieder beeindruckend. Von der Inneneinrichtung weicht es etwas von dem damaligen Zimmer ab, ist aber mit allem ausgestattet, was uns wichtig ist: Eine Dusche, ein Bett und ein Jacuzzi direkt vor dem Fenster mit Ausblick auf Vegas.




Zunächst sind wie etwas enttäuscht, dass wir nicht auf den Strip sehen können, was sich aber im Laufe des Abends als unwichtig zeigen wird.

Wir simsen den beiden unsere Zimmernummer und pünktlich nach unserer Dusche und dem Frischmachen klopfen Gisela und Ortwin an unsere Zimmertür. Nach einem kleinen Drink geht es mit unserem Auto ein paar Mal über den Strip zum Gucken, Fotografieren und Quatschen.

Nachdem sich die beiden nicht wehren überschütten wir sie mit allen Interessanten und vielleicht auch weniger interessanten Dinge über Las Vegas bzw. den Strip. Jetzt, wo wir anderen mal etwas über den Strip erzählen, wird uns richtig bewusst, was sich alles in unseren 20 Jahren Strip-Erfahrung verändert hat.

Bezüglich des Abendessens dauert es etwas, bis wir uns in der Abwägung von Denny`s und einer Alternativen entscheiden können. Bis vor einigen Jahren gab es in er Nähe unseres Storages einen Sizzler. Irgendwann schloss er und stattdessen gibt es seither ein Lokal, das von außen fast unverändert ist und auch das Angebot schint ähnlich zu ein. Doch seither waren wir aus irgend einem Grund nicht mehr dort essen. Wir datieren den Lokalwechsel auf ca.2 – 3 Jahre. Wie schnell die Zeit vergeht: Im inneren des Lokals lesn wir dann einen Zeitungsartikel, dass der Wechsel bereits vor 5(!) Jahren vollzogen wurde, wobei die Angestellten,mangels anderer Jobangebote, das Lokal elbst übernommen haben und nun in Eigenregie weiter führen.

Während sich die Aufmachung der Karte deutlich verändert hat, ist das Angebot fast identisch. Anita und ich fragen uns, weshalb wir dieses Lokal nicht längst einmal ausprobiert haben, finden aber keine Antwort.

Vom Lokal aus „strippen“ wir weiter zu Downtown, um Gisela und Ortwin die Fremont Street zu zeigen, die sie seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr gesehen haben. Damals konnte man noch mit dem Auto an den berühmten Casinos „4 Queens“, „Horseshoe“ usw. durch die Fremont Street fahren. Nachdem sich das Hauptgeschäft in den 80er und 90er Jahren von Downtown in Richtung Strip verschoben hatte, überlegte man, wie man die Spieler zurückgwinnen konnte und schuf eine beeinruckende Attraktion: The Fremont Experience. Ein Teilstück der Fremont Street wurde mit einem Display überdcht, auf dem jeweils zur vollen Stunde Clips abgespielt werden. Zum damaligen Zeitpunkt, Mitte der 90er Jahre, erforderte das eine riesige Rechnerleistung der Computer, was schon eine Sensation darstellte.

Ob sich der Aufwand gelohnt hat wissen wir nicht. Wir haben so den Eindruck, dass die Touristen hingehen, um sich das Spektakel anzusehen, und dann wieder auf n Strip zurückzugehen. Wir müssen uns dieser Gruppe zugehörig outen, auch heute Abend.

Wir waren schon einige Male hier. Eigentlich fühlen wir uns in Las Vegas sehr sicher, insbesondere in der Nähe der touristischen Highlights. Während wir uns hier auf der Fremont Street auch eher vor Taschendieben und alkoholisierten Pöblern vorsehen müssen, sind uns die Seitenstraßen immer ein wenig mulmig. Sie sind recht dunkel, wenig belebt und die Parkhäuser meist recht dunkel. Aber heute zu viert sind wir sicherlich sicher.

Was uns heute auffällt sind einig Alkoholisierte mehr als sonst, viele Bettler und noch mehr teilweise pfiffig, teilweise wenig angezogene Männer und Frauen, die sich gegen ein kleines Trinkgeld gerne fotografieren lassen.

Wir vier gehen die Fremont Street einmal hoch und runter und sehen uns dann um 9:00Uhr das etwa 5 Minuten dauernde Spektakel an. Zur Freude von Gisela wird diesmal als Clip ihr Lieblingslied gespielt. (Das haben wir ja richtig gut arrangiert ;-)

Danach geht es zurück über den Strip. Diesmal finden wir im dritten Anlauf auf dem Parkplatz zum bekannten Las Vegas-Schild endlich einen Parkplatz und einem freundlichen Amerikaner verdanken wir es, dass wir vier uns vor dem Schild ablichten lassen können.






In unmittelbarer Nähe befindet sich unser Stamm-Mc.Donald`s, bei dem man netterweise auch draußen sitzen kann. Das neue Mobiliar ist wohl extra für die beiden angeschafft worden und so sitzen wir noch eine ganze Zeit an unseren Getränken und reden in richtig netter Atmosphäre über Gott und die Welt bis wir uns dann doch einmal trennen müssen. Wir freuen uns darauf, ein solches Treffen irgend wann einmal wiederholen zu können.

Für uns geht es zurück in die Hotels. Die von mir am Nachmittag zunächst enttäuschend empfundene Aussicht entpuppt sich als ein riesiges, begeisterndes Lichtspektakel, an dem wir uns kaum satt sehen können und überall glauben wir, wieder etwas Neues oder Altbekanntes entdecken zu können.




Vom Jacuzzi aus winken wir Gisela und Ortwin zum Luxor zu. Zufälligerweise liegen unsere Zimmer genau gegenüber. Mit dem starken Teleobjektiv meiner Kamera können wir die beiden sogar im Zimmer beobachten.

(Liebe Gisela, lieber Ortwin: Beruhigt euch, wenn ihr diese Zeilen lest; das war nur ein Scherz)


Tatsächlich liegt zwischen unseren Hotels eine solche Distanz, dass man nur ansatzweise erahnen kann, wo die entsprechenden Zimmer sind.

Und damit geht ein sehr schöner und ereignisreicher Tag seinem Ende entgegen.

Um 3Uhr sind wir dann endlich im Bett und schlafen sofort ein. Gute Nacht.

13.Mai 2013:

Nach einer sehr kurzen Nacht geht es schon um 7Uhe, also nach nur drei Stunden Schlaf los. Wir stellen wieder mal fest: In Vegas versumpft man

Unser Ziel ist das Death Valley und dort mal wieder unser typisches Domnizil „Stovepipe Wells“. Zufällig sind Ortwin und Gisela gestern gerade von dort gekommen, wo wir jetzt hinfahren. Und das Interessante dabei ist, dass unsere beiden Urlaubsplanungen völlig voneinenader unabhängig entstanden.

Traditionsgemäß stoppen wir beim Walmart in Pahrump, um uns auf die Wüste vorzubereiten und mit Wasser und etwas Proviant auszustatten. Laut Wetterbereicht sollen es am Dienstag 44Grad werden. Und etwas Sprit bekommt unser Auto auch.


Die erste Station ist das Visitor Center in Furnace Creek, dessen Umbau mittlerweile fertig gstellt ist und das wir nun erstmaig in seiner voller Pracht und einem neuen Thermometer genießen können. Ich betone da, weil das alte Thermometer, das ich seit Jahren bei jedem Besuch fotografiert habe und hier jegliche Termperaturen von „in den 20ern“ bis über 50Grad dokumentieren konnte, dem Umbau zum Opfer fiel.

Die Ausstellung im Visitor Center ist neu gestaltet und erweitert und es macht Spaß, sich die teilweise interaktiven Objekte anzusehen. Nachdem wir alles gesehen haben geht es eine Straße weiter zurück auf die Firnace Creek Ranch. Hier kaufen wir am Post Office Briefmarken und im General Store kühle Getränke, die wir -alles wieder einmal traditionsbewusst- auf den Schaukelstühlen vor dem Store genießen. Erschreckend für uns ist die lange Schlange vor dem Restaurant. Es sieht fast aus wie eine Massenabfertigung. Sukzessiv wird die Schlange kürzer, indem alle paar Minuten Person für Person im Eingang verschwindet. Wir sind froh, dass wir nicht aif diese Massenbfertigung angewiesen sind; dann versorgen wir uns lieber individuell.

Dann erfolgt eine Odyssey des Fahrens. Weil wir für unsere spätere Diashow ein paar Filmaufnahmen planen, fahren wir erst zum Kiosk an der Junction zu Scottys Castle. (Die Insider kennen den Kiosk bestimmt)
Doch leider ist es nicht nur erbärmlich heiß, weshalb die Metallbank, auf die wir uns setzen wollen, einer Herdplatte gleicht, sondern es windet auch dermaßen, dass die Tonaufnahmen katastrophal werden. Wir überlegen kurz nach einer Alternativen und sitzen schon im Auto um bei Emigrant einen neuen Versuch zu starten. Doch hier ist der Wind kaum schwächer, und die Bäume verstärken die Geräuschkulisse, dass uns der Kiosk von eben fast noch eher zusagt. Also geht es wieder zurück. Zum Glück macht uns das Fahren im Death Valley und insbesonere mit dem Auto ziemlich viel Spaß,. Doch leider hat sich er Wind nur minimal abgeschwächt, weshlab wir das Shooting auf morgen verschieben wollen.

Stattdessen steuern wir unser Motel in Stovepipe Wells an. Beim Check-In stehen nur zwei vor uns. Jedem Gast erzählt er, nachdem die Formalitäten erledigt sind, dezidiert fast minutenlang sämtliche Öffnungszeiten vom General Store, vom Pool, vom Frühstück usw. Um ihm diese lästige Arbeit zu ersparen weisen wir ihn gleich zu Beginn darauf hin, dass wir bereits mehrere Male hier waren.

Das hilft gar nichts: Nach den Formlitäten sind wir Ziel seines unerschöpflichen Informationsflusses und wir glauben uns daran erinnern zu können, dass uns dies letztes Jahr genauso schon einmal passiert ist.

Wir beziehen im Gebäudekomplex „Roadrunner“ das Zimmer 218, das wir auch früher schon mindestens einmal hatten. Es ist unser Lieblingskomplex und zugleich haben wir den View auf die Dünen mitgebucht, was seit einiger Zeit möglich ist.

Unser Zimmer 218 ist wie 9mmer groß und nett, allerdings funktioniert die Klimaanlage nicht richtig. Alle Versuche scheitrn und dahr finden wir uns kurz darauf wieder an der Rezeption, um das Zimmer zu wechseln. Da Stovepipe Wells fast ganzjährig voll ausgebucht ist, befürchten wir schon, kein anderes Zimmer mhr zu bekommen, zumindest nicht mit Dünen-View bei den „Roadrunner“. Doch das stellt gar kein Problem dar und im Raum 221 geben wir an der Klimaanlage zunächst Vollgas.

Kaum das Zimmer eingeräumt geht es schon wieder „eben mal los“ zu Panamint, wo wir zu Abend essen wollen. Die Temperatur ist nunmehr auf 121 Grad Fahrenheit angestiegen, das entspricht 49Grad Celsius. Zunächst glauben wir, dass sich nur der Wagen und damit das Thermometer so erwärmt hat, doch auch nach einigen Minuten des Fahrens geht das Thermometer nur unswesentlich nzurück.

Die Weite und die Entfernungen im Death Valley sind gigantisch und so bedeutet „eben mal“ etwa 30 Meilen in eine Richtung, also etwa 47km. Hier kommt man schnell auf einige hundert Meilen pro Tag ohne es wirklich zu merken.










Dort angekommen entscheidet sich Anita aus meiner Sicht zu irgensdwas Unwichtigem, während ich wieder den „Bluecheese-Burger“ wähle, den der eine oder andere im Anschluss an unsere Diashow auch schon bei uns essen durfte.

Nach wie vor ist es ein tolles Erlebnis, hier auf der Terrasse bei immer noch heißen Temperaturen und leider ziemlichem Wind zu sitzen und den Abend zu genießen.




Nach dem gemütlichen Essen fahren wir zurück und kaum angekommen schwimmen wir auch schon durch unseren Hotel-Pool. Es ist ungewöhnlich wenig los am Pool, nur ein paar Scheihälse. Und auch vor den Gebäuden mit den Motelzimmern gibt e noch viele Zimmer, die nicht belegt zu sein scheinen. Offensichtlich ist Stovepipe Wells doch nicht ausgebucht. Anita kommentiert zynisch, da die wohl noch alle in Furnce Creek in der Schlange vor dem Restaurant stehen, jetzt aber zum Abendessen.

Nach einigen Runden durch den Pool und anschliueßendem Erwärmen an der immer noch sehr warmen Luft geht es in die Zimmer und dann auch schnell in die Betten.


14.Mai 2013:

Um 8Uhr sind wir schon wieder auf der Piste zum „Filmset“. Wir wollen die gestern verschobenen „Dreharbeiten“ für unsere Diashow nachholen und besuchen hierzu mehrere „Film-Sets“: Den bereits erwähnten Kiosk, dann die kleine Picknick-area an Hellsgate und anschließend zu Rhyolite, eine kleine Geisterstadt, die wir schon seit Jahren sehr anziehend finden.




Titel dieser Skulptur: „The Last Supper“

Die Filmaufgaben kommen gut und zügig in den Kasten.und trotzdem müssen wir noch einmal zu Hellsgate und dem Kiosk und bevor wir dann in Furnce Creek Mittag machen.

Das mag für viele Leser nun völlig irritierend wenn nicht gar verrückt klingen, wer aber in den Genuss unserer späteren Diashow kommt, wird das alles verstehen können.

Hier in Furnce Creek begegnen wir wieder der gestern breits erwähnten Schlange vor dem Restaurant. Ganz nahvollziehen können wir das niht, denn wir sind ja regelmäßig hier und diese Schlangen fallen uns erstmalig auf.

Spontan entscheiden wir uns, die Dreharbeiten jetzt nicht fortzusetzen sondern stattdessen in Stovepipe Wells am Pool ein oder zwei Stunden „abzuchillen“, wie man heute sagt.

Nach einer ausgiebigen Runde durch den Pool und durch das Zimmer ist es schon wieder Zeit zum Abendessen und natürlich fahren wir wieder nach Panamint. Das Essen ist vorzüglich und der Service sehr gut. Was uns etwas aufstößt ist, dass die heutige Bedienung automatisch 15% Trinkgeld mit auf die Rechnung draufschreibt. Das ist uns in all den Jahren nur sehr selten passiert und hängt damit zusammen, dass das Trinkgeld (=Tip) Teil des Gehaltes der Bedienungen ist (anders als bei uns) und somit von jedem Amerikner auch selbstverständlich bezahlt wird. Bei den Touristen, die das aus ihrem Land nicht kennen, führt das oft zu Konflikten zwischen Gast und Bedienung, denn die muss es versteuern, auch wenn sie es gar nicht bekommen hat.

Trotzdem ärgern wir uns ein wenig darüber. Letztlich hat dieses Vorgehen bei uns nun zu ihrem eigenen Schaden geführt, denn statt der nun aufgerechneten 15% geben wir sonst stets 20% Trinkgeld.

Nach dem ansonsten optimalen Abend steuern wir wieder Stovepipe Wells an um den Abend am Pool ausklingen zu lassen. Ungewöhnlicherweise sind wir zeitweise sogar völlig allein am Pool, was eher selten ist. Offensichtlich ist der Run auf Death Valley oder zumindest auf Stovepipe Wells im Momnt, evtl. saisonbedingt, gebremst.






15.Mai 2013:

Um 8:00Uhr sind wir schon wieder auf der Piste und verlassen wehmütig Stovepipe Wells. Wir steuern nochmals den Kiosk an, weil wir noch einige Clips nachdrehen müssen: Bei der gestrigen Betrachtung auf dem Netbook haben sich technische Fehler gezeigt.

Doch diesmal läuft der Dreh noch routinierter als zuvor ab und gegen spätem Vormittag erreichen wir Pahrump. Entgegen aller bisheriger Tradition nehmen wir keinen Snack bei KFC ein sondern bei Mc.Donald`s , um hier inige Infos aus dem Internet ziehen zu können.

Weiter geht es nach dem Tanken und dem üblichen Stopp bei Walmart in Richtung Las Vegas, wo wir gegen frühen Nachmittag am Storage unsere gut verpackten Utensilien abladen, und die noch zu überarbeitenden Materialien aufladen.

Gegen 16:00Uhr checken wir dann im Tahiti Village ein. In der letzten Jahren haben wir regelmäßig im Tahiti-Suites auf der Tropicana gewohnt und waren uneingeschränkt begeistert: Die Zimmer sind riesig, die Lage zentral aber dennoch ruhig, es ist ein typisches Off-Strip-Hotel, also weg vom Strip und damit ohne Spielautomaten und in ruhiger Atmosphäre. Also was für Leute in unserem Alter ;-)

Dennoch haben wir uns diesmal entchlossen, das am Ende des eigentlichen Strip gelegene Tahiti-Village auszuprobieren, das noch komfortablere Zimmer bieten soll, in unmittelbarer Nähe zum Autovermieter liegt aber leider auchg deutlich größer ist. An der Rezeption begegnen uns bemühte und besonders freundliche Mitarbeiterinnen, deren Herkuinft vermutlich mit dem Namen und Thema des Hotels in enger Beziehung stehen.

Obwohl es keine Schlange gibt, an der wir uns hätten anstellen müssen, dauert das Prozedere sehr lang, denn der Computer ist „down“, wie uns die nette Dame mitteilt. Mitten im Anmeldeprozess ist das System wohl abgestürzt. Da uns so etwas nicht zum ersten Mal passiert frage ich mich bloß, wie es 1969 gelang, zum Mond zu fliegen. Und nochmahr: Und wieder heil zurückzukommen. Auf jeden Fall ist es dem Personal sihtlich sehr unangenehm und beruhigen es immer wieder mit dem Worten, dass das nicht problematisch ist und wir Zeit haben.

Doch endlich ist es geschafft und wir bekommen unsere Suite zugewiesen. Problematisch erweist sich das Parken, denn der Hotelkomplex ist größer als befürchtet und das klassische Parken, unmittelbar in der Nähe der Zimmer, erweist sich als nicht möglich. Es ist kaum ein freier Parkplatz zu finden und im angeschlossenen Parkhaus wollen wir nur ungern rein. Wir schließen einfach daraus, dass alle Besucher des Death Valleys, die wir gstern vermisst hatten, hier untergekommen sind.

Nach stetigem Bemühen und einigem Auf- und Abfahren erwischen wir ein freies Plätzchen und betreten nach einigen Minuten der Orientierung vollpepackt das Zimmer. Wir sind angenehm überrascht. Quatsch: Wir sind begeistert.






Es handelt ich um eine Zwei-Zimmer-Suite, wir wir sie auch aus dem Tahiti-Suite kennen. Letztlich sind es zwei vollständig ausgestattete Suiten mit jeweils einer Küche, einem Schlafzimmer und einem Wohnraum, die über eine Tür verbunden sind. Die größere der beiden hat sogar eine Dampfsaune und der Balkon ist riesig. Dass die Suite auch noch mit vier TV ausgestattet ist, davon drei mit einer fast längeren Bildschirmdiagonalen als unser Smart zuhause lang ist, erscheint uns übertrieben.

Überhaupt ist diese Suite für uns übertrieben und beim Einchecken glaubt man uns kaum, dass wir nur zu zweit sind. Warum nehmen wir dann so eine riesige Suite?
Weil es Spaß´macht und wer ein paar Tage auf engstem Raum im Zelt verbringt, der weiß genau, weshlab wir diese Suite bevorzugen.

Das alles lässt uns gnädig über die lange Parkplatzsuche hinwegsehen.



Sofort werden alle Zimmer mit unserem Kram belegt und akribisch sortiert:
Stapel 1: Muss gepackt werden und ght mit nach Hause
Stapel 2: Wird erst noch gewaschen und kommt dann in den Storage
Stapel 3: Muss verpckt werden für unsere nächste Trekkingtour
Stapel 4: Kommt in den Storagwe, geht aber beim nächsten Mal nicht mit.....
Es gibt noch einige Stapel mehr, aber das würde nur langweilen.

Bis zum Abend sind wir gut beschäftigt mit Vorpacken, Aufladen aller Geräte, Reinigung der Kameras usw.

Doch irgendwann sind wir fertig und der Magen meldet sich, weshalb wir uns zu einem Cruisen auf dem Strip verbunden mit einem Essen aufmachen.

Die recht großzügige Poolanlage, durch die wir noch kurz gehen, werden wir uns morgen einmal in Ruhe und bei Licht ansehen.

16.Mai 2013:

Der heutige Ablauf kurz skizziert:
8:00Uhr Abfahrt zum berühmten Eingangsschild von Las Vegas, damit wir ungestört unseren Clip vervollständigen können.

Danach:

Balkon => Frühstück

Pool => geplanscht und Hotel für den Herbst umgebucht

Storage => erste Meterialien verstaut

Walmart => Mitbringsel und abendliches Picknik eingekauft

Strip => hoch- und runtergecruist

Balkon => abendliches Picknick

Walmart => neuie Tasche gekauft, da die Mitbringsel mehr Umfang als erwartet einnehmen

Balkon => netter Ausklang des Abends

Es ist nachvollziehbar, dass ein Tag mit diesem Programm wie im Flug vorbei geht. Am Morgen am Pool liegend haben wir übrigens das bereits reservierte Tahiti-Village ggen unser altes Tahiti-Suite getauscht. Die Poolanlage ist durchaus reizvoll: So gib es mehrere Pools, einen Familien- und einen „Adult“-Spa, den Lazy Rivr, den wir noch nicht kennen, der Pool hat sogar einen kleinen Sandstrand; aber insgsamt ist uns sie Anlage zu groß und weitaus weniger familiär als das Tahiti-Suite.

Und während ich für den Reisebericht in die Tasten klimpere, bucht Anita um. Nach reiflicher Überlegung entscheiden wir uns gegen die größeren Zimmer und für die Ruhe.
Und außerdem geht uns das Parkplatzsuchen etwas auf die Nerven.

Und noch ein letztes Anekdötchen von heute für heute:
Wir lernen Günther kennen ! Günther hat einen Storage auf unserem Gelände und spricht uns auf unseren tollen Wagen an. Nach einem kurzen englischsprachigen Small-Talk hört er doch meinen typisch deutchen Akzent heraus. Günther lebt seit 40 Jahren in den USA und davon seit sechs Jahren in Las Vegas. Als Chef-Konditor war er hier in Las Vegas sehr gefragt und hat schnell und gutbezahlte Arbeit gefunden, sich aber mittlerweile zur Ruhe bgesetzt. Ende des Monats fährt er für ein halbes Jahr oder auch kürzer in seine alte Heimat im Schwarzwald um dann im Herbst und Winter wieder hier sein zu können. Er liebt Amerika und insbesondere die Amerikaner und versteht die Vorurteile vieler Deutscher den Ameriknern ggenüber überhaupt nicht. Das kann ich ihm gut nachempfinden.

17.Mai 2013:
Früh am Morgen frühstücken wir wieder auf dem Balkon und erleben eine Premire. Wir haben gestern beim Walmart amerikanische „Knack und Back-Croissants“ gekauft und Anita kämpft nun mit der Technik des Herdes, die ein wenig kmomplxer is als unere hiesige. Aber es funktioniert und das klein Frühstück ist eine wohltat.

Weniger gefällig ist hinggen er Himmel, der über unsere morgige Abreise ebenso betrübt zu sein scheint wie wir. Dicke Wolken liegen über Vegas und unser Vorhaben, um 10Uhr direkt bei Öffnung den Lazy-River kennen zu lernen, verschieben wir zunächst. Da der Wetterbericht jedoch auf meinem Tablket eine Wetterbesserung ab ca. 11Uhr prognostiziert, wollen wir unsere Schwimmsachen noch nicht in den Storage verstauen.

Denn diesmal erfordert unser Gepäck akribiche Planung: Wir werden bereits in der Nacht zum Flughafen müssen, so dass wir morgen nicht mehr an den Storage kommen. Also muss gnau geplant werden, was alles verstaut und was alles hier bleiben muss.
Nachdem wir uns darüber klar sind, fahren wir los zum Storage und verstauen alles, was nicht mhr benötigt wird. Nur unsre Schwimmsachen behalten wir noch.
Danach erfolgt doh noch einmal eine kleine Shopping-Tour: R.E.I ein Outdoorlden, bei dem wir Mitglid sind, veranstaltet ab heute einen Sonerverkauf und da werden wir mal schauen, ob was für uns dabei ist.
Nach einm weiteren Stopp beim Walmart geht es zurück ins Tahiti und wenige Minuten später sind wir im Lazy-River, der uns riesig gefällt. Es ist ein großer, kreisförmig angelegter Kanal, der eine Strömung aufweist. Auf oder in großen Schwimmreifen kann mn sich dann gemütlich durch den River gleitren lassen und knn sich erlauben, lazy zu sein. Die Strömung sorgt dafür, das man irgendwann einmal wieder dort ankommt, wo man gestartet ist. Zwischendurch unterfährt man verschiedene Wasserfälle, denen es auszuweichen heißt oder genau umgekehrt, unter die man zwecks Abkühlung hindruch möchte. Denn es ist brennend heiß und von der morgendlichen Wolkenecke ist im wahrsten Sinne des Wortes kein Wölkchen mehr zu sehen.

Es macht einen riesigen Spaß und die Schwierigkit beim Lazy-River ist allenfalls, am Zielort anzulegen ohne von er Strömung wieder weitergerissen zu werden.
Wir rätselon nun ein wenig, ob wir die gestrige Umbuchung auch dann vorgenommen hätten, wenn wir Lazy-River bereits geknnt hätten. Wir reden uns ein: Ja !

Nachdem die Schwimmsachen durch den Trockner sind geht es mal wieder ganz kurz zum Storage und dann über ein letztes Strip-Cruisen zum Dennys neben unserem Hotel. Hier probiere ich traditionsgemäß mal wieder etwas völlig Neues: Ein Milkshake mit gequirltem Bacon !!!

Schmeckt interessant !

Zurück im Hotel ergreifen wir alle relevanten Sichrheitsmaßnahmen, damit wir um 2:00Uhr nchts auch wach werden: Nachttischwecker, Wake-Up-Call durch die Rezeption, Wake-Up Call von Köln aus (vielen Dank !!!) und beide Handys. Danach lassen wir den Abend auf dem Balkon gemütlich ausklingen mit der Perspektive, in ein paar Wochen wieder hier sein zu können.

Gute Nacht !




18.Mai 2013:

Alles läuft wie geplant:
Um 2:00Uhr in der Nacht geht die Postb ab: Handys klingeln, unser Wake-Up-Call des Hotels klappt genauso wie der aus Deutschland und bald schon sind wir beim Autovermieter und geben unseren Camaro in einer menschenleeren Halle ab.


In der Tat: Wir stellen den Wagen in der Line ab und niemand nimmt uns den Wagen ab. Das Fenster lassen wir geöffnet (da sich der Wagen nach einiger Zeit von selbst verschließt) und machen noch ein paar Fotos um im Streitfalle beweisen zu können, dass wir den Wagen mit vier Reifen und allen Teilen abgegebenen haben.

Wir gehen hoch zum Counter von Hertz und wecken eine Dame, die hinter ihrem Bildschirm eingeschlafen zu sein scheint. Ihr übergeben wir unseren Vertrag sowie den Meilenstand und bald schon fährt uns der Shuttle zum Flughafen.

Währen der der erste Flug ohne jegliche Minute Verspätung startet verzögert sich der Weiterflug von Chicago nach Düsseldorf sehr:

Laut Aussage des Piloten zeigen die Instrumente des Cockpits am Boden an, dass wir bereits fliegen. Im Detail: Das Speedometer suggeriert eine Geschwindigkeit, wonach wir uns bereits in der Luft befinden müssten, obwohl wir den Boden noch nicht verlassen durften. Mehrmals wird sämtiche Elektronik runter- und anschließend wieder hochgefahren.

Ich erinnere mich, dass der falsche Wert eines Speedometers vor einigen Jahren bereits zu einem dramatischen Absturz geführt hatte und wir beide befürchten schon, heute nicht mehr wegzukommen.

Doch irgendwann ist das Problem gelöst und nach gut 1,75 Stunden des Hoch- und Runterfahrens können wir starten und kommen mit der selben Zeit an Verspätung in Düsseldorf an.

Und somit schließen wir wieder einmal einen ebenso tollen wie ereignisreichen Urlaub ab: